1990/1991 23. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - Chemnitzer FC 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | Oberliga, 23. Spieltag |
Saison | Saison 1990/1991, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - Chemnitzer FC |
Ort | EAS |
Zeit | Sa. 04.05.1991 15:00 Uhr |
Zuschauer | 3.700 |
Schiedsrichter | Siegfried Kirschen (Frankfurt/O.) |
Ergebnis | 1:2 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Perry Bräutigam
- Heiko Peschke
- Stefan Böger, Matthias Wentzel, Udo Fankhänel
- Olaf Holetschek, Stefan Meixner (80. Karsten Böttcher), Jürgen Raab, Henning Bürger
- Carsten Klee, Munever Krajisnik (57. Heiko Weber)
Trainer: Bernd Stange
- Chemnitz
- Holger Hiemann
- Dirk Barsikow
- Jörg Illing, Jan Seifert, Thomas Laudeley
- Peter Keller, Steffen Heidrich, Sven Köhler, Olaf Renn (61. Ulf Mehlhorn)
- Jens Mitzscherling (67. Harald Krämer), Rico Steinmann
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Der Glücksgriff von der Bank - zwei Tore
Der umstrittenste Spieler des Chemnitzer FC war nach dem 2:1-Sieg in Jena der meistgefragte Gesprächspartner: der 27jährige Harald Krämer, zu Saisonbeginn von Sturm Graz nach Sachsen gekommen. Er sorgte eine Minute nach seiner Einwechslung (67.) für den Ausgleich und eine Viertelstunde später für den ersten Chemnitzer Sieg in Jena seit der Saison 1963/64. "So ein Streich ist mir in meiner Profilaufbahn noch nicht gelungen. Allerdings war ich vorher auch nicht allzu oft Einwechsler", erzählte der 1,90m große ehemalige Frankfurter Eintracht-Stürmer. Krämer galt schon lange als Fehleinkauf, machte in Jena erst sein fünftes Spiel für die Chemnitzer. Seit Oktober letzten Jahres (Meniskusoperation) hatte er nicht mehr gespielt, war erst seit zwei Wochen wieder voll im Training. Nun schlug er in Jena als Joker groß ein.
"Als Trainer braucht man auch mal eine glückliche Hand. Und in dieser heißen Phase um die Bundesligaplätze kann diese sogar ganz entscheidend sein. Auf jeden Fall hat Krämer mit seinen Toren wenigstens einen Teil der Million abgearbeitet, die er uns gekostet hat", meinte Trainer Hans Meyer. Er hatte sich in seiner Freude über den Sieg, der nun wieder die Bundesliga in Reichweite brachte, allerdings etwas in der Summe geirrt. Gute 300 000 Mark hatten die Chemnitzer damals für Krämer ausgegeben. Durch diesen Sieg in Jena kann sich dieses Geld urplötzlich mehr als auszahlen.
Denn der etwas glückliche Sieg in einem nur mäßigen Spiel dürfte zumindest die Zweite Liga schon fast gesichert haben. Und die war ja zu Saisonbeginn das erklärte Ziel der Chemnitzer. Ob Harald Krämer allerdings dann noch dabei sein wird, ist fraglich. Zwar läuft sein Vertrag noch über eine weitere Saison, doch so recht glücklich wurde er in Chemnitz bis jetzt nicht. Nun hofft er erst einmal am kommenden Wochenende gegen Brandenburg wieder auf einen Glücksgriff seines Trainers. Krämer: "Allerdings wäre es mir lieb, wenn Herr Meyer mir dann schon von Anfang an eine Chance gibt."
(Jürgen Zinke, FuWo)
NWOL 2:2 - Tore : Zimmermann , Preuße / Oehl , Wende