1981/1982 ECIII 2. Spiel: FC Carl Zeiss Jena - Dinamo Tirana 4:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | EC III, 1. Runde Rückspiel |
Saison | Saison 1981/1982 |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - Dinamo Tirana |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Mi. 30.09.1981 20:00 |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Dragomir (Rumänien) |
Ergebnis | 4:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Rüdiger Schnuphase
- Konrad Weise, Wolfgang Schilling
- Gerhardt Hoppe, Andreas Krause, Lothar Kurbjuweit, Ulrich Oevermann (75. Stefan Meixner)
- Andreas Bielau (70. Eberhard Vogel), Jürgen Raab, Martin Trocha
Trainer: Hans Meyer
- Tirana
- Luarasi
- Cocoli
- Dautaj, Targaj, Agostini
- Gega, Brega (22. Cobani), Marko (70. Kugi), Urani
- Zeri, Pernaska
Trainer: Dauti
Spielbericht
Nach einer Stunde den Weg gefunden
Wer die Wege im schnellsten Tempo durcheilt, kann durchaus einmal die falsche Richtung einschlagen oder ins Straucheln geraten. Den Jenaern ging es so in den ersten 45 Minuten. Da nämlich passierte es noch, daß der Ball zu ungenau oder gar in den Rücken des Nebenmannes gespielt wurde. Der Weg durch die albanische Hintermannschaft, "mit einem Stoppergespann Cocoli-Targaj, das sich überall sehen lassen kann" (so Hans Meyer), wurde mit Doppelpässen, die jedoch zu eng und auch nicht geschickt genug angesetzt waren, und Dribblings gesucht, aber nur ein einziges Mal gefunden. Bei Weises Eingabe schaltete der ballsichere Raab am schnellsten, drehte sich um die eigene Achse, Luarasi mit einem Flachschuß keine Chance lassend. "Wichtig für uns, bis zur Halbzeit den Ausgleich geschafft zu haben, denn wir bauten auf unsere Steigerung und das Nachlassen der Kräfte bei Dinamo", schilderte Lothar Kurbjuweit, der als erster die Übersicht gewann, immer mehr zum Angelpunkt des Jenaer Spieles avancierte, die Pausensituation.
Die Dinamo-Elf bestätigte die Erfahrungen des Tirana-Auftritts, und sie rang dabei sicherlich so manchem Achtung ab, der dieser Vertretung nur ein Statistendasein zugetraut hatte. "Ein Tor von mir vor der Pause, wer weiß, wie es dann ausgegangen wäre", urteilte Kapitän Pernaska. Bei seiner Sprinteinlage konnte Grapenthin gerade noch mit einem Ausflug das Ärgste verhindern (12.), nach einer Ecke von Zeri erwischte Pernaska mit dem Kopf den Ball, doch das Leder landete auf dem Netz (37.). Die zwei klarsten Möglichkeiten Dinamos, denn nach der Pause konnte der Zeiss-Schlußmann zusehen, wie die Angriffe von seinen Vorderleuten (Schilling, Weise, Schnuphase) rechtzeitig, bis auf ein "Schüßchen" von Zeri, abgeblockt wurden. "Die technische Ausbildung, auch die spielerische Sicherheit gefielen mir", schätzte Ex-Nationalspieler Roland Ducke ein.
Nach einer Stunde fanden die Gastgeber dann endgültig den richtigen Weg, zumal Dinamo jetzt für Minuten die Nerven nicht in der Gewalt hatte. Nach dem Strafstoß, Trocha war zuvor von Dautaj attackiert worden, vergaßen die Dinamos das Spielen, konzentrierten sich nur noch auf die Beine der Jenaer. Schiedsrichter Dragomir, der nach einem "Suchspiel" unter den albanischen Akteuren seine rote Karte wieder ungenutzt in der Brusttasche verschwinden ließ, geriet selbst in Hektik, zeigte fortlaufend "Gelb", aber besaß keine Entschlußkraft. Doch die Jenaer überstanden diese "Kraftprobe" (Weise mit einem tollen Solo) mit Cleverness und danach konnte nichts mehr schiefgehen. Ja, nun lag durchaus noch ein höheres Ergebnis im Bereich des Möglichen, bei Weises Kopfball schon, den Dautaj von der Linie schlug (49.), bei Vogels tollem Schuß (73.), bei Raabs geschicktem Schlenzer, den Targaj mit dem Kopf aus dem Kasten holte (77.).
Vor allem Trocha traute sich nun alles zu. Beim Strafstoß gelegt, bei Bielaus Tor hundertprozentige Vorarbeit geleistet, dann mit 20-Meter-Schuß erfolgreich - die Aktionen des blonden Burschen konnten sich sehen lassen. Wie nun überhaupt Tempo und Kombinationen bei den Saalestädtern besser paßten, der Kurzpaß zur Vorbereitung, die freien Räume zum Durchbruch (Hoppe als Rechtsaußen) genutzt wurden. Und wie es dann so ist, jetzt gingen die Jenaer immer wieder den richtigen, erfolgreichen Weg.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche2 vom 6. Oktober 1981)