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Spieldaten
Wettbewerb Gauliga Ostthüringen
Saison Saison 1931/1932 Hinrunde
Ansetzung 1.SV Jena : SC Apolda
Ort Stadion des 1.SV Jena
Zeit So 13.09.1931
Zuschauer 4.000
Schiedsrichter ? (Chemnitz)
Ergebnis 1:0
Tore
  • 1:0 Werner
Andere Spiele
oder Berichte

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Aufstellungen

Jena
Kleinsteuber , Schüßler , Werner , Thier


Apolda
Schade


? , ? , ? , Mähler

Spielbericht

Der SC Apolda kommt ! Diese Ankündigung hatte ihre Anziehungskraft beim Jenaer Fußballpublikum nicht verfehlt . Schon lange vor Beginn des Spieles strömten die Zuschauermengen zum Stadion . Von der Tribüne aus , die dicht besetzt war , sah man das weite Oval des Sportplatzes umstanden von einer Menschenmauer . Wir werden mit unserer Schätzung von nahezu 4000 sicher nicht zu viel genannt haben . Die Geduld der Massen wurde auf keine allzu große Probe gestellt , denn vor dem Spiele der ersten Mannschaften kämpften die Knabenmannschaften beider Vereine gegeneinander . Die Jungen des Sportvereins zeigten recht gute Leistungen und werden vor der ungewohnt großen Zuschauermenge wohl doppelt eifrig gespielt haben . Sie waren denn auch ihren Apoldaer Gästen völlig überlegen und gewannen hoch . Kurz nach Schluß des Knabenspiels traten die 1.Verbandsmannschaften von Apolda und Jena auf den Plan . Als Schiedsrichter war vom Verbandsschiedsrichterausschuß ein Herr aus Chemnitz bestellt worden . Der 1.SV Lag sofort im Angriff , und es hätte gleich zu Anfang leicht Tore für Jena geben können . Apoldas Torwart aber war bestens aufgelegt und rettete einige Male glänzend . Die SV-Mannschaft schien sich viel vorgenommen zu haben und an früher gezeigte Leistungen anknüpfen zu wollen . Werner war die Seele des Angriffs und verstand sich wieder einmal glänzend mit Kleinsteuber ; aber mit dessen gutgemeinten Flanken wußte der Vereinssturm von der Mitte bis zum linken Flügelmann nichts anzufangen . Werner ging einmal allein durch , schoß nahe vor dem Tor und stark bedrängt dennoch straff den springenden Ball aufs Ziel ; aber Schade stand am richtigen Fleck . Es sah ganz nach einem Siege des Sportvereins aus ; denn Apoldas Sturm kam zunächst nicht zur Entfaltung . Der unverständlicher Weise auf halbrechts stehende frühere Mittelläufer Mähler vom SC Apolda spielte während der ersten Halbzeit entweder absichtlich oder gewohnheitsmäßig meistens als vierter Läufer , so daß er sich dadurch im Abwehrspiel wohl sehr nützlich machte , dem Sturm aber den technisch besten Spieler entzog , und auch in der Läuferreihe als taktisch fähigster Mann der Apoldaer Mannschaft nicht voll zur Entfaltung kam . So blieben die Apoldaer Angriffe bis auf geringe Ausnahmen ungefährlich , während man von Sportvereinsseite aus mit einem siegreichen Halbzeitstande rechnen konnte . Wenn es nicht dazu kam , so lag das vor allem an dem beinahe plötzlich aussetzenden ideenreichen Zuspiel des Sportvereins und daran , daß man von Apoldas Seite aus Werner besser abdecken lernte . Zudem wurden beim Jenaer Angriff dann meist zu weit zurückgeflankt , die steilen Vorlagen , und damit die Gefährlichkeit des Angriffs , blieben aus . Es zeigte sich außerdem , daß auf Schüßlers und Thiers Schüsse kein Verlaß war . Es blieb beim 0:0 Halbzeitstand . Apolda hatte Gegner und Platz kennen gelernt und bereits nach Abpfiff der ersten Spielhälfte mußte man Apolda ebensolche Aussichten auf Punktgewinn einräumen wie dem Platzbesitzer . Was am Ende der ersten Spielhälfte schon bemerkbar wurde , trat nach Wiederanpfiff des Spieles deutlicher hervor . Die Apoldaer gingen mehr und mehr aus sich heraus , um schließlich fast bis zum Schluß völlig Oberwasser zu haben . Zwar kam in dieser zweiten Halbzeit der 1.SV zu seinem knappen 1:0-Sieg , doch ist dieser dem Gesamtspielverlauf der 2. Spielhälfte entsprechend mit sehr viel Glück errungen worden . Das Tor an sich war eine feine Leistung Werners , der einen Fehler der Apoldaer Verteidigung geschickt ausnutzte und aus äußerst spitzem Winkel unhaltbar einschoß . So lang denn lange Zeit nach Werners Siegestor , der Ausgleich in der Luft . Der 1.SV verteidigte stark und war anscheinend nur noch bestrebt , ein auch noch so knappes Siegesergebnis unter dem Druck des Angreifers zu halten . Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben , daß Apoldas Sturm trotz allen Drängens tatsächlich kaum zum freien Durchspiel und damit zum erfolgsversprechenden Schuß kam . Als sich der 1.SV aus seiner Bedrängnis einigermaßen befreit hatte , war es für Apolda zu spät . So wurden die Jenenser glückliche Sieger . Sie werden selbst wissen , welcher Gegner sie in Apolda erwartet . Mit dem Spiele , wie es der 1.SV in der zweiten Halbzeit zeigte , werden in Apolda keine Lorbeeren zu holen sein .

Jenaische Zeitung am 14.09.1931

Spiele

(13.09.1931)

  • 1.SV Jena : SC Apolda 1:0
  • VfB Apolda : VfB Oberweimar 3:1
  • SV Kahla : SC Weimar 3:1
  • Richthofen Weimar : VfL Saalfeld 3:1
  • VfB Rudolstadt : VfB Jena 4:2