2019/2020 18. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - SpVgg Unterhaching 0:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | 3. Liga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 2019/2020, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - SpVgg Unterhaching |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 07.12.2019 14:00 Uhr |
Zuschauer | 4.076 |
Schiedsrichter | Eric Müller (Bremen) |
Ergebnis | 0:3 (0:2) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Jo Coppens
- Raphael Obermair, Pierre Fassnacht, Nico Hammann (78. Dominik Bock), Manuel Maranda, Tim Kircher
- Justin Schau, Ole Käuper (71. Daniele Gabriele), René Eckardt (62. Anton Donkor)
- Kilian Pagliuca, Julian Günther-Schmidt
- Trainer: Rico Schmitt
- Unterhaching
- Nico Mantl
- Max Dombrowka, Alexander Winkler, Dominik Stahl, Paul Grauschopf
- Felix Schröter (71.Maximilian Krauß), Niclas Stierlin, Sascha Bigalke, Christoph Ehrlich (58. Jannik Bandowski), Moritz Heinrich
- Dominik Stroh-Engel (65. Florian Dietz)
- Trainer: Claus Schromm
Spielbericht
0:3 GEGEN UNTERHACHING - ERNEUTE BITTERE HEIMNIEDERLAGE FÜR UNSEREN FCC
Wie bereits im letzten Heimspiel gegen den Halleschen FC muss sich unser FCC im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld mit 0:3 geschlagen geben. Und wie bereits gegen Halle ist hierbei unser FCC keinesfalls so unterlegen, wie es das Ergebnis auf den ersten Blick ausdrückt. Doch am Ende fehlt in einer starken ersten Spielhälfte das Glück im Angriff und Unterhaching zeigt sich im Stile einer Spitzenmannschaft eiskalt.
Im Vergleich zum 3:2-Erfolg in München am letzten Freitag veränderte Rico Schmitt die Startelf auf zwei Positionen: Für Dominic Volkmer (Gelbsperre) und Anton Donkor (Bank) rückten René Eckardt nach abgelaufener Gelbsperre und Raphael Obermair nach auskurierten muskulären Problemen in die erste Elf zurück.
Vor dem Spiel gedachten die Zuschauer mit einer Schweigeminute dem am letzten Freitag im Alter von 70 Jahren verstorbenen ehemaligen langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden unseres FCC, Dr. Reinhardt Töpel. Töpel war mit seinem Unternehmen REICO auch über Jahre hinweg Haupt- und Trikotsponsor unseres FCC.
Unser FCC begann gegen die Oberbayern mit dem Auswärtserfolg in München im Rücken sehr selbstbewusst und offensiv und nahm früh das Heft des Handelns in die Hand. Wie bereits zuletzt agierte unser FCC in der Defensive hierbei mit einer Fünferkette, in der Fassnacht den gesperrten Mannschaftskapitän Dominic Volkmer eins zu eins ersetzte. Es dauerte bis zur 14. Minute, bis unser FCC erstmals gefährlich vor dem Tor der Gäste auftauchte. Und wie! Zunächst legte Obermair von der linken Seite gut zurück auf Kircher, dessen Schuss aus 11 Metern von Mantl entschärft werden konnte. Der Ball blieb heiß und landete bei Pagliuca, dessen Schlenzer von der Querlatte zurück ins Feld sprang. René Eckardt erwischte den Abpraller per Kopf und köpfte erneut an den Querbalken (14.). Das hätte die Führung für unseren FCC sein können, ja eigentlich sein müssen. Doch unser FCC ließ sich von der vergebenen Großchance nicht unterkriegen und blieb am Drücker. Im Anschluss an einen Freistoß von Nico Hammann, den Mantl nur nach vorne abwehren konnte, ergab sich die Schusschance für Ole Käuper. Doch der zielte aus 12 Metern zu hoch und verzog den Ball (24.). Es waren stellenweise furiose Anfangsminuten unseres FCC, denen lediglich die Krönung in Form der verdienten Führung abging. Und so kam es, wie es gerade als Tabellenschlusslicht kommen musste: Auf der Gegenseite kamen die Rand-Münchner im Anschluss erstmals gefährlich auf. Unser FCC kann sich nach einem Eckball der Gäste nicht befreien, der Ball landet im Zentrum bei Felix Schröter, der aus 18 Metern einfach mal abzog. Er erwischte den Ball perfekt und trifft unhaltbar zum völlig schmeichelhaften 0:1 (25.). Unser FCC musste sich nach diesem Treffer verständlicherweise erst einmal schütteln. Wie bereits im letzten Heimspiel gegen Halle bestimmte unser FCC bis zum 0:1 Ball und Gegner klar und sah sich dennoch einem Gegentreffer gegenüber. Und so dauerte es etwas, bis unsere Elf trotz ungebrochenen Engagements und Laufbereitschaft in die Spur zurückfand. Wenige Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit setzte sich Raphael Obermair an der linken Seite klasse durch. Er lässt gleich mehrere Gegenspieler im Strafraum aussteigen und sieht sich nur noch dem Gästekeeper gegenüber. Doch der Abschluss von Obermair gerät zu schwach und kann daher von Mantl per Fuß abgewehrt werden. Und es wurde noch schlimmer: Auf der Gegenseite bekommt Unterhaching einen Freistoß zugesprochen. Von der rechten Seite versucht es Winkler direkt, Stierlin ist per Kopf noch leicht am Spielgerät und so landet der Ball an Freund und Feind vorbei im langen Eck zum 0:2 im Tor von Jo Coppens. Der Spielverlauf wurde damit komplett auf den Kopf gestellt. Einfach unfassbar!
Personell gingen beide Mannschaften unverändert in die zweite Spielhälfte. 120 Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Bigalke eine Schussmöglichkeit aus 18 Metern. Er verfehlte sein Ziel deutlich. Es war zugleich die erste Tormöglichkeit der Oberbayern an diesem Nachmittag, die nicht den Weg ins Tor unseres FCC fand. Unser FCC tat sich nun deutlich schwerer, sich in Szene zu setzen. Der Rückstand lastete auf den Schultern unserer Elf, der kaum mehr nennenswerte Offensivaktionen gelangen. Und so nahm das Unheil an diesem trüben Dezember-Nachmittag weiter seinen Lauf. Nach einen Foulspiel von Justin Schau bekam Unterhaching einen Freistoß an der rechten Seite zugesprochen. Es war fast eine Kopie der Position vom 0:2. Wieder schnappte sich Alexander Winkler den Ball, wieder schlägt er den Ball nah an das Jenaer Tor. Und diesmal rutschte Grauschopf heran und grätschte die Kugel zum 0:3 hinter die Linie (59.). Die Defensive unseres FCC? Erneut an diesem Nachmittag nicht im Bilde. Es war wohl bereits nach einer Stunde die Vorentscheidung. Zwar steckte unser FCC keinesfalls auf. Aber der deutliche Rückstand war eine zu große Hypothek. Pagliucas Schuss nach 67 Minuten hätte den Anschluss herstellen können, doch der Ball ging links am Gehäuse der Oberbayern vorbei. Als der eingewechselte Gabriele am linken Pfosten eine Flanke von Obermair per Kopf erreichte, hatten die Jenaer Fans den Torschrei schon auf den Lippen. Doch Gästeschlussmann Mantl entschärfte den zu ungenauen Kopfstoß und verhinderte damit zumindest den Ehrentreffer für unseren FCC (76.). Und so blieb es am Ende beim bitteren 0:3.
Stimmen zum Spiel
Claus Schromm: "Nach der ersten halben Stunde hätte man eher vermuten müssen, dass wir den Platz als Verlierer verlassen. Gratulation zu dieser ersten halben Stunde. Ich glaube, es ist dann verdammt bitter, wenn man die Chancen einfach nicht rein macht. Der 2:0-Halbzeitstand war für Jena demnach schwierig. Es war auch Thema bei uns, weil wir natürlich wussten, wie ihr gegen Halle gespielt habt. Gegen Halle waren wahrscheinlich ähnliche Gefühle da. Ich habe euch da ähnlich gut gesehen, auch ein unglücklicher Halbzeitstand. Heute war das noch einen Tick schlimmer. Wir wussten um eure Gedanken. Wenn im Fußball einer am Boden liegt, gibt es ganz wenige, die hingehen und die Hand reichen. Es war dann unser Plan, dass wir möglichst schnell das 3:0 machen und den Deckel drauf zu machen. Wir drücken euch die Daumen. Ihr habt es letzes Jahr mit einem unheimlich fulminanten Finale geschafft, wo euch jeder schon in der 4. Liga gesehen hat. Ihr habt jetzt noch viel viel mehr Spiele vor der Brust. Wir drücken euch die Daumen. Es ist immer schön, hierher zu kommen. Ihr habt eine eigene Idee, eine eigene Identifikation. Auch die Fans: Hut ab! Dennoch nehmen wir die 3 Punkte natürlich gerne mit."
Rico Schmitt: "Danke für die Komplimente. Das Kompliment gebe ich weiter an die Mannschaft, gerade für das, was sie in der 1. Halbzeit vorgetragen hat. Es war eine kleine Überraschung, dass unser Gegner, anders als erwartet, mit einer Dreierkette gespielt hat. Was gegen Magdeburg noch schiefgegangen ist. Wie wir es vorgetragen haben, was insgesamt sehr sehr ordentlich in der 1. Halbzeit. Mit dem Manko, keine Tore zu erzielen. Die beste Möglichkeit durch die Dreifachchance oder kurz vor der Halbzeit die Chance zum Ausgleich. Da wollen wir dennoch keinem einen Vorwurf machen. Raphael hatte eine ähnliche Chance gegen Halle, diesmal noch bisschen klarer. Dann gehört da auch noch ein guter Torwart in Person von Mantl dazu. Wir haben defensiv ganz ganz wenig zugelassen. Haching war relativ handzahm und hat kein Offensivfeuerwerk losgelassen. Und dann kriegst du solche "Mauken". Da muss man jetzt nochmal gucken, was die Verhinderung des Eckballs anbelangt oder die Möglichkeit, den Schuss (ein Traumtor) zu blocken. Wir müssen mitnehmen, dass Schießen auch bei uns erlaubt ist. Wir hatten vor dem Strafraum noch die eine oder andere Abschlussmöglichkeit, wo wir es zu kompliziert machen. Dann kommt dieser Spieltrieb wieder heraus, den wir dann in einer solchen Situation nicht gebrauchen können. Beim zweiten Gegentor müssen wir den Freistoß vermeiden. Wie in den Wochen zuvor, ist das eine absolute Schwachstelle bei uns. Da fehlte die Fokussierung, die Konzentration. Und dann gehst du mit 0:2 in die Halbzeit. Wir wollten in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit ein Tor machen. Wir gehen raus, Es war ein schwieriger Beginn, weil auch der Gegner nachsteuerte und die rechte Seite verstärkte, auf der sich Raphael Obermair häufig durchsetzen konnte. Dann kriegst du eine zweite "Mauke". Wieder fast das gleiche Muster. Und das zieht dir dann natürlich den Stecker. Wir haben es dann probiert. Nochmal umgestellt auf Viererkette. Da haben wir es final nicht ganz geschafft, über die Flügel zu kommen. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Esprit gewünscht, um über die Flanken zu kommen. Das haben wir nicht geschafft. Am Ende war es dann Stückwerk. Trotzdem hat sich keiner aufgegeben. Es ist eine bittere Stunde nach dem zarten Pflänzchen Hoffnung gegen München. 0:3 klingt ganz hart. Für uns geht es darum, die Leistung fair zu bewerten und die Cleverness und die Ausgebufftheit an den Tag zu legen, die auch heute wieder eine Spitzenmannschaft wie Unterhaching gezeigt hat. Das wird geschrien, da wird gefallen, da fällt der Schiedsrichter drauf rein. Stahl darf das Spiel nicht beenden. Das ist eine ganz klare Gelb-Rote Karte infolge eines taktischen Fouls. Wir wollen es nicht am Schiedsrichter festmachen. Wir haben die Tore nicht geschossen. Aber das macht dich natürlich auch irgendwo ein bisschen wuschig, wenn du Woche für Woche solche Entscheidungen hast, wo du als Feldspieler die fifty-fifty-Situationen gegen dich gepfiffen bekommst. Gegen Großaspach und Ingolstadt sind noch einmal 6 Punkte zu holen. Wir wollen definitiv über die 10 Punkte kommen. Und da wollen wir in Großaspach damit anfangen."