Eva Osterland
Eva Osterland (* 1931, † Februar 2015 in Jena) war eine Montagearbeiterin bei Zeiss und arbeitete über 60 Jahre im Ernst-Abbe-Sportfeld an der Stadionkasse. Damit war sie eine der dienstältesten Kassiererinnen in deutschen Fußballstadien.
Seit dem Jahr 1953 verkaufte Eva Osterland am Karten im Ernst-Abbe-Sportfeld. Damals arbeitete sie als Montagearbeiterin bei Zeiss und eine Kollegin, die bei Zeiss als Werkstattschreiberin tätig war, fragte sie, ob sie nebenbei Karten für die Spiele der Jenaer Fußballmannschaft verkaufen würde.
Gerne hat sie sich an die Europapokalspiele zurückerinnert, bei denen sich zu Verkaufsbeginn teilweise hunderte Meter lange Schlangen vor dem Kassenhäuschen bildeten. Besonders in Erinnerung geblieben war ihr auch das Spiel gegen Ajax Amsterdam im März 1970, bei dem pro Person nur drei Karten abgegeben werden durften. Ein Unbekannter klaute daraufhin 45 Tickets, von denen jedoch 43 Karten einige Tage später mit Geraer Poststempel wieder zurückgeschickt wurden.
Stets war sie es auch, die dem Stadionsprecher die offizielle Zuschauerzahl überreichte. Selbst konnte sie jedoch nur selten etwas vom Spiel sehen, dazu musste sie sich mit der Abrechnung nach der Halbzeitpause beeilen um noch die letzten Spielminuten sehen. Bis Ende 2013 war Eva Osterland für den FC Carl Zeiss im Einsatz, insgesamt 60 Jahre. Trotz schwerer Krankheit besuchte sie noch im November 2014 das letzte Heimspiel der Saison gegen den VfB Auerbach, das der FCC mit 4:0 gewann.
Eva Osterland starb im Februar 2015 im Alter von 83 Jahren.
Am 21. Februar 2015 wurde zu Beginn des Heimspiels gegen Hertha BSC II eine Schweigeminute für Eva Osterland und den verstorbenen Hertha-Funktionär Ralf Achenbach († 61) eingelegt. Die Südkurve ehrte ihren Verdienst durch ein Transparent mit der Aufschrift 60 Jahre gelebte Vereinsgeschichte. Ruhe in Frieden, Eva.