1969/1970 FDGB-Pokal Achtelfinale: BSG Lok Stendal - FC Carl Zeiss Jena 0:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Achtelfinale |
Saison | Saison 1969/1970 |
Ansetzung | BSG Lok Stendal - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Wilhelm-Helfers-Kampfbahn in Stendal |
Zeit | 29.11.1969 13:30 |
Zuschauer | 2.000 |
Schiedsrichter | Hans Schulz (Görlitz) |
Ergebnis | 0:1 (0:0) |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Stendal (schwarz-rot/schwarz)
- Hans Zeppmeisel
- Reiner Wiedemann, Dieter Busch, Gerhard Alm, Ernst Lindner (46. Klaus Wulst)
- Dieter Schüler, Kurt Liebrecht
- Hans-Hermann Herbst, Rüdiger Bast, Gerd Backhaus, Peter Güssau
Trainer: i. V. Kurt Weißenfels
- Jena (weiß-weiß/blau)
- Wolfgang Blochwitz
- Peter Rock
- Udo Preuße, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Helmut Stein, Werner Krauß, Harald Irmscher
- Roland Ducke, Peter Ducke, Dieter Scheitler
Trainer: Georg Buschner
Spielbericht
Jena hatte große Mühe
Als die Auslosung für das Achtelfinale die Paarung Lok Stendal gegen FC Carl Zeiss Jena erbrachte, war man in Stendaler Fußballkreisen der Ansicht, ein zugkräftiges Spiel erhalten zu haben. Hinzu kam die glänzende Form der Thüringer in den letzten Wochen, die sie mit einem 1:0 bei US Cagliari und ihrem Weiterkommen im Messecup am letzten Mittwoch gekrönt hatten. Daß sich trotz verhältnismäßig guten Wetters nur 2000 Zuschauer einfanden, überraschte doch. Grollt man der Lok-Elf, weil in letzter Zeit nicht alles nach Wunsch lief?
Diesmal hatten die Zuhausegebliebenen einiges versäumt. Die von Kurt Weißenfels - in Vertretung für den als Beobachter des Spiels 1. FC Union Berlin gegen FC Karl-Marx-Stadt in Berlin weilenden Trainer Günter Konzack - gut eingestellte Lok-Elf erzwang auf schneefreiem Boden gegen den hohen Favoriten Gleichwertigkeit im Feldspiel und in der Anzahl der Torchancen. Es wurde konsequent, scharf gedeckt. Durch großes Laufpensum verschaffte man sich immer wieder Bewegungsfreiheit und ließ die Gäste nicht zu ihrem Spielrhythmus kommen.
Den Thüringern waren die Strapazen der letzten Tage (sie kamen direkt aus Italien)anzumerken. Ohne die notwendige Kraft und körperliche Fitneß waren auch sie nicht in der Lage, ihre Potenzen voll auszuschöpfen. So hätte es bald eine Pokalsensation gegeben, wenn die Altmärker etwas kaltblütiger bei der Ausnutzung ihrer Möglichkeiten gewesen wären. Auch die Jenaer zeigten "Nerven" bei einigen torreifen Situationen.
In der Stendaler Schlußoffensive hatte Backhaus in der 89. Min. noch eine große Möglichkeit zum Ausgleich. Als er an einem Gegner vorbeizog, wurde er acht Meter vor dem gegnerischen Tor sehr hart attackiert. Doch der sich auf Ballhöhe befindende Schiedsrichter Schulz ließ weiterspielen, was die Zuschauer zu einem Pfeifkonzert veranlaßte. Ein schlechter Abschluß für die von beiden Seiten fair geführte Pokalbegegnung.
(Walter Klingbiel in "Die Neue Fußballwoche" vom 2. Dezember 1969)