1984/1985 21. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1984/1985, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 20.04.1985 15:00 Uhr |
Zuschauer | 8.000 |
Schiedsrichter | Klaus Peschel (Radebeul) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Perry Bräutigam
- Konrad Weise
- Gert Brauer, Heiko Peschke, Thomas Gobel (14. Jörg Burow)
- Stefan Meixner, Andreas Krause, Mathias Pittelkow
- Andreas Bielau, Jürgen Raab, Robby Zimmermann (78. Ulf-Volker Probst)
Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Magdeburg
- Dirk Heyne
- Frank Siersleben
- Detlef Schößler, Siegmund Mewes (63. Axel Wittke), Martin Hoffmann
- Peter Köhler, Heiko Bonan, Rolf Döbbelin
- Frank Windelband, Reinhard Rother, Damian Halata
Trainer: Claus Kreul
Spielbericht
Ohne jeglichen Hauch von Klasse
Aus vielen kritischen Bemerkungen über dieses niveaulose Treffen sollen nachfolgend die des Jenaer Trainers Lothar Kurbjuweit wörtlich wiedergegeben werden: "Wahrscheinlich würden mir noch jetzt bei der Pressekonferenz die kalten und warmen Schauer über den Rücken laufen, wäre Joachim Streich heute beim 1. FCM einsatzfähig gewesen." Kein Kommentar dazu!
Nun sind nicht alle Spieler an der Klasse unseres Rekordnationalen zu messen, der ebenso wie Stahmann aufgrund einer Verletzung im Sprunggelenk diesmal fehlte, aber das kann und muß man bei hnen wohl unbedingt voraussetzen: engagiert (wie eben Streich!) Fußball zu spielen, anstatt sich ziellos auf dem Feld zu bewegen, wie es einige diesmal taten. Da kann für den Fußball beim besten Willen nichts Fruchtbringendes herausspringen.
Magdeburg durfte ob des Ausfalls seiner Strategen, zu denen ja auch der nach wie vor um Abschluß ringende Steinbach zählt, gewisse mildernde Umstände beanspruchen; Jena hingegen nicht. Festhaltend an der zähflüssig-unentschlossenenen Spielweise der letzten Wochen, mißlang dem Gastgeber zunächst so gut wie alles. Nichts wirkte koordiniert, abgeklärt im Mittelfeld, nimmt man den aufgrund seiner sich deutlich abhebenden Beweglichkeit von Kurbjuweit gelobten Meixner einmal aus. Hätten Haudegen wie Weise, Brauer da nicht auf sich aufmerksam gemacht durch ihre Einsatzbereitschaft, an Jenas Stil wäre im positiven Sinne kaum Erwähnenswertes geblieben. Denn Akteure wie Raab (zu gleichförmig), Bielau (ohne Zutrauen in seine Antrittsschnelligkeit) und andere ließen nur in der Schlußphase der ersten Halbzeit andeutungsweise erkennen, wozu sie fähig sind.
Da der 1. FCM - bis zu einem gewissen Grad erklärlich und vertretbar - mit umformierter Mannschaft auf größtmögliche Sicherheit bedacht war, bewegte sich die Partie zumeist in monotoner Gleichförmigkeit. Aktionen wie in der 49. Minute, als Heyne zweimal hintereinander toll bei Schüssen des halbrechts durchgelaufenen Meixner reagieren mußte, trugen leider nur sporadischen Charakter. Selbst auf eine Entscheidung zu drängen, zählte relativ spät zum taktischen Repertoire des vorerst eigentlich nur über Bonan und Mewes gefällig ins Spiel komenden Gäste. Mit erwachtem Mut (Hoffmann) und zunehmender Unerschrockenheit im Zweikampf (Halata, der 60 Minuten lang gegen Brauer/Weise keinen Stich sah) gewannen die Aktionen wenigstens etwas an Farbe, Zielstrebigkeit.
In Kurbjuweits Kommentar stimmte Magdeburgs Trainer Claus Kreul dahingehend ein: "Alles andere als ein zufriedenstellendes oder gar gutes Spiel bei Schwächen in hier und da nicht mehr vertretbarer Fülle." Genau in diesen Relationen bewegten sich die 90 Minuten vom Sonnabend. Fernab vom großen Hauch jener Duelle, die sich beide in der Vergangenheit lieferten.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fussballwoche" vom 23. April 1985)
Jun-OL 1:0 -Tor : Stolz
Jena : Pfeiffer , Amstein (63.Heß) , Jäger , Strogies , Fast , Hüfner (79.U. Gobel) , Stolz , Steinbach , Horländer , Schattauer , Schmidt