2009/2010 21. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SV Sandhausen 0:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 2009/2010, Rückrunde |
Ansetzung | FCC - SV Sandhausen |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 23.01.2010 14:00 |
Zuschauer | 5.513 |
Schiedsrichter | Manuel Kunzmann (Bad Hersfeld) |
Ergebnis | 0:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Carsten Nulle
- Carsten Sträßer , Assani Lukimya-Mulongoti , Quido Lanzaat (52.René Eckardt) , Ralf Schmidt
- Tim Wuttke
- Stefan Kolb , Jens Truckenbrod , Torsten Ziegner (87.Stefan Kühne) , Orlando Smeekes (73.Excaucé Mayombo)
- Sebastian Hähnge
Trainer: René van Eck
- Sandhausen
- Thorsten Kirschbaum
- Denis Bindnagel , Florian Tausendpfund , Kristjan Glibo , Alf Mintzel
- Roberto Pinto (89.Marcel Throm) , Nico Hillenbrand , Daniel Jungwirth , Julian Schauerte (73.Emre Öztürk)
- Regis Dorn (90.Philipp Hosiner) , Matias Esteban Cenci
Trainer: Gerd Dais
Anmerkung
Dieses Spiel war für den 19.11.09 angesetzt , fiel aber aus .
Spielbericht
Neugersdorf reloaded - Kurze Nachbetrachtung Sandhausen
Positive Nachricht aus Jena: Der FCC präsentierte sich zum Rückrundenstart spielerisch genauso gut wie in seiner Miniserie vor der Winterpause! Kleiner Wermutstropfen: Gegen Sandhausen passte diesmal das Ergebnis zur fußballerischen Leistung.
Das Spiel begann mit einer Überraschung, denn witterungsbedingt versäumte das Schirigespann die rechtzeitige Anreise. Dank eines Kooperationsabkommens mit der Deutschen Bundesbahn konnte der DFB aber in Windeseile bei drei traditionell orange bewamsten und im Gebrauch von Warnfähnchen und Signalpfeifen geschulten Streckenwärter das Interesse für eine neue, reizvolle Aufgabe wecken und diese wiederum begeisterten das Jenaer Publikum 90 Minuten lang durch ihre virtuose Interpretation des Regelwerks.
Der Chaoscrew in Orange war es indes nicht geschuldet, dass Jena nach einer ordentlichen Anfangsphase mit Chancen für Lukimya (2.) und zweimal Smeekes (18., 38.) zunehmend rat-und hilflos wirkte gegen die tief stehende Sandhäuser Verteidigung. Vielmehr ließ die altbekannte Melange aus taktischen Unzulänglichkeiten und individuellen Fehlleistungen Jenas Rückrundenstart missraten. Van Eck erinnerte mit seiner Aufstellung an die Personalpolitik der ruhmreichen Nationalen Volksarmee, wo es nichts Außergewöhnliches war, die Schwerhörigen als Funker, die Sehschwachen als Scharfschützen und die Nichtschwimmer als Kampftaucher einzusetzen. Dieser Tradition folgend spielte Tim Wuttke halt als Sechser.
Erst durch die Auswechslung Lanzaats wurde Jenas Youngster von dieser Bürde befreit und rückte in die Viererkette, wo er weiß Gott besser aufgehoben ist, wenn er auch Gefahr lief, seinen Titel als Prinz Fehlpass von und zu Stümpershausen nunmehr an Torsten Ziegner zu verlieren. Jenas Ex-Kapitän muss man allerdings zu Gute halten, dass seine Fehlerquote vor allem dem Umstand geschuldet war, als so ziemlich Einziger in der Mannschaft mit Risikoabspielen für Überraschungsmomente zu sorgen, während Truckenbrod und Co. die Sandhäuser Defensive durch mutige Rück- und Querpässe unter permanenten Dauerdruck zu setzen und damit vor schier unlösbare Rätsel zu stellen suchten. Und da schon vorne kaum etwas klappte, überraschte es kaum, dass die Kraichgauner mit einem Tor kurz vor der Halbzeit die ewige Flamme des im Vorfeld vollmundig angekündigten Jenaer Siegeswillens zum Erlöschen brachten.
Die zweite Hälfte bot Fußball fürs Auge, wenn man seine Zeitung in Braille-Schrift liest. Kämpferisch konnte man der Jenaer Mannschaft nicht mal einen Vorwurf machen, sieht man von Diva Orlando ab, der seine Egoshow Mitte der zweiten Halbzeit krönte, als er den Ball an der gegnerischen Grundlinie erhielt und es vorzog, in dieser Situation einen Moonwalk in Richtung Mittelkreis anzutreten, bis sein Tänzchen mit zwei, drei Sandhäusern schließlich in einen gegnerischen Konter mündete. Schlimm aus Fansicht war der Gedanke, dass es diese Jenaer Truppe einfach nicht besser kann. Das Glück der letzten drei Vorrundenspiele fehlte gestern, so beim Pfostenkopfball Sebastian Hähnges, der sich ansonsten meist gegen mehrere Gegenspieler aufrieb, oder bei der Aktion Mayombos, als der orangene Streckenposten unter Verweis auf den §8 StVO einen Elfmeter verweigerte.
Es blieb am Ende ein Schei*gefühl. Der erfolgreiche erste Schritt bei der finanziellen Konsolidierung des Vereins, die überwiegend positive Aufnahme des virtuellen Stadions und der vermeintliche sportliche Aufwärtstrends angesichts der 7 Punkte aus den letzten drei Spielen suggerierten nach Monaten nicht enden wollender Negativschlagzeilen eine Wende zum Guten; da wirkt dieses 0:1 wie ein Neugersdorf im Kleinen. Statt Aufbruchstimmung herrscht nun die bange Frage, ob die Rückrunde wieder aus 17 Abstiegsendspielen besteht. Antwort darauf gibt vielleicht schon das 6-Punktematch am nächsten Sonntag in München.
Fürth
Am 16.01.10 besuchte mein Sohn seine 2. Liebe bei SpVgg Greuther Fürth : 1. FC Kaiserslautern 3:0 vor 7.350 Zuschauern .
A.S.