1981/1982 11. Spieltag: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 3:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11. Spieltag |
Saison | Saison 1981/1982, Hinrunde |
Ansetzung | BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Berlin |
Zeit | Sa. 28.11.1981 13:00 Uhr |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Wolfgang Henning (Rostock) |
Ergebnis | 3:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Berlin
- Bodo Rudwaleit
- Norbert Trieloff
- Dirk Schlegel, Rainer Troppa, Artur Ullrich
- Frank Terletzki, Christian Backs, Rainer Ernst (74. Detlef Helms)
- Hans-Jürgen Riediger, Ralf Sträßer, Wolf-Rüdiger Netz
Trainer: Jürgen Bogs
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Ulrich Oevermann
- Gerhardt Hoppe, Konrad Weise, Wolfgang Schilling
- Lothar Kurbjuweit, Stefan Meixner, Jürgen Raab
- Andreas Bielau, Martin Trocha (60. Roland Kulb), Eberhard Vogel (69. Fred Steinborn)
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Nicht nur Ernst machte Ernst
Schon vor dem Anpfiff war die Atmosphäre nicht alltäglich. Sonst ist vor Spitzenspielen die Luft eher zum Schneiden dick. Diesmal schien sie uns fast heiter. "Wir machen eben aus der Not eine Tugend, bieten mit Raab im Mittelfeld einen vierten Stürmer auf, mit Meixner ein Talent, dessen Stärken aber auch nicht in der Deckungsarbeit liegen. Wir wollen uns kein Unentschieden ermauern." Hans Meyer hatte schon da Beifall verdient. Ihn bekam er mit seiner Elf am Schluß, und zwischendurch wurde "Matz" Vogel mit soviel Wärme von den BFC-Anhängern verabschiedet, daß man sich nur wundern kann, wie wenig viele aus den sogenannten Fan-Reihen davon mitbekommen. Ihre geschmacklos-dümmlichen Sprüche gegen einen Klassemann wie Grapenthin sprechen eine deutliche Sprache: Diese Gruppen sind wohl bar jeder Sachkenntnis!
"Nicht nur von der Ansetzung her ein Spitzenspiel", hörten wir von Martin Skaba, früher Auswahl- und BFC-Verteidiger, hörten wir von allen Seiten. Es bestätigte unseren Eindruck. Ein um offensiver (aber nicht offenes) Spiel bemühter Gast, das war eine Herausforderung für den BFC, mit 33 Toren ja die bislang erfolgreichste Elf. "Natürlich wollen wir auch wieder an die Tabellenspitze. An uns soll´s nicht liegen, wenn nur Halle mitspielt...", sagte uns der flinke Netz. Am Ende konnte er in jeder Beziehung glücklich sein. Der HFC hatte mitgespielt, Fortuna in Berlin auch.
Aber ein bißchen Glück gehört stets dazu. Der BFC verdiente es sich, "brachte aus allen Mannschaftsteilen Druck und Torgefahr", wie Helmut Stein anerkannte. Verlegte sich der Gast auf weiträumige, in schnellem Umkehrspiel vorgetragene Angriffe, wobei Bielau und Trocha ihr Beschleunigungsvermögen mehrfach gegen Troppa und Trieloff ausspielten, so rückte der BFC mit Mann und Maus an. Jeder ein Anspielpunkt, jeder ein Torjäger. So entwickelte sich eine Partie, die nebst Tempo und Einsatz viele gute Kombinationen, sehenswerte Einzelaktionen und diverse packende Torszenen brachte. "Der BFC gewann verdient. Er nutzte die Chancen, die er bekam, konsequenter", urteilte Kapitän Lothar Kurbjuweit, der seine Nebenleute nach dem 1:2 (ein Fehler Grapenthins, der nahezu einmalig in seiner langen Laufbahn ist) und dem 1:3 (als Trocha gerade ausschied, Jena mit 10 Mann spielte) nach vorn riß und selbst gefährlich schoß.
Das Aufbäumen brachte Feldvorteile, aber keine Tore mehr. Der BFC, der bis zur 60. Minute mit riesiger Laufbereitschaft und Leidenschaft seine Chance suchte und wahrnahm, wobei nicht nur Ernst ( von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) in Tornähe Ernst machte, aus jeder Lage schoß und köpfte, erwies sich im Schlußteil clever genug den Vorsprung zu sichern. Das Konterspiel beherrscht er ja nicht minder.
(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 1. Dezember 1981)
NWOL 0:0
Jena : Härtel , Rode , Reichmann , Böttner , Pittelkow , U. Burow , Brückner , Töpfer , Roß , J. Burow , Rost
Jugend / Junioren - Jena : K-M-ST Ausfall / Ausfall