1988/1989 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SG Dynamo Dresden 3:4
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 1988/1989, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - SG Dynamo Dresden |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 22.10.1988 14:00 Uhr |
Zuschauer | 6.800 |
Schiedsrichter | Adolf Prokop (Erfurt) |
Ergebnis | 3:4 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Perry Bräutigam
- Heiko Peschke
- Mario Röser, Thomas Ludwig, Wolfgang Schilling
- Stefan Böger, Michael Stolz, Jürgen Raab, Stefan Meixner (71. Oliver Merkel), Mathias Pittelkow (46. Henry Lesser)
- Ralf Sträßer
Trainer: Lothar Kurbjuweit
- Dresden
- Ronny Teuber
- Frank Lieberam
- Andreas Diebitz, Andreas Trautmann, Matthias Döschner
- Uwe Kirchner, Ralf Hauptmann, Matthias Sammer, Hans-Uwe Pilz
- Ulf Kirsten (85. Torsten Gütschow), Ralf Minge
Trainer: i. V. Reinhard Häfner
Spielbericht
Vorsicht ist nicht immer...
Mit den Sprichwörtern kann man es halten wie man will. Ihre Gültigkeit wird am Ende allein am Ergebnis abgelesen. Lothar Kurbjuweit, Jenas progressiver Trainer, sah sich durch die "Gelbsucht"-Erkrankungen von Zipfel und Weber zu Umstellungen in Abwehr und Angriff gezwungen und orientierte dabei mehr zur Sicherheit angesichts der bisherigen Meisterschaftsauftritte des Spitzenreiters aus Elbflorenz. "Was raus kam, war eigentlich nicht beabsichtigt, denn Raab sollte als zweite Spitze neben Sträßer agieren", so der "Chef" selbst. Nun, Jenas Kapitän, solcher Position entwöhnt, bildete kein Pendant zum späteren zweifachen Torköpfler, "und damit wurde uns die Aufgabe erleichtert", frohlockte Dresden-Routinier Andreas Trautmann. Tauchte die Frage auf, wann der einzige Stürmer auf der Bank - Lesser - eingewechselt würde? Zur Halbzeit geschah es, "denn vor dem Wechsel blieb alles viel zu inaktiv", urteilte Ex-Nationalspieler Roland Ducke aus der Tribünensicht. Der große Ansturm - "wie Jena leibt und lebt" - setzte nach dem 0:3 ein, und plötzlich fand man gar im Dynamo Zentrum, das nun druckempfindlich wirkte, die Lücken zum Tor. "Wenn ich meine Riesenchance genutzt hätte eine Viertelstunde vor Schluß, dann wäre es noch einmal dramatisch geworden", sah es Sträßer. Inzwischen hatte aber Kirsten schon wieder für einen beruhigenden Vorsprung gesorgt, nachdem Meixner mit seiner indiskutablen Laxheit seinen zweiten Gegentreffer verschuldete. "Die Antwort, nachdem wir uns doch wohl zu sehr zurückgezogen hatten", meinte später der Oberligatorschützen-Spitzenreiter. "Nur in dieser Phase nach dem Anschluß konnte das Spiel noch kippen", meinte Reinhard Häfner, aber das ließen seine Dynamos, die so sicher und resolut begonnen und auch über weite Strecken durchgespielt hatten, dann doch nicht zu. Immerhin gestatteten sie durch frühzeitiges Stören und kluges Mittelfeld- und Abwehrspiel dem Gastgeber vor der Pause keinen einzigen (!) Torschuß. Teuber hätte wahrscheinlich bis dahin in der Kabine bleiben können. Bei den beiden Kopfballtoren fühlte sich jedoch niemand für den bekannten Goalgetter aus Jena verantwortlich, weil Trautmann gerade woanders aushalf. Da hätte der Dynamo-Keeper wohl seine Hintermannschaft nach zwei Links-Flanken besser stellen und mit ihr Fraktur reden müssen. In diesem Falle fehlte eben eine Vorsicht, die nun wieder einmal dazu gehört. Die Dresdner, von den Jenaern überraschend wenig attackiert und zum Zweikampf gestellt, besaßen oft den Ball, und damit fühlen sie sich bekanntlich wohl (Sammer). Jenas Aufbegehren konnte zwar die Porzellan-Punkte-Scherben nicht mehr kitten, aber immerhin nahmen alle den Eindruck mit, daß der bisherige Zweite noch zulegen kann. Was auf den Sieger auch zutrifft, wenn nun EC ansteht. Ulf Kirsten wird von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt .
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 25. Oktober 1988)
Jun-OL : 1:0 - Tor : Klee
Jena : Weißgärber , Petzold ,Schröder , Kämpfe , Preuße , Leimbach , Winter , Kriska (65.Popowitsch) , Klee , Günther , Tromsdorf
Jugendliga - Mittwoch : Motor Suhl : FCC 1:2 Jugendliga - Sonntag : Wismut Aue : FCC 1:1