Johannes Roth
Obermedizinalrat Dr. Johannes Roth (* 7. Februar 1929; † 6. April 2019) war von 1975 bis 1990 der Mannschaftsarzt des FC Carl Zeiss Jena.
Roth wurde in der heutigen Slowakei geboren und kam mit seiner Familie durch Flucht und Vertreibung nach dem 2. Weltkrieg nach Günzerode (bei Nordhausen) in Thüringen. Die Familie baute einen landwirtschaftlichen Betrieb auf. In den 1950er Jahren begann er in Jena sein Medizinstudium. Dieses und die anschließende Promotion schloss Roth mit Auszeichnung ab. Er wurde Facharzt für Innere Medizin und bekam bald eine leitende Stellung als stellvertretender Bezirkssportarzt. In dieser Funktion hatte Roth die ersten Kontakte zum Sport und betreute die Athleten des SC Motor Jena in den unterschiedlichsten Disziplinen. 15 Jahre betreute er auch die DDR-Hockeynationalmannschaft bis er schließlich 1975 Dr. Zipfel als Mannschaftsarzt des FCC ablöste.
Roth hatte zu DDR-Zeiten auch enge Kontakte zum VEB Jenapharm. Vom dort in den 1970ern tätigen Humanmediziner Rainer Hartwich (als Stasi-IM "Klinner" enttarnt) wird Roth in Ines Greipels Buch "Seelenriss" bezüglich Doping und Versuchen an Leichtathleten belastet. Es kam aber nach der Wende nie zu einer weiteren Aufklärung dieser Tätigkeiten.