1968/1969 IFC 1. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV Austria Salzburg 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | IFC, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1968/1969 |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - SV Austria Salzburg |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 29.06.1968 17 Uhr |
Zuschauer | 6.000 |
Schiedsrichter | Davidek (ČSSR) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Udo Preuße, Peter Rock, Michael Strempel (22. Harald Irmscher), Jürgen Werner
- Gerd Brunner, Rainer Schlutter
- Helmut Stein, Werner Krauß, Dieter Scheitler, Roland Ducke (72. Peter Ducke)
- Trainer: Georg Buschner
- Salzburg
- Herbert Zickbauer
- Bruno Kurz, Werner Breitenfelder, Artur Kibler, Johann Klopf (88. Josip Sikic)
- Karl Nikischer, Horst Hirnschrodt
- Rudolf Horvath, Roland Hirscher, Karl Kodat, Adi Macek
- Trainer: Günter Praschak
Spielbericht
Jenas Angriff mit Vorteilen
In der 22. Minute des Jenaer Auftaktspiels zum diesjährigen Intercup verletzte sich der zweite Stopper Strempel. Mit der Nummer 12 auf dem Jersey lief ein neuer Mann aufs Feld, den durchaus herzlicher Beifall empfing: Harald Irmscher. Der junge Auswahlspieler bestritt sein erstes Spiel in der Zeiss-Elf und dürfte ohne Zweifel eine erhebliche Verstärkung darstellen, auch wenn er - wie alle durch das harte saisonvorbereitende Training nach dem Urlaub noch sichtlich mitgenommen - sein Können vorerst nur andeutete. "Man kann über unseren Neuen noch nicht viel sagen, aber in die Mannschaft paßt er bestimmt, daran ist kein Zweifel", schmunzelte Georg Buschner, der im übrigen einkalkuliert hatte, daß es alles in allem noch "etwas schwer anlaufen" würde. "Auch mit der harten Trainingsbelastung in den Gliedern müßte es gegen Austria reichen."
Daß diese seine Überlegung nichts mit leichtfertigem Risiko zu tun hatte, bewies das Spiel. Die Gäste, technisch zu den besten Mannschaften Österreichs zählend, wie Trainer Praschak betonte, gefielen in ihrer Sicherheit am Ball, spielten auch in der Abwehr recht kompromißlos und nüchtern. Aber aus Austrias verstärkter Hinterreihe heraus auch zu drangvollen Angriffen zu finden, das vermochten sie nicht, trotz der beiden Nationalspieler Hirnschrodt (19mal A) und Macek (5mal A) und trotz des Torjägers Kodat, der zu den besten österreichischen Angriffsspitzen zählt. Wenn dennoch der lange Grapenthin seine bestechende Sicherheit und sein Reaktionsvermögen gelegentlich beweisen mußte, dann deshalb, weil sich Rock wie Preuße noch manchen riskanten Schnitzer leisteten.
Das 3:0 spricht aber eine deutliche Sprache. Jena war im Angriff aus anderem Holz geschnitzt als die Austria, obgleich noch längst nicht alles wie am Schnürchen lief. Aber Stein (Klasse seine Kopfbälle), W. Krauß und die nachrückenden R. Ducke, Irmscher und Schlutter sorgten für hinreichende Beschäftigung des Austria-Torhüters Zickbauer, der noch manch brenzlige Situation zu meistern verstand. An den Toren (Nr. 1 fiel nach einer ganzen Schußserie, als Stein und W. Krauß in Schlutters Eingabe stürzten, Nr. 2 nach blendender Vorarbeit Irmschers und Nr. 3 durch R. Duckes raffinierten Freistoß) vermochte er nichts zu ändern.
"Wir wußten um Jenas Heimstärke, große Hoffnungen gab es deshalb von vornherein nicht", urteilte Austrias Trainer Praschak, der 1959 noch in den Reihen des Linzer ASK im Abbe-Stadion diesbezüglich erste Erfahrungen sammelte. "Nun wollen wir im Rückspiel den Spieß umdrehen", meinte er, wobei in seine Hoffnungen neue Namen einbezogen sind, wie Rapid-Torjäger und Nationalspieler Seitl, der dieser Tage u. a. für die Austria angeheuert wird.
(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 2. Juli 1968)