1935/36 DM3
Spieldaten | |
Wettbewerb | Endrunde Deutsche Meisterschaft , 3. Spieltag |
Saison | Saison 1935/1936 |
Ansetzung | Stuttgarter Kickers - 1. SV Jena |
Ort | Sportplatz der Sportfreunde in Eßlingen |
Zeit | So 26.04.1936 |
Zuschauer | 7000 |
Schiedsrichter | Unverfehrt (Pforzheim) |
Ergebnis | 1:0 (1:0) |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
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Aufstellungen
- Kickers
- Haarer
- Uberich , Cozza
- Link , Ribke , Handte
- Frey , Baier , Merz , Meßner , Stickrodt
Tr.: Werner Sottong
- Jena
- Günther
- Kleinsteuber , Paul
- Harthaus , Werner , Malter
- Schüßler , Bachmann , König , Schipphorst , Hymon
Ersatz : Thier
Tr.:Josef Pöttinger
Spielbericht



- Prachttor von Merz entschied den Kampf -- Werner der Held des Mittelfeldes -- 7000 erlebten Eßlingens großen Fußballtag
Jena hatte den Ausfall von 3 Stammkräften ( Ketteritzsch - verletzt , Hädicke - disziplinarisch gesperrt , Himsler - verletzt) zu beklagen . Kickers leicht besser , aber auch Jena hätte den Ausgleich schießen können . Bei Jena überragte Werner alle , noch gut Malter und Hymon ( vor der Pause) . Ziemlich konfuser Bericht .
Aus dem Bericht von -i- aus dem Fußball vom 28.4.36
Eßlingen hatte sich für dieses große Sportereignis vorbildlich vorbereitet . Die Platzanlage wurde auf ein Fassungsvermögen von 10 000 Zuschauern ausgebaut , die aber trotz des herrlichen Wetters nicht kamen . Auf den in annehmbarer Verfassung befindlichen Rasenplatz hatten sich rund 7000 Zuschauer eingefunden , die von dem Spielgeschehen nicht restlos befriedigt worden . Es fehlte dem anständig durchgeführten Kampfe die große Linie , die weder Kickers noch Jena erreichten . Man wurde zwar eines sehr raschen Spieles gewahr , aber es wurde oft viel zu hoch und manchmal auch ohne den nötigen Einsatz gespielt .
Beide Stürmerreihen waren eine Enttäuschung . Hier lag der Hauptgrund der Jenaer Niederlage . Jenas Angriff war sehr harmlos und konnte sich zu einheitlichen Aktionen selten zurechtfinden und durchsetzen . Auch bei den Kickers war es ähnlich . Außer dem gefährlichen Mittelstürmer Merz , der auch das entscheidende einzige Tor schoß , war im Angriff nicht viel los . Am besten gefielen die beiden Mittelläufer Werner und Ribke , die ihre Mannschaft ganz überragend dirigierten . Ribke war meist als dritter Verteidiger gestaffelt und leistete wertvolle "Stopper"-Dienste , während Werner durch ein offensives Aufbauspiel noch mehr glänzte . Auch Harthaus und Malter waren ausgezeichnet ;man sollte bei einer derartigen Läuferreihe nicht glauben , daß das Spiel überhaupt verloren gehen konnte . Hätte der Sturm mit den zahlreichen Vorlagen etwas anzufangen gewußt , so hätte ein Punkt , wenn nicht gar ein Sieg , sehr leicht im Bereiche der Möglichkeit gelegen . Trotzdem bei Jena beide etatmäßigen Verteidiger durch Kleinsteuber und Paul ersetzt waren , wehrten diese äußerst schlagsicher , und der Torhüter Günther zeigte sich von seiner besten Seite . Kickers war in den hinteren Reihen ebenfalls gut besetzt . Im Feldspiele waren Kickers leicht tonangebend . Erst in der zweiten Hälfte kam Jena mehr auf , und in dieser Zeit sollte auch der Ausgleich erzwungen werden . Jena spielte meist zu sehr in die Breite und der Sturm verstand es nicht , die Bälle zu halten und sich energisch und geschlossen durchzusetzen .
Aus dem Bericht von Fischer in der Jenaischen Zeitung vom 27.04.1936
Beide Mannschaften lieferten ein klassearmes Spiel und kamen nie richtig auf Touren , woran vielleicht der etwas kleine Platz seinen Anteil hat . Die Stuttgarter hatten aber doch ein kleines Plus in der ersten Halbzeit , das ihren Sieg rechtfertigt . Ausschlaggebend war das größere Können der Kicker-Läuferreihe , die den Hauptanteil an der zweiten leichten Feldüberlegenheit der Kickers hatte . Die Jenaer Elf spielte in körperlich guter Verfassung . Durch Schnelligkeit und großen Einsatz glich sie das technische Uebergewicht der Kickers aus . Obwohl sie ihren etatmäßigen Verteidiger Hädicke ersetzten mußte , war doch ihre Deckung mit Günther im Tor und den sonst Seitenläufern spielenden Kleinsteuber und Paul der beste Mannschaftsteil . Der Mittelläufer Werner hielt das Ganze famos zusammen . Sein Abwehr - wie sein Aufbauspiel kennzeichneten ihn als Klassespieler . Die Seitenläufer waren weniger stark . Als recht harmlos erwies sich der Angriff , obwohl der linke Flügel mit Hymon und Schipphorst verschiedentlich recht gut durchkam . Die Stuttgarter Kickers hatten trotz der bösen Ueberraschung , die im Vorjahr schon der VfB Stuttgart gegen Jena machen mußte , den Meister des Gaues Mitte offensichtlich unterschätzt . Auch die Kickers spielte recht lahm , lediglich ihre Läuferreihe mit Ribke in der Mitte war ganz groß und verstand es , dem Spiel wenigstens einigermaßen Niveau zu geben . Im Kickersturm schoß nur der Mittelstürmer Merz , der den einzigen Treffer des Tages erzielte . Das Spiel verlief in der ersten Hälfte immer ausgeglichen , obwohl die Kickers die zahlreicheren Torgelegenheiten hatten . Ein Eckenverhältnis von 6:1 für die Stuttgarter brachte ihre leichte Ueberlegenheit zum Ausdruck . Aber auch der Jenaer Sturm konnte die sich ihm bietenden Torchancen nicht ausnutzen . In der 37. Minute erzielte Merz den ersten Treffer , der der einzige des Tages bleiben sollte . In der zweiten Spielzeit war das Spiel ausgeglichen . Jena kam in der letzten Viertelstunde mächtig auf , wofür es auch noch den Beifall der neutralen Zuschauer erntete . Wie objektiv das Publikum war , kennzeichnet , daß ein in der 86. Minute durch den Stuttgarter Halblinken Meßner durch Handball erzieltes Tor vom Schiedsrichter anerkannt , aber auf die Reklamationen des Publikums hin rückgängig gemacht wurde , so daß es beim 1:0 blieb , was den beiderseits gezeigten Leistungen am besten entspricht .
Bericht des Deutschen Nachrichtenbüros in der Jenaischen Zeitung vom 27.04.1936
anderes Spiel dieser Gruppe
- in Frankfurt/M : Wormatia Worms : 1.FC Nürnberg 2:2