1958 11. Spieltag: SC Motor Jena - ASK Vorwärts Berlin 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11.Spieltag |
Saison | Saison 1958, Hinrunde |
Ansetzung | SC Motor Jena - ASK Vorwärts Berlin |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena |
Zeit | So. 15.06.1958 16 Uhr |
Zuschauer | 7.000 |
Schiedsrichter | Rolf Vogel (Karl-Marx-Stadt) |
Ergebnis | 2:0 (1:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Harald Fritzsche
- Georg Buschner, Karl Oehler, Rolf Hüfner
- Günter Rahm, Siegfried Woitzat
- Helmut Müller, Roland Ducke, Horst Kirsch, Karl Schnieke, Erwin Schymik
Trainer : Heinz Pönert
- Berlin
- Karl-Heinz Spickenagel
- Peter Kalinke, Hans Kiupel, Hans-Dieter Krampe
- Werner Unger, Gerhard Marotzke
- Horst Aßmy, Horst Kohle, Rolf Fritzsche (ab 85. Heinz Kaulmann), Gerhard Vogt, Günther Wirth
Trainer : Kurt Fritzsche
Spielbericht
Schniekes Gewaltschuß brachte Entscheidung
Der Chronist mußte unwillkürlich an die harten Kritiken denken, die Vorwärts Berlin in vergangenen Jahren wegen seines unzulänglichen und zu unproduktiven Angriffsspieles einstecken mußte. Dies machte sich auch in Jena wieder bemerkbar, denn die Vorwärts-Elf bot eine Leistung, die im Angriff mit modernem Fußball nichts zu tun hatte.
Erinnert man sich an das Treffen Im Vorjahr, daß die Berliner 2:0 in Jena gewannen, so mußte man dieses Mal merkliche Abstriche machen. Außer „Wibbel" Wirth, der einen in ausgezeichneter Form spielenden Buschner als Gegner hatte, enttäuschten die Angriffsspieler Berlins, wobei besonders Aßmy gegenüber den letzten guten Spielen ein völliger Ausfall war. Hüfner beherrschte ihn vollkommen.
Das Führungstor durch Schymik im Anschluß an eine Ecke - Marotzke fälschte das Leder noch ab - war zweifellos unglücklich für die Berliner, denen jedoch auch in der zweiten Spielhälfte die Mittel fehlten, um erfolgreich zu operieren. Zu einigen Querpässen gehören nun einmal Steilpässe, aber man übertrieb erneut das Klein-Klein-Spiel, und diese Kurzpässe mußten an der leistungsmäßig wieder aufwärts steigenden Jenaer Abwehr scheitern.
Das Spiel war knapp an Torschüssen. Der SC Motor Jena zeigte wenigstens in der zweiten Spielhälfte, als Ducke und Schnieke immer wieder ankurbelten, einige gefährliche Angriffszüge. Müller geizte einige Male mit seiner Schußkraft, die er jedoch in der ersten Spielhälfte und vor allem gleich bei Jenas furiosem Start in der ersten Minute glänzend unter Beweis gestellt hatte.
Entscheidend dürfte gewesen sein, daß Jena mit dem größeren Kampfgeist zu Werke ging und in der letzten Viertelstunde den Sieg sicher nach Hause brachte, nachdem Schnieke, von Kirsch gut eingesetzt, mit einem Prachttor in die entlegene obere Torecke alle Zweifel über den Ausgang des Spieles beseitigt hatte.
Nach diesem zweiten Tor bauten die Berliner merklich ab, zumal sich das Fehlen Meyers, den Voigt nie ersetzen konnte, doch bemerkbar machte. Die Jenaer Elf, der Wichtigkeit dieses Positionskampfes bewußt, erarbeitete sich größere Chancen und war im Sturm um soviel besser, daß man den Sieg bei gleichermaßen beiderseits starken Abwehrreihen als verdient bezeichnen kann.
Peter Palitzsch, FUWO vom 17.06.1958
Vorspiel : Juniorenmeisterschaft - Gruppenphase : SC Motor Jena : SC Empor Rostock 3:0 , Tore : Graupe 2, Lange
Reserven : 0:4
Stimmen zum Spiel
Trainer Pönert: "Ein technisch gutes Spiel, bei dem wir die größeren Torchancen hatten. Vorwärts übertrieb das Klein-Klein-Spiel. Unsere Abwehr stand diesmal sicher."
Trainer Fritzsche: "Ein klarer und verdienter Sieg des SC Motor, dessen Spiel wesentlich konzentrierter und raumgreifender wirkte. Mir fehlte eben Meyer doch sehr."