2022/2023 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Berliner AK 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 13. Spieltag |
Saison | Saison 2022/2023, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - Berliner AK |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Fr. 11.11.2022 19:00 Uhr |
Zuschauer | 3.453 |
Schiedsrichter | Johannes Schipke (Halle) |
Ergebnis | 3:0 (3:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Kevin Kunz
- Ugur Tezel (76. Ken Gipson), René Lange, Burim Halili, Marcel Hoppe
- Jonathan Muiomo (83. Takero Itoi), Lukas Lämmel, Pasqual Verkamp (83. Oleksii Ohurtsov)
- Maximilian Krauß, Max Grimm (73. Jan Dahlke), Justin Petermann
- Trainer: Henning Bürger
- Berlin
- Luis Zwick
- Jannis Lang (61. Ahmad Rmieh), Kwabenaboye Appiah Schulz, Julian Klar, Ben Florian Meyer
- Michael Carsten Olcyk (46. Joel Vieting), Keanu Schneider (70. Tim Seifert), Jürgen Gjasula, Patrick Sussek (46. Nathaniel Amartei Amamoo)
- Bleron Krasniqi (46. Shinji Yamada), Michael Joseph Arantes Seaton
- Trainer: Benjamin Duda
Spielbericht
BÜRGERS TRAUMEINSTAND BEIM 3:0 GEGEN BAK
Eine furiose erste Halbzeit mit Toren von Petermann (2.) und Muiomo (33., 38.) bescherten Neu-Trainer Henning Bürger einen Einstand nach Maß gegen den Spitzenreiter Berliner AK. Dieser hatte nach Seatons Platzverweis (50.) nichts mehr entgegenzusetzen. Hatte man sich im Paradies vor Wochen noch auf das Heimspiel gegen den Spitzenreiter gefreut, in der Hoffnung es könne tabellarisch ein Vergleich auf Augenhöhe werden, so trat nach turbulenten Tagen der sportliche Wert dieser Begegnung in den Hintergrund. Mit der Trennung von Trainer Andreas Patz, dem Abschied von Sportdirektor Tobias Werner und der interimistischen Berufung von Henning Bürger auf den Posten an der Seitenlinie standen vor allem Personalien im Vordergrund.
14 Jahre und zwei Monate nach seiner eigenen Demission infolge des schmerzlichen 0:6 gegen die II. des VfB Stuttgart veränderte der neuberufene Bürger die Startelf gegenüber dem Meuselwitz-Spiel auf zwei Positionen. Für Gipson und den gesperrten Strietzel rückten Muiomo und der als Mittelstürmer aufgebotene Grimm in die Startelf. Kapitän Lange übernahm die vakante Position in der Innenverteidigung in einem 4-2-3-1-System.
Und schon nach 90 Sekunden schien der Plan aufzugehen. Verkamp behauptete mit starker Einzelleistung den Ball, leitete wunderbar öffnend auf Muiomo weiter, dessen Ablage Petermann per bildschönem Schlenzer ins obere Eck vollendete. 683 Spielminuten waren vergangen, seitdem der FCC letztmals aus dem Spiel heraus das Tor traf, über zwei Monate seit dem 2:0-Erfolg über Germania Halberstadt Anfang September. Jonathan Muiomo hätte mit Doppelchance nach 17 Minuten gar nachlegen können, aber scheiterte nach starker Vorarbeit von Hoppe und Krauß an BAK-Schlussmann Zwick, zielte nach der folgenden Ecke am langen Pfosten vorbei.
Inspiriert von der frühen Führung zeigte der FCC sich spielerisch verbessert und mit neuer Leichtigkeit, sowie ganz nach der Vorgabe des neuen Coaches stets dem Versuch des spielerischen Aufbaus von hinten. Und der Tabellenführer? Der wurde zwar zunehmend dominanter, ohne allerdings gegen aufmerksam verteidigende Jenaer echte Gefahr zu erzielen. Und es sollte noch schlimmer kommen für die Hauptstädter, die schon am vergangenen Wochenende beim 2:4 gegen den CFC Federn lassen mussten. Eine Freistoßflanke Hoppes nach 33 Minuten schien zunächst geklärt, doch war Lange entschlossener als Keeper Zwick und Verteidiger Schneider, die flache Hereingabe drückte Muiomo zentral über die Grundlinie. 2:0. Ein knapp neben das Tor abgefälschter Tezel-Schuss (35.), ein Lämmel-Freistoß in die Mauer (37.), der FCC war nun obenauf, und Muiomos zweiter Streich, als er eine Vorarbeit Verkamps und dessen feines Auge nutzte und überlegt flach einschob entschied das Spiel bereits vor der Pause. Die 3.453 gut aufgelegten Zuschauer rieben sich die Augen. War das die gleiche Elf, die in den letzten Wochen so umständlich und ineffizient vor dem gegnerischen Tor agierte?
BAK-Coach Benjamin Duda reagierte in der Pause und wechselte gleich dreifach. Und mit Amamoo war es einer der Neuen, der nach einem weiten Einwurf Kunz zum ersten – und das sei vorweggenommen – auch einzigen Mal binnen 90 Minuten ernsthaft prüfte (49.). Doch Sekunden später war jegliche Berliner Aufbruchstimmung verflogen. Michael Seaton hatte sich zu einem leichten Schubser gegen Maximilian Krauß hinreißen lassen, den Schiedsrichter Schipke als Tätlichkeit interpretierte. Eine harte Entscheidung, welche in der Folge auch das Spiel zu Grabe trug. Jena begegnete den zwischen Schadensbegrenzung und Ergebniskosmetik angesiedelten BAK-Bemühungen mit Coolness und verwaltete die klare Führung souverän, bot den Gästen keinerlei Räume an. Dass die größte Gefahr für das Kunz-Gehäuse von einem Rückpass Halilis ausging, und auf der anderen Seite auch lediglich zwei Halbchancen durch Krauß zu notieren waren, belegt die Ereignislosigkeit der 40 verbleibenden Minuten nach dem Platzverweis. Für manch einen Zeiss-Fan genau das Richtige nach aufregenden Tagen im Paradies.