1973/1974 EC III 2. Spiel: MP Mikkeli - FC Carl Zeiss Jena 0:3

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Spieldaten
Wettbewerb EC III, 1. Runde Rückspiel
Saison Saison 1973/1974
Ansetzung MP Mikkeli - FC Carl Zeiss Jena
Ort Urheilupuisto in Mikkeli
Zeit Mi. 03.10.1973 18:30
Zuschauer 1.010
Schiedsrichter Rasmussen (Dänemark)
Ergebnis 0:3
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Mikkeli (weiß-blau)
Risto Remes
Rainer Jungmann, Raimo Marttinen, Vilho Rajantie, Antero Hyttinen
Eero Karppinen, Antero Nikkanen (80. Heikki Valjakka), Antti Rusanen
Matti Vanhanen, Kari Mutanen (85. Jouko Vuori), Markku Kääriänen

Trainer: Raimo Marttinen

Jena (weiß)
Wolfgang Blochwitz
Bernd Bransch
Konrad Weise, Peter Rock, Lothar Kurbjuweit
Helmut Stein, Harald Irmscher, Rainer Schlutter,
Peter Ducke, Harry Kunze, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Spielbericht

... nur die Konzeption sah anders aus

Wie ein Ei dem andern glich das Ergebnis des Rückspiels dem des ersten Treffens, stimmte doch selbst der Halbzeitstand mit dem von Jena überein. In der Besetzung der Mannschaften, ihrer Konzeption, den Spielanteilen, da sah manches anders aus, nicht zum Schaden des Gesamteindrucks übrigens. Es war ein offener Kampf, ohne die verkrampfenden Merkmale ständigen Ansturms auf das Gehäuse des Unterlegenen, mit wechselseitigen Torchancen. Die wurden auf der einen Seite in vertretbarem Maße genutzt, auf der anderen Seite offenbarten sich gerade da eklatante Schwächen. "Das sind die Sorgen, die uns das ganze Jahr über bedrücken.", sagte uns Trainer Raimo Marttinen. Er war in den neunzig Minuten als zentraler Abwehrspieler in seiner Elf aufgeboten, der sich auch immer wieder um Belebung des eigenen Angriffsspiels mühte. Und auf der Tribüne des hübschen, aber nicht gerade mit sehr gutem Flutlicht ausgestatteten Stadions wandte sich bei den erfolglosen Attacken der jungen Mutanen, Kääriänen, Nikkanen oder Rusanen mancher Blick zu der Reihe, in der Pentti Toivola saß, Mikkelis vorjähriger Torschützenkönig, der am gleichen Tag seinen neuen, den zweitklassigen Klub Seinajoki PS gegen den Oberligaaufsteiger Haka Valkeakosken mit 4 Toren (!) ins Pokalfinale geschossen hatte. Ein Toivola fehlte Mikkeli, da die Mannschaft sich ehrgeizig um einen guten Eindruck bei ihren Anhängern bemühte.

"Diese Steigerung ist beachtlich", erkannte Jenas Trainer Hans Meyer an, der zu keine Minute Sorgen haben mußte, ein ähnliches Resultat wie im Vorjahr (2:3) in die Klub-Bilanz schreiben zu müssen. Doch einige brenzlige Situationen mußte Torhüter Blochwitz schon bereinigen.

Die Jenaer hatten es also nicht gerade leicht, kamen aber auch nicht in Gefahr, weil selbst die frühen Tore die Mannschaft nicht zu der vorjährigen Leichtfertigkeit verleiteten gegen einen Widerpart, dem sie ihrem Leistungsvermögen entsprechend so eindeutig wie diesmal in Hin- und Rückspiel schlagen mußten. Es war kein Sieg mit Glanz und Gloria, dafür ging zuviel daneben. Das Anspiel in den Raum oder auch direkt zum Nebenmann mißlang allzuoft, so daß sich keine spielerisch geschlossenen Phasen ergaben, sondern das Hin und Her das Geschehen weitgehend prägte.

Dabei bot die zweite Hälfte Besseres, als in Anbetracht des doch etwas blendenden Flutlichts konsequent flach gespielt wurde. Vogel und Ducke harmonierten im Doppelpaß besser, und Vogels an den Pfosten donnernder Schuß (50.), da jeder noch ein Abspiel zur Mitte erwartete, war unbedingt notierenswert. Zu manchen Ungereimtheiten im Kombinationsspiel kam jedoch ein Manko an Schüssen. Ein Dutzend für die 90 Minuten ist wohl etwas zu wenig, wenn auch die Mehrzahl davon gut platziert war.

Erfreulich die ungeheure Laufleistung von Konrad Weise, der nach seiner Verletzungspause schon recht gute Form verriet, viel im Angriff auftauchte. Kurbjuweit allerdings fand bei seinen Vorstößen wenig Bindung zu seinen Mannschaftskameraden. Der Initiator etlicher erfolgversprechender Jenaer Aktionen war wieder einmal Peter Ducke. Bei seinem ersten Tor nutzte er einen eklatanten Deckungsfehler Mikkelis mit einem präzisen Flachschuß in die lange Ecke, sein zweites erzielte der Schwarzschopf mit einem tückischen Aufsetzerball aus 20 Metern Entfernung. Und schließlich gab er Irmscher die Flanke zur 1:0-Führung, nachdem er in bekannter Manier auf dem rechten Flügel durchgebrochen war.

(Otto Pohlmann in "Die Neue Fußballwoche" vom 9. Oktober 1973)