1966/1967 25. Spieltag: FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 25. Spieltag |
Saison | Saison 1966/1967, Rückrunde |
Ansetzung | FC Karl-Marx-Stadt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ernst-Thälmann-Stadion in Karl-Marx-Stadt |
Zeit | Mi. 10.05.1967 17 Uhr |
Zuschauer | 23.000 |
Schiedsrichter | Schulz (Görlitz) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Karl-Marx-Stadt
- Manfred Hambeck
- Claus Rüdrich, Fritz Feister, Peter Müller
- Albrecht Müller, Friedrich Hüttner
- Eberhard Schuster, Rolf Steinmann, Joachim Posselt, Dieter Erler, Manfred Lienemann
- Trainer: Horst Scherbaum
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Heinz Marx, Hans Meyer, Jürgen Werner
- Udo Preuße, Winfried Patzer
- Rainer Schlutter, Werner Krauß, Peter Ducke, Dieter Lange, Roland Ducke
- Trainer: Georg Buschner
Spielbericht
Die Blumen für die treuen Anhänger
Der neue deutsche Fußballmeister hatte vor dem Beginn des letzten Heimspiels dieser Saison seine große Stunde: DFV-Vizepräsident Günter Schneider und Generalsekretär Kurt Michalski nahmen im Auftrag des Präsidiums des DFV die offizielle Titelehrung vor und überreichten die goldenen Medaillen. Der Jubel der 23000 brauste auf, als der Vorsitzende des Staatlichen Komitees für Körperkultur und Sport, Staatssekretär Alfred B. Neumann, danach den Pokal des Vorsitzenden des Staatsrates und Ersten Sekretärs der SED, Walter Ulbricht, Nationalmannschaftskapitän Dieter Erler übergab. "Hoch soll´n sie leben" - die Sprechchöre wollten kein Ende nehmen. Cheftrainer Horst Scherbaum und alle Aktiven dankten auf ihre Art, als sie ihrem begeisterungsfähigen treuen Anhang die soeben erhaltenen herrlichen Blumensträuße schenkten. Auch Jenas Kapitän Roland Ducke ließ es sich selbstverständlich nicht nehmen, Dieter Erler vor dem Anpfiff einen Strauß in die Hand zu drücken. Der Strauß aber, den die Zeiss-Städter dem FCK dann in den folgenden neunzig Minuten lieferten, behagte dem Meister nicht allzusehr.
Die Gäste boten das optisch wesentlich gefälligere Spiel, ihr Laufpensum war größer, ihre Kampfkraft stärker. Gegen die stellungssichere, von A. Müller (seine Sicherheit am Ball beeindruckte, wenngleich er auch mehrfach den richtigen Zeitpunkt des Abspiels verpaßte) und Feister gut organisierte Abwehr der Karl-Marx-Städter aber nahmen sich viele ihrer Angriffszüge nicht sehr durchschlagskräftig aus. Krauß (30.), Lange (33.) und Roland Ducke (42.) ließen schon vor der Pause mehrere zwingende Gelegenheiten aus, so daß erst zwei glänzende Schußleistungen von Roland Ducke (Scharfschuß aus spitzem Winkel ins lange Eck) und Lange (sein 30-Meter-Direktschuß schlug genau im Dreiangel ein) bei weitaus weniger günstigen Möglichkeiten das verdiente Unentschieden sichern mußten.
Der FCK blieb damit auch in seinem letzten Heimspiel ohne Niederlage. Seine Zurückhaltung im kämpferischen Einsatz sowie das geringe Laufpensum fast aller Aktiven aber ließ ihn doch in größere Schwierigkeiten kommen als ihm lieb war. Dennoch imponierte die Art, wie er aus seinen wenigen Chancen Kapital schlug. Erlers Steilpaß auf Lienemann, mit dem er den ersten Treffer einleitete, war ebenso sehenswert wie sein tückisch angeschnittener Freistoß, der dem zweiten Tor durch Posselt vorausging. Allerdings reklamierte die Abwehr der Zeiss-Städter in dieser Szene durchaus zu Recht, weil bei Posselts Schuß Schuster im Abseits stand. Vom Rücken des Karl-Marx-Städter Rechtsaußen prallte der Ball schließlich über die Linie.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Schulz bot ein beachtliches Laufpensum. Es ließ ihn stets auf Ballhöhe sein. Bei Ermahnungen von Spielern aber doch ein wenig zu impulsiv. Es wirkte hektisch, nicht beruhigend.
(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 17. Mai 1967)
Reserven : 3:2