1989/1990 20. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 20. Spieltag |
Saison | Saison 1989/1990, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Berlin |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 07.04.1990 15:00 Uhr |
Zuschauer | 8.500 |
Schiedsrichter | Wieland Ziller (Königsbrück) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Jena
- Perry Bräutigam
- Heiko Peschke
- Ronald Szepanski (37. Frank Eschler), Jens-Uwe Penzel (87. Henry Lesser)
- Stefan Meixner, Stefan Böger, Olaf Holetschek, Jürgen Raab, Henning Bürger
- Heiko Weber, Carsten Klee
Trainer: Bernd Stange
- Berlin
- Oskar Kosche
- Frank Rohde
- Hendrik Herzog
, Jörg Fügner, Christian Backs,
- Eike Küttner, Thomas Strecker, Torsten Boer (53. Mario Tolkmitt)
- Thomas Doll, Heiko Bonan
, Rainer Ernst
Trainer: Peter Rohde
Spielbericht

Der "Tänzer" Doll
Doll's Aktionen sehen immer gut aus , waren aber wenig zielstrebig . Die Zuschauer hielten den Atem an , wenn Doll am Ball war . In der 2.HZ steigerte sich neben Doll , auch Ernst . Jena hätte die Partie schon nach 60 Minuten gewonnen haben müssen . Jena nicht zwingend , aber man rackerte sich Chance um Chance heraus . Jena vergab Riesenchancen . Die ersten 45 Minuten waren nur Gestocher . Jena mit dem Unentschieden unzufrieden .
Frei aus dem Bericht von Rainer Nachtigall in der FUWO vom 10.4.90
NWOL 1:0 - Tor : Zimmermann --ohne Aufstellung--
Jugendliga : FCC : Lautex Neugersdorf 3:2

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Der Jenaer Stefan Böger (l./Jena) versucht dem Berliner Rainer Ernst zu entkommen. Foto: René Röder
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Schwere Ausschreitungen Berliner Hooligans überschatteten diese Partie in Jena, die kurz vor dem Abruch stand. Foto: René Röder
Es ist schon 5 Minuten vor 12
Eingeworfene Schaufensterscheiben , die Frontscheiben von Mannschaftswagen der VP mit Steinen zertrümmert , durch die Innenstadt Jenas zog sich nach dem Einfall vermummter Fußballterroristen eine Spur der Verwüstung . Den "Höhepunkt" behielten sie sich dann noch für das Spiel vor : Sie schossen mit Leuchtraketen gezielt auf die vor ihnen postierten Ordnungskräfte . ein Uniformierter wurde im Gesicht getroffen . Unerklärlich für den Außenstehenden - der Befehl zum Eingreifen kam selbst da nicht ! Eine Minute nach Wiederbeginn mußte dann Schiedsrichter Ziller die Partie unterbrechen . Unter den gegebenen Umständen war eine Fortführung nicht möglich . Nun endlich erhielt die Polizei Verstärkung , räumte den Block mit der offensichtlich einzig wirksamen Maßnahme : Gewalt gegen Gewalt !
Über die Truppe , die den FC Berlin verfolgt wie eine Seuche , ist in den letzten Wochen schon viel geschrieben worden . Fakt ist , trotz entsprechender Maßnahmen des FC Carl Zeiss und der Sicherheitsorgane der Stadt , es langte nicht aus , das Publikum vor diesen brutalen Schlägern zu schützen . Hier ist eine Konzertierte Aktion der Staatsorgane gefragt , weil die öffentliche Sicherheit auf das gröbste gefährdet ist . Das Fußballspiel ist für diese Vandalen doch nur ein Vorwand , sich zusammenzurotten und damit gezielt eine Stadt in Angst und Schrecken zu versetzen .
In Jena versuchte der Stadionsprecher das Publikum zu bewegen , nicht in die Nähe der Rowdys zu gehen . Ein völlig untauglicher Versuch , weil die Aggressivität eben von denen ausgeht . hier ist dringend Abhilfe zu schaffen . Im Interesse unseres Fußballs , noch viel mehr aber im Interesse der Gesundheit unserer Bürger . Es ist 5 Minuten vor 12 , wenn nicht schon später ...
R.N.