1972/1973 14. Speiltag: 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 1972/1973, Rückrunde |
Ansetzung | 1. FC Lokomotive Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Bruno-Plache-Stadion in Leipzig |
Zeit | Sa. 24.03.1973 15:00 Uhr |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Heinz Einbeck (Berlin) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig
- Werner Friese
- Gunter Sekora, Wilfried Gröbner, Peter Gießner, Joachim Fritsche
- Wolfgang Altmann, Lutz Moldt (83. Hans-Jürgen Naumann), Henning Frenzel (33. Manfred Geisler), Rainer Lisiewicz
- Hans-Bert Matoul, Wolfram Löwe
Trainer: Horst Scherbaum
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gerhardt Hoppe, Michael Strempel, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Konrad Weise, Rainer Schlutter
- Dieter Scheitler, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Verpaßte Chancen hatten ihre Folgen
Henning Frenzel, mit 52 Länderspielen unser Rekordinternationaler, ging frühzeitig vom Platz (33.). Eine Fußverletzung zwang ihn zum Ausscheiden, zu einem Zeitpunkt, da fast Totenstille im Stadion herrschte. Beifall für den "Neuen", Manfred Geisler, drückte die Hoffnung der 15000 auf eine Wende aus. Bis dahin nämlich spielte der Gast auf, als sei er im Plache-Stadion zu Hause. Laufstark, ballsicher, immer einen Spielzug vorausdenkend ein jeder. Wenn Fußball auch die Summe von Zweikämpfen ist, dann war die Überlegenheit der Jenaer zu diesem Zeitpunkt und bis weit in die 2. Spielhälfte folgerichtig. Tatsächlich entschieden die Gäste ihre Duelle in der Mehrzahl erfolgreich, insbesondere im Mittelfeld, wo Altmann gegen Irmscher kaum Wirkung erzielte, Lisiewicz von Hoppe gebunden wurde, Weise gegen Frenzel (später Geisler) ein unübersehbares Plus herausholte und auch Schlutter den veranlagten Moldt ausstach.
Kurz, bei Lok stand nur die Abwehr wie gewohnt zuverlässig. Gießner ( wurde von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) steigerte sich sogar beträchtlich und wurde im Angriffsdruck des Tabellenzweiten wiederholt zum Retter in höchster Not.
"Wir nutzten unsere Möglichkeiten und Chancen nicht, das rächte sich später bitter", urteilte Helmut Stein, der in seiner neuen Rolle als Libero keine schlechte Figur abgab. Ja, als Scheitler nach Flanke des agilen Weise selbst die größte Chance vergab (19.), viele weitere gefällige und verheißungsvolle Angriffe ebenso ohne zahlenmäßige Ausbeute blieben (Vogel fehlt noch Spritzigkeit, P. Ducke kam über gute Einzelaktionen nicht hinaus), pegelte sich das Geschehen auf ein torloses Remis ein. Lok, so schien es, konnte und wollte sich damit zufrieden geben. Aber ein überraschender Kräfteabfall bei Jena ("Unser hohes Laufpensum wurde bei der ungewohnten Wärme nicht verkraftet", so Trainer Hans Meyer) und Konzentrationsschwächen in der Zeiss-Abwehr sorgten noch für einen überraschenden Ausgang.
Von Geislers Einsatzfreude angespornt, von Matouls und Löwes Aufbäumen mitgerissen, rückten Lisiewicz, Altmann im Schlußgang beherzter auf. Ein herrlicher Schuß aus der Drehung von Matoul (72.), den Grapenthin parierte, Geisler setzte den Abpraller gegen den Pfosten, deutete Loks Kommen bereits an. Und Löwe war es schließlich, der in Geislers Effet-Freistoß spritzte, per Kopf zum 1:0 vollstreckte und der 200 Sekunden später einen Querschläger von Strempel zum 2:0 bestrafte.
Zum Schiedsrichterkollektiv: In der fairen Partie wurde der stets in Ballnähe befindliche Einbeck vor keinen großen Probleme gestellt. In der Abstimmung mit den Linienrichtern aber gab es Schwächen.
(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche vom 27. März 1973)
Junioren-OL : Lok : Jena 2:2 , Tore : Adamczak 2 (1F) / Grüner , Molata
Jena : Hage , Grüner , Solleder , Wenig , Kaselitz , Henniger , Brauer , Pusch , Lobeda , Molata , Münch / Tr.: Pfeifer