1963/1964 06. Spieltag: SC Motor Jena - SC Turbine Erfurt 6:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 1963/1964, Hinrunde |
Ansetzung | SC Motor Jena - SC Turbine Erfurt |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 06.10.1963 15:30 Uhr |
Zuschauer | 13.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Leipzig) |
Ergebnis | 6:0 (1:0) |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-rot)
- Harald Fritzsche
- Hans-Joachim Otto, Diethard Stricksner, Siegfried Woitzat
- Peter Rock, Heinz Marx
- Dieter Lange, Helmut Müller, Peter Ducke, Erwin Seifert, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner
- Erfurt (blau)
- Peter Bojara
- Udo Preuße, Karl-Heinz Brandt, Gerhard Franke
- Rudi Dittrich(29.), Gerhard Watzlaw
- Hans-Günther Schröder, Harald Wehner, Rainer Knobloch, Günther Bach, Manfred Gratz
Trainer: Wolfgang Seifert
Spielbericht
2:0 gab die Sicherheit
0:6 zu verlieren, ist hart, und verständlich ist nach einem solchen Debakel das Hadern einer Mannschaft mit aller Welt, einer Mannschaft, die hoffnungsvoll auf die Reise ging. Selbstverständlich richtet sich der Hader gegen den Schiedsrichter, wenn er Entscheidungen treffen mußte, die wesentlich zu einem solchen Einbruch der Mannschaft beitrugen. Doch dem Unparteiischen Glöckner dürfte nach dem Spiel in Jena nichts wesentliches vorzuwerfen sein: Die Herausstellung des Läufers Dittrich nach offensichtlichem groben Foulspiel, die Erfurt schon in der 29. Minute auf zehn Mann reduzierte, war ebenso begründet wie die Strafstoßentscheidung in der 49. Minute, die die bis dahin unverdrossen weiterkämpfende Turbine-Mannschaft aussichtslos zurückwarf. Wir müssen einräumen, daß der Anlaß zu dem anfänglich zu harten Spiel nicht allein von Erfurt kam. Nervosität geht oft Hand in Hand mit wenig rücksichtsvollem Einsatz - und nervös waren beide Mannschaften. Die ständig Lärminstrumente gebrauchende Erfurter Anhängerschar trug nicht zuletzt dazu bei, daß die Stimmung im Ernst-Abbe-Stadion anfangs so unschön gespannt war.
Mit nur zehn Spielern zogen sich die Erfurter keineswegs in die eigene Hälfte zurück. Sie versuchten nur, durch vorsichtigeres Lavieren im Mittelfeld von der Verteidigung auf den Angriff umzuschalten. Das geschah selbstverständlich auf Kosten der Schnelligkeit der Aktionen, so daß es kaum noch Überraschungsmomente gab, die der Motor-Abwehr hätten unangenehm werden können. Die engere Jenaer Abwehr war so meist schon sichernd zur Stelle, wenn Bach z.B. einige Male versuchte, seinen Rechtsaußen mit einem steilen Paß freizuspielen. So blieb alles Improvisation, nichts mehr wurde vollendet.
Schnelligkeit und mitreißenden Angriffsschwung erhielt das Jenaer Spiel erst in der zweiten Hälfte. Da sahen wir geglückte Direktkombinationen, vor allem zwischen den Gebrüdern Ducke und Seifert, da sahen wir den Peter und den Roland, bei Dribblings und vor allem den Mittelstürmer auch bei Sturmläufen, wie in seinen besten Tagen, ihre individuellen Fähigkeiten erfolgreich ausspielen. Es gab da Minuten, wo der Motor-Mannschaft alles gelang (so Langes hoher Flugball, direkt aus der Luft geschlagen als Vorlage zum vierten Tor).
Das Spiel von Motor Jena zeigte manches, was die Elf zu einer unserer besten macht. Sie brauchte allerdings auch an diesem Tage erst die Aufpulverung durch zwei Tore, ehe sie gelöst und unbeschwert ihr spielerisches Gewicht in die Waagschale dieser Partie werfen konnte. Die Bestätigung des 6:0 haben wir noch von den nächsten Spielen des Meisters zu fordern!
(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußball-Woche" vom 8. Oktober 1963)
Reserven : 3:1 - Jena : Blüher ; Bonn , Eglmeyer , Werner ; Hergert , Ahnert ; Urban , Krauß , Amler , Röhrer , Polywka - Tore : Röhrer , Urban , Amler / Dittmann