1968/1969 23. Spieltag: 1. FC Union Berlin - FC Carl Zeiss Jena 1:2

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 23. Spieltag
Saison Saison 1968/1969, Rückrunde
Ansetzung 1. FC Union Berlin - FC Carl Zeiss Jena
Ort Stadion Alte Försterei in Berlin
Zeit Sa. 26.04.1969 17:00 Uhr
Zuschauer 10.000
Schiedsrichter Rudi Glöckner (Markranstädt)
Ergebnis 1:2 (1:0)
Tore
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Aufstellungen

Berlin (rot-rot/weiß gestreift)
Rainer Ignaczak
Peter Pera, Jürgen Belger, Reinhard Lauck, Klaus Korn
Ulrich Prüfke, Harald Betke (63. Wolfgang Weißenborn), Harry Zedler
Ralf Quest, Meinhard Uentz, Günter Klausch
Trainer: Werner Schwenzfeier
Jena (weiß-blau/weiß)
Hans-Ulrich Grapenthin
Udo Preuße (46. Werner Krauß), Hans Meyer, Michael Strempel, Gerd Brunner
Helmut Stein, Rainer Schlutter, Harald Irmscher
Peter Rock, Peter Ducke, Bernd Krauß
Trainer: Georg Buschner

Spielbericht

Doch noch ein Sieg in Berliner Luft

Das Hangen und Bangen im Union-Lager geht weiter. Dabei war gerade erst Optimismus eingezogen, denn die Siege gegen Aue (2:1) und beim HFC Chemie (2:0) hatten die Situation freundlicher gestaltet.. Und nun gegen Jenas Elf, die innerhalb weniger Tage dem BFC in der Meisterschaft 1:2 und dem FC Vorwärts im Pokal 1:4 unterlegen war. Das schien eine günstige Ausgangsstellung.

"Dreimal werden wir in Berlin aber nicht verlieren", hatte Rainer Schlutter schon nach dem FCV-Spiel gesagt. Es war dann auch keine leere Redewendung. Der Titelverteidiger (Abwehrspieler Werner Krauß: "Zweiter wollen wir noch werden!") begann sehr selbstbewußt, überwand den Schock des schnellen 0:1 ohne Anzeichen von Resignation, und paarte im weiteren Verlauf solides spielerisches Können mit guter Raumaufteilung, so daß doch diese oder jene Lücke in der Union-Deckung entstand.

Die Berliner versuchten nach der Pause den Vorsprung zu behaupten. "Wie werden uns bemühen, das Tempo zu verschleppen und, ähnlich wie in Halle, mit einem plötzlichen Rhythmuswechsel vielleicht die Führung ausbauen", meinte Union-Cheftrainer Werner Schwenzfeier. Der Gastgeber hatte durchaus noch seine Möglichkeiten, als Pera trotz günstiger Position einen Kopfball neben das Tor setzte (75.) oder Grapenthin einen Quest-Schuß im Nachfassen meisterte (87.). Die klarere Linie besaß jedoch der FC Carl Zeiss, der mehr und mehr die Initiative ergriff.

Die Umbesetzungen in Jenas Reihen wurden offenbar erst im zweiten Abschnitt richtig wirksam. Rocks Einsatz im Angriff dürfte gewiß keine Eintagsfliege (Cheftrainer Georg Buschner: "Mit dem 1,86 m großen Meyer habe ich einen jungen Mann für das Deckungszentrum, der sich in den vergangenen Monaten gut entwickelt hat!") bleiben. Im gleichen Maße wie bei den Berlinern die spielgestaltenden Kräfte Prüfke und Uentz nachließen, steigerten sich auf der anderen Seite besonders Stein und Irmscher im Mittelfeld. Sie zeigten vor allem auch, wie man aus der zweiten Reihe torgefährlich werden kann. Irmscher leitete die Wende mit seinem Ausgleichstreffer ein, während Stein die Vorarbeit geleistet hatte, bei dem Union-Schlußmann Ignaczak das Leder nur ungenügend wegfaustete.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Auch wenn man die kritischsten Maßstäbe setzt, ist die Feststellung zu treffen, daß Glöckner eine Klasseleistung bot. Unmißverständlich jede Entscheidung, aber dennoch Fingerspitzengefühl bei allen Spielhandlungen. Auch die Aktiven mit "aufbrausendem Gemüt" waren diesmal die Ruhe in Person. Beide Linienrichter, Uhlig und Pröhl, trugen zum ausgezeichneten Gesamtbild bei.

(Hans-Günter Burghause in "Die Neue Fußballwoche" vom 29. April 1969)

Junioren : Junioren : 0:1 - Keine Aufstellung - Tor : Rummler