2022/2023 6. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 2022/2023, Hinrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FCC |
Ort | Steigerwaldstadion in Erfurt |
Zeit | So. 18.09.2022 16:00 Uhr |
Zuschauer | 12.074 |
Schiedsrichter | Oliver Lossius |
Ergebnis | 1:1 (1:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- RWE
- Franco Flückiger
- Ben-Luca Moritz, Aaron Frimpong Manu, Ballo Abou, Salomon Patrik Amougou Nkoa
- Artur Mergel, Samuel Biek (79. Till Linus Schwarz), Andrej Startsev, Kay Seidemann (79. Simon Roscher)
- Keliano Tavares (85. Calvin Tshilumba Djella), Romarjo Hajrulla (79. Sidny Lopes Cabral)
- Trainer: Fabian Gerber
- Jena
- Kevin Kunz
- Marcel Hoppe, Bastian Strietzel, Maurice Hehne, Ken Gipson (82. Justin Schau)
- René Lange (64. Vasileios Dedidis), Lukas Lämmel
- Jonathan Muiomo (58. Pasqual Verkamp), Justin Petermann, Maximilian Krauß
- Jan Dahlke
- Trainer: Andreas Patz
Spielbericht
GERECHTES REMIS IM DERBY
Mit einem unter dem Strich leistungsgerechten 1:1 Unentschieden trennen sich die Thüringer Rivalen in einem Spiel mit zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten.
Der erste Durchgang ging dabei klar an den Gastgeber. Zunächst tasteten sich RWE und der FCC, der in der Innenverteidigung auf Burim Halili (Muskelzerrung) verzichten musste, mehr oder minder ab. Beiden Teams war anzumerken, dass es in erster Linie darum ging, Fehler zu vermeiden. Entsprechend höhepunktarm stellte sich die Partie zunächst dar. Es dauerte 20 Minuten, bis es die erste Möglichkeit in die Notizzettel der Spielbeobachter schaffte. Doch Marcel Hoppes Versuch aus der Distanz ging deutlich über das Tor in die rot-weiße Heimkurve.
So sehr sich die Teams bemühten, Fehler zu vermeiden, so bitter war Jenas erster. Ein verlorenes Kopfballduell im Mittelfeld leitete den Erfurter Angriff ein, den der im Laufduell gegen Bastian Strietzel durchsetzungsstärkere Seydemann mit Übersicht und etwas Glück - Kunz war mit den Fingerspitzen noch dran - zum 1:0 für die Hausherren veredelte (27.). Der FCC zeigte kurz Wirkung und hätte kurz nach dem Wiederanstoß fast das 0:2 hinnehmen müssen. Doch Artur Mergel vergab nach Vorarbeit von Hajrulla aus bester Position knapp (28.). Der FCC beruhigte in der Folgezeit wieder das Spiel, ohne dabei jedoch eigene Chancen zu kreieren.
In der Halbzeitpause forderte FCC-Sportdirektor Tobias Werner von der Jenaer Mannschaft, im zweiten Durchgang mehr Mut zu zeigen. Und das tat sie dann auch. Zwar ging es personell zunächst unverändert in den zweiten Spielabschnitt, aber spielerisch zeigte der FCC fortan ein anderes Gesicht. Es entwickelte sich ein spannendes, intensives und teils rassiges Derby. Der FCC kam gut aus der Kabine, war in den Zweikämpfen präsent, wesentlich aggressiver im Spiel gegen den Ball und nahm das Zepter in die Hand. Jena war spürbar am Drücker, ohne jedoch die Großchance zu erspielen. Mit der Einwechslung Pascal Verkamps, der zuletzt etwas angeschlagen war und deshalb zunächst auf der Bank Platz nahm, brachte FCC-Trainer Andreas Patz die Wende. Nachdem zuvor nach einem Foul an Dahlke vor, an oder knapp hinter der Strafraumgrenze der Elfmeterpfiff ausblieb, zeigte dann nach einem Foulspiel an Ken Gipson der Unparteiische auf den Punkt. Von dort ließ Pasqual Verkamp RWE-Schlussmann Flückiger, obwohl er in der richtigen Ecke war, keine Abwehrchance (70.).
Das Momentum lag nun klar auf Seiten des FCC gegen eine rot-weiße Mannschaft, die physisch viel investiert hatte und nun müder wirkte. Der FCC war am Drücker und schien dem Sieg näher als RWE. Die Schlussphase hatte es in sich: kein Foul, dem sich keine Rudelbildung anschloss, jede Menge gelbe Karten, rassige Zweikämpfe und Spannung pur. Nach einem Einwurf Jenas stiebitzte RWE den Ball, setzte Mergel in Szene, der von der Strafraumgrenze abschloss und denkbar knapp verzog (90.). In der fünfminütigen Nachspielzeit dann die Riesenchance für den FCC, als der zwischenzeitlich ins Spiel gekommene Vasileios Dedidis sich wunderbar auf der rechten Seite durchsetzte und mit viel Spielübersicht ins Zentrum passte, wo Pasqual Verkamp mitgelaufen war. Doch anstatt direkt abzuschließen, wollte dieser den Gegner noch aussteigen lassen, um freie Schussbahn zu haben, blieb aber am Gegner hängen. So blieb es nach zwei unterschiedlichen Halbzeiten, von denen jede Mannschaft eine für sich verbuchen konnte, beim letztlich leistungsgerechten 1:1 Unentschieden, mit dem sicher beide Teams auch leben können. Dies konnten auch die Fans beider Vereine, die nach Spielende jeweils ihr Team feierten.
Trainerstimmen
Fabian Gerber (RWE): "Insgesamt über die 90 Minuten ein gerechtes Unentschieden. In der ersten Halnbzeit waren wir klar besser, während wir dann in der zweiten Halbzeit etwas Probleme hatte und Jena mehr ins Spiel kam. Am Ende hätten beide noch den Lucky Punch setzen können. Es war ein rassiges Derby, es war alles drin für die Zuschauer, die ein gerechtes 1:1 gesehen haben."
Andreas Patz (FCC): "Ein gerechtes Unentschieden. Die erste Halbzeit geht klar an Erfurt. Wir waren viel zu verhalten und konnten am Ende froh sein, dass mir mit dem 0:1 in die Pause gingen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt. Hinten raus war es dann ein klassisches Derby mit allem, was dazu gehört. Wir hätten das Ding noch gewinnen können - aber umgekehrt auch der Gastgeber. Insofern geht das Unentschieden sicher in Ordnung. Wir nehmen hier gern den Punkt mit und bleiben weiter ungeschlagen. Ich bin stolz auf die Jungs, wie sie sich in der zweiten Halbzeit präsentiert haben."