2024/2025 28. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Hallescher FC 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 28. Spieltag |
Saison | Saison 2024/2025, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - Hallescher FC |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Fr. 04.04.2025 20:20 Uhr |
Zuschauer | 9.257 |
Schiedsrichter | Jens Klemm (Gröditz) |
Ergebnis | 2:0 (2:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Marius Liesegang
- Nils Butzen (66. Paul Krämer), Khalid Abu El Haija, Sören Reddemann, Maurice Hehne
- Ken Gipson, Maxim Hessel, Hamza Muqaj, Joel Richter (59. Erik Weinhauer
)
- Kay Seidemann (78. Alexander Prokopenko), Elias Löder (66. Ted Tattermusch)
- Trainer: Volkan Uluç
- Halle
- Luca Bendel
- Marius Hauptmann, Jan Löhmannsröben, Kilian Zaruba (20. Lucas Halangk), Niklas Landgraf
- Robin Friedrich (84. Emilio Stobbe), Berk Inaler
(46. Niclas Stierlin), Max Kulke, Fabrice Hartmann
- Jonas Nietfeld (84. Pierre Weber), Cyrill Akono (70. Manassé Eshele
)
- Trainer: Mark Zimmermann
Spielbericht
FCC siegt im Saaleduell
Am 28. Spieltag der Regionalliga Nordost hatte der Spielplan noch einen Klassiker parat: Zum insgesamt 84. Mal trafen sich der FCC und der HFC zum gegenseitigen Kräftemessen.
Während es bei den Gästen noch darum ging, die letzten Chancen auf den Staffelsieg und damit den Aufstieg zu wahren, ging es für unseren FC Carl Zeiss vor allem um Prestige und darum, die an sich gelaufene Saison anständig zu Ende zu bringen und nicht zuletzt darum, sich für das anstehende Derby am Dienstag einen kräftigen Schluck Selbstvertrauen aus der Pulle zu gönnen.
Nach der Niederlage am vergangenen Freitag bei Viktoria Berlin veränderte Trainer Volkan Uluc seine Mannschaft auf vier Positionen und auch taktisch veränderte er die Ausrichtung. Statt der gewohnten Viererkette begann der FCC mit einer Dreierkette, um im Zentrum mehr Kontrolle über das Spiel zu bekommen. In der Anfangsphase agierte der FCC gefällig und zeigte sich willens und einsatzstark. Nach einer guten Anfangsphase, in der beide Teams allerdings keine Torchancen erspielten, konterte der FCC über Löder und Richter, der den Ball eigentlich etwas zu weit in die Mitte zu Seidemann spielte. Der schnelle Kay Seidemann erlief die Kugel, flankte in den Strafraum, wo Muqaj einköpfte (21.). Der FCC in Führung – und im Rausch: Gleich mit dem nächsten Angriff legte Richter nach, nachdem Halle-Keeper Bendel sich verschätzte und Joel Richter nur noch ins verwaiste Tor einschieben (24.) musste. Seidemann ließ den Ball für Butzen passieren, die Flanke ins Zentrum kam bei Hessel nicht an, der ansonsten eine gute Möglichkeit gehabt hätte, das Ergebnis weiter auszubauen (28.). Die Gäste erholten sich anschließend vom Doppelschlag und mühten sich, wieder in die Partie zu kommen: Friedrich konnte sich etwas zu einfach zentral behaupten, sein Schuss war aber sichere Beute für Marius Liesegang (29.). Ein Freistoß landete in der Mauer (39.) und Liesegang war zur Stelle bei Akonos hartem Schuss in die Ecke (41.). Akono blieb Halles Aktivposten, Liesegang blieb diesmal mit Fußabwehr der Sieger gegen Halles Nummer 9 (44.).
Dann ging es in die Halbzeit, und diese sollte, nachdem im Gästeblock ein Zaunfeld entfernt und von einigen Dutzend HFC-"Fans" der Innenraum gestürmt wurde, besonders lange dauern. Nachdem Polizei und Ordnungsdienst die Partie wieder freigaben, sollte es nach fast genau einer Stunde weitergehen. Die Maßgabe war, dass beim nächsten Vorfall, egal welcher Art, abgebrochen werden würde. Zum Glück beruhigten sich die Gemüter, so dass die Partie ohne weitere Vorkommnisse von den Rängen zu End egespielt werden konnte.
Der FCC wollte in der zweiten Halbzeit den Deckel drauf machen: Seidemann schoss nach Gipsons Flanke von der rechten Seite über das Tor (49.). Dann war es erneut der umtriebige Seidemann, der Richter bediente, doch Halles Bendel lenkte zur Ecke (54.). Auf der anderen Seite pflückte Liesegang eine Hauptmann-Flanke problemlos runter (55.). Die große Chance zum Anschlusstreffer bot sich einmal mehr für Akono – wen sonst – doch zum Glück für unseren FCC schoss er nach einer Ecke aus dem Gewühl drüber (65.). Zwei Minuten später hätte es Elfmeter für Halle geben können, doch Schiedsrichter Klemm entschied zu Gunsten der Heimmannschaft. In der 76. Spielminute war Liesegang gegen Hartmann geschlagen, doch Hehne rettete auf der Linie. Als der eingewechselte Prokopenko auf und davon war, holte ihn ein Hallenser doch noch im letzten Moment ein und trennte ihn elfmeterwürdig vom Ball, doch auch hier entschied der Unparteiische auf kein Foul (90.). Den Schlusspunkt der Partie setzte der bereits verwarnte Hartmann, der seinem Frust freien Lauf ließ und Jenas Hessel umsenste – folgerichtig gab es dafür Gelb-Rot (90.+1).
Eine halbe Woche vorm Derby siegte der FCC somit gegen den zweitplatzierten Halleschen FC, der besonders in der ersten Halbzeit vom kämpferischen Auftritt der Zeiss-Elf überrascht schien. Die verlängerte Halbzeit brachte auch dem Spiel einen kleinen Bruch, dennoch war der FCC auch im zweiten Abschnitt die bessere Mannschaft und siegte letztlich souverän und absolut verdient. Das Derby darf also kommen.
Die Vorkommnisse in der Halbzeitpause
Mit etwa 40-minütiger Verspätung, um 22 Uhr, konnte erst die zweite Halbzeit angepfiffen werden. Ausgelöst wurde diese Verzögerung durch das absolut inakzeptable Fehlverhalten einiger Dutzend HFC-Fans, die - nach dem ein Zaunfeld im Gästeblock Q mutwillig entfernt wurde - in den Inneraum stürmten, wo es zu körperlichen Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst, Polizeikräften und Heimfans kam. Dabei wurde mehrfach Pyrotechnik in den Innenraum auf die Ordnungskräfte bzw. Richtung Heimfanbereiche geworfen. Die Polizei und die Ordnungskräfte sorgten dann dafür, dass die Fans wieder in ihre Bereiche zurückkehrten. Das aufgebroche Zaunfeld wurde repariert. Nach der vom Stadionsprecher Stefan Töpfer über die Stadionlautsprecher gemachten Ankündigung, dass das Spiel fortgesetzt werden könne, aber bei weiteren Vorkommnissen sofort abgebrochen werden würde, konnte die Partie regulär beendet werden. Insgesamt gab es 38 Leichtverletzte, wovon die allermeisten (33 Gästeanhänger und 3 Ordner des gewerblichen Sicherheitsdienstes) über Reizungen der Augen nach dem nötig gewordenen Reizgaseinsatz klagten, was jedoch schnell vor Ort versorgt werden konnte. Mehrere mobile Toiletten im Gästebereich wurden nach Spielende in Brand gesetzt und mussten durch die Feuerwehr gelöscht werden. Das ist die Bilanz eines Fußballspiels, das mit mehr als 9.200 Fans in der flutlichilluminierten ad hoc arena im Ernst-Abbe-Sportfeld eigentlich alles parat hielt, was es für einen tollen, atmosphärischen und spannenden Fußballabend braucht. Eigentlich.