1950/1951 15. Spieltag: BSG Einheit Ost Leipzig - BSG Mechanik Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DS-Liga Staffel Süd, 15. Spieltag |
Saison | Saison 1950/1951, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Einheit Ost Leipzig - BSG Mechanik Jena |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | So. 11.02.1951 15:00 |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Friedling (Blankenburg) |
Ergebnis | 3:1 (3:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Leipzig (blau-gelb mit blauem Brustring)
- Dörl
- Reichel, Rybarczyk
- Dufke, Hempel, Müller
- Krost, Lehmann, Matthäus, Braunert, Schauer
Trainer : Arthur Fischer
- Jena (blau-weiß)
- Heinz Grünbeck
- Waldemar Neuendorf, Günter Vollandt
- Heinz Sänger, Werner Jakob, Bernhard Schipphorst
- Harry Simon, Wolfgang Fischer, Karl Oehler, Gottfried Sorm, Helmut Speerschneider
Trainer : Hans Carl
Spielbericht
Messestädter hielten Anschluß
Nach der Verpflichtung der Einheit-Ost-Spieler, mit Sportkameraden aus dem Westen die Vorschläge unserer Volkskammer zu diskutieren, begann das für die Gestaltung der Spitzengruppe der DS-Liga Süd so ausschlaggebende Spiel. Einheit-Ost hatte die besseren Nerven und hatte sofort das Geschehen in der Hand. Zwar wurde der 3:0-Vorsprung auf glückliche Art erzielt, er entsprach aber dem Spielverlauf der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte spielten dann die Gäste konzentriert auf eine Verbesserung des Ergebnisses. Viel Pech verhinderte jedoch den Anschluß und damit vielleicht die entscheidende Wendung. Einheit-Ost wird weiterhin ein gewichtiges Wort bei Vergebung des Staffelsieges mitsprechen.
Beide Mannschaften gingen mit Ersatz in dieses schwere Spiel. Jena erschien ohne Becker und Lindig sowie ohne den nach Gera abgewanderten Weber, während Einheit-Ost für Herbst den gut einschlagenden Krost als Rechtsaußen einsetzte. Durch die völlige Unzulänglichkeit des Schiedsrichters gab es Neuausfälle. Lehmann mußte zehn Minuten vor Halbzeit abtreten, als er durch Oehler, der eine sehr harte Note ins Spiel brachte, unfair angegangen wurde. Jakob brach sich nach 25 Minuten bei einem Zusammenprall mit Grünbeck die Hand und schied eine Viertelstunde vor Schluß ebenfalls aus.
Die Leipziger fanden sich zuerst und kamen durch drei recht glückliche Tore zu einer beruhigenden 3:0-Führung, die trotz der Gästeüberlegenheit in der zweiten Spielhälfte nicht aufgehoben werden konnte. Hempel war einmal mehr der ruhende Pol der Siegerelf. Auch Rybarczyk und Dufke konnten gut gefallen. Matthäus war wendig und überraschend sicher in der Beherrschung des Balles. Er ist augenblicklich in bester Form und dürfte mit Hempel für die Stadtmannschaft gegen Düsseldorf unbedingt in Frage kommen. Braunert arbeitete fleißig, der Neuling Krost führte sich gut ein. Lehmann war als Halbstürmer bis zu seinem Ausscheiden gut.
Die Saalestädter spielten recht unglücklich. Jakobs Verletzung machte eine umfassende Mannschaftsumstellung nötig, die Vollandt auf Linksaußen beorderte und Speerschneider die Sturmführung anvertraute, Oehler die Stopperposition übertrug, während Jakob linker Läufer und Schipphorst Verteidiger wurde. Sehr unsicher zeigte sich Grünbeck. Neuendorf war der bessere Verteidiger, Oehler im Körpereinsatz zu hart, Jakob der beste Spieler seiner Elf. Speerschneider zeigte als Sturmlenker eine feine Leistung, während der schwerfällig Simon sehr enttäuschte.
(Wolfhart Kupfer in "Die Neue Fußballwoche" vom 13. Februar 1951)