1984/1985 07. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa 3:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 7. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 06.10.1984 14:30 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Günter Supp (Meiningen) |
Ergebnis | 3:0 |
Tore | |
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Heiko Peschke, Ronald Szepanski
- Andreas Krause, Jürgen Raab, Stefan Meixner
- Robby Zimmermann (60. Andreas Bielau), Jörg Burow, Ulf-Volker Probst
Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Riesa
- Claus Boden
- Falk Zschiedrich
- Volker Hennig (65. Henry Vetters), Roland Rüster, Ingolf Pfahl
- Frank Kerper, Jan Rziha, Gerd Kerper
- Manfred Drewniok, Dietmar Jentzsch (75. Ray Braune), Karsten Winkel
Trainer: Peter Kohl
Spielbericht
Mit Engagement und Moral
Es wurde zwar ein klarer, aber kein rauschender Premierenerfolg für das noch taufrische Trainertandem Kurbjuweit/Werner. Es hatte wohl selbst auch am allerwenigsten damit gerechnet. Jeder im Stadion spürte es: Diese Zeiss-Elf, die sich vor Eifer, vor Siegesbereitschaft förmlich zerriß ("die regelrecht brannte", bemerkte DFV-Trainer Harald Irmscher), kämpfte und rannte auch oder gerade für Lothar Kurbjuweit. Der ehemalige 66fache Nationalspieler, 33jährig (35 Oberligaspiele für Riesa, 299 für Jena, 23 für den HFC Chemie), hatte ja auch mit den meisten von ihnen über Jahre hinweg für Jena gespielt!
"Auf diesem Engagement, auf dieser Moral gilt es behutsam aufzubauen." Jürgen Werner sagte es, eingedenk der spielerischen Mängel, die häufig durch Übereifer produziert wurden. Insgesamt aber führten die Gastgeber einfach den stärker ausgeprägten Siegeswillen ins Feld, zeichneten sich durch größere Entschlossenheit aus (Peschke, Brauer, Krause, Raab) und wurden mit Recht dafür belohnt.
Erfreulich auch das Debüt des 19-jährigen Ronald Szepanski (7 Junioren-Länderspiele), "der aber noch klüger in die Zweikämpfe gehen muß", erklärte Konrad Weise, ruhender Pol der Abwehr. Im Angriff war ebenfalls ein 19jähriger, Volker Probst, der Agilste. "Keß, wie er Zschiedrich den Ball durch die Beine schob und dann entschlossen verwandelte. Solche Aktionen sah man leider zu selten", argumentierte Roland Ducke nach dem ersten durchaus sehenswerten Oberligator des Linksaußen.
Im Mittelfeld war diesmal Krause der auffälligste Akteur, der nirgends etwas "anbrennen" ließ, und Raab schlug aus seinem Wechselspiel mit J. Burow in der Angriffsmitte gleich zweimal Kapital. Zuerst drückte er einen Freistoß von Krause mit der Brust über die Linie, dann köpfte er eine Burow-Flanke in bewährter Manier platziert in die linke Ecke.
Hinter diesen Erfolgen verbargen sich Wucht, Entschlossenheit und ein energisches Vorgehen in die Spitze. Vorzüge also, die in der gefällig aufspielenden Stahl-Elf schmerzlich vermißt wurden. "Was nutzten uns die Feldvorteile, wenn vorn keiner explodierte", ärgerte sich Trainerassistent Klaus Schlutt. So gab Rziha, der noch am ehesten Gefahr ausstrahlte, nach 30 Minuten den ersten Schuß ab, und I. Pfahl besaß die erste Chance nach 74 Minuten. Am härtesten aber wurde Grapenthin vom eigenen Vorstopper, von Peschke, auf die Probe gestellt. Nach dessen riskanten Rückpaß (40.) mußte sich der "Lange" in der Tat tüchtig lang machen.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fussballwoche" vom 9. Oktober 1984)
Jun-OL 4:3 - Tore : Stolz 3 , Schmidt / Kupfer , Umlauf , Trupke
Jena : Bauer , Amstein , Strogies , Röser , Fast , U. Gobel , Stolz , Steinbach (73.Schmidt) , Horländer , Hüfner , Häußler
Nochmal in Gera
Nach der frohen Kunde des Trainerwechsels in Jena und einem schönen Sieg über Riesa (im Jahr zuvor verlor man 4:6 zu Hause) , ging ich Sonntags nochmal zur Wismut . Gegner war Motor Grimma , welches 3:2 gewann . Die Geraer Tore schoss abermals Thomas Töpfer - er verwandelte 2 Elfer .
Dann flog ich mal 10 Tage in die Sowjetunion (Moskau-Susdal-Wladimir-Moskau), um dann von den Mausgrauen 1,5 Jahre meines Lebens beraubt zu werden .
Da war an Fußball (außer dem samstäglichen DFF-Fußballpanorama), nicht mehr zu denken .
A.S.