1968/1969 18. Spieltag: BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 0:0

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 18. Spieltag
Saison Saison 1968/1969, Rückrunde
Ansetzung BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena
Ort Georg-Schwarz-Sportpark in Leipzig
Zeit Sa. 15.03.1969 15:00 Uhr
Zuschauer 12.000
Schiedsrichter Helmut Bader (Bremen/Rhön)
Ergebnis 0:0
Tore
  • Fehlanzeige
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Leipzig
Volkhard Jany
Bernd Dobermann, Manfred Walter, Volker Trojan, Heinz Herrmann
Manfred Richter, Wolfgang Krause
Helmut Schmidt, Dieter Scherbarth, Bernd Bauchspieß, Otto Skrowny (83. Hackel)
Trainer: Otto Tschirner
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
Jena
Hans-Ulrich Grapenthin
Peter Rock
Helmut Stein, Michael Strempel, Gerd Brunner, Werner Krauß
Rainer Schlutter, Harald Irmscher, Roland Ducke
Peter Ducke, Bernd Krauß
Trainer: Georg Buschner


Spielbericht

Jena kopierte die Italiener

Im Grunde genommen könnte DFV-Auswahltrainer Harald Seeger zur Einstimmung unserer Nationalelf auf das WM-Treffen gegen Europameister Italien keinen besseren Testpartner als Vorjahrsmeister Jena wählen. Treffend charakterisierte, nämlich Chemie-Cheftrainer Otto Tschirner Jenas Spiel mit den Worten: "Eine Kopie der Spielweise der Italiener mit einer höchst cleveren vielbeinigen Abwehr, mit im Mittelfeld technisch sicheren Akteuren wie Schlutter, R. Ducke, Irmscher und nur zwei Angriffsspitzen, ohne Flügelspiel, wobei Schlutter, Stein u.a. aus der Tiefe blitzschnell nachstießen."

Wohlgemerkt: Jenas Spiel war eine Kopie, nicht in allen Strichen gelungene, und erst recht keine Originalausgabe. Dazu mangelte es den Thüringern an der Klasse, wurde auf schwerem, glattem Terrain aus der Deckung heraus zu wenig konstruktiv operiert (nur Stein wurde einige Male unmittelbar torgefährlich). Dazu erwiesen sich die Mittelfeldakteure zu unausgeglichen (Irmscher spielte zumeist aus dem Stand!). Und dazu blieben die Angriffsspitzen zu stumpf, ohne ausreichende Unterstützung, auch wenn sich P. Ducke gegen Trojan unverkennbar mühte. Kritisch konstatierte Jenas Cheftrainer Georg Buschner: "Chemie zeigte sich wie immer kampfstark, aber die Elf war uns in spielerischer Hinsicht, besonders nach der Pause im Nachteil. Aber bei uns standen die Feldanteile in keinem Verhältnis zur geringen Torgefahr. Uns fehlte der ´Biß`!"

Es genügte indes, daß sich die Leutzscher sehr schwer taten bei diesem ihnen aufgezwungenen Pärchenbetrieb, bei dem die Stürmer und Mittelfeldspieler schon im Ansatz der Kombinationen empfindlich gestört wurden. Dabei kämpften die Gastgeber in der ersten Halbzeit im Husarenstil, suchten sie viele fehladressierte Ballabgaben schon aus der Hintermannschaft durch erhöhten Einsatz und vermehrte Laufarbeit wettzumachen, wenngleich Scherbarth gegen Strempel (beide erhielten für viele Unsauberkeiten je eine Verwarnung) und Bauchspieß gegen Brunner einen schweren Stand hatten. Der spielintelligente Bauchspieß behauptete sich dennoch mehrfach. Die zwei größten Torgelegenheiten besaß Bauchspieß so selbst, doch der auf der Torlinie wie im Strafraum im Stil eines Klassemannes glänzende Grapenthin parierte seinen Scharfschuß (15.) mit phantastischer Faustabwehr ebenso wie seinen Kopfball aus 6 m. Es waren zwei "hundertprozentige" Einschußgelegenheiten. "Ich sah den Kopfball drin", entgegnete Bernd Bauchspieß, "unwahrscheinlich diese Reaktion. Ein großartiger Hüter hinter einer cleveren, schwer zu bespielenden Abwehrreihe."

In der FUWO wird Hans-Ulrich Grapenthin zum Spieler des Tages gewählt .

Zum Schiedsrichterkollektiv: Bader hielt ein an Zweikämpfen reiches Treffen jederzeit fest in Händen. Bewies bei einigen Entscheidungen aber nicht immer Fingerspitzengefühl. Bewahrte gegenüber manchen Kampfhähnen Engelsgeduld.

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 18. März 1969)

Junioren : Ausfall

  • NH am 23.4.69 ( ohne Aufstellung und Torschützen ) 3:2