2023/2024 4. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lokomotive Leipzig 2:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | Regionalliga, 4. Spieltag |
Saison | Saison 2023/2024, Hinrunde |
Ansetzung | FCC - 1. FC Lokomotive Leipzig |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 20.08.2023 16:05 Uhr |
Zuschauer | 5.026 |
Schiedsrichter | Henry Müller |
Ergebnis | 2:3 (1:1) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Kevin Kunz (64. Maximus Babke)
- Ken Gipson (64. Joel Richter), Burim Halili, Bastian Strietzel, Fynn Kleeschätzky (78. Max Grimm)
- Maurice Hehne (55. Benjamin Zank), Lukas Lämmel
- Jonathan Muiomo, Elias Löder, Maximilian Krauß
- Jan Dahlke (64. Joshua Endres)
- Trainer: René Klingbeil
- Lok
- Niclas Müller
- Jannis Held, Luca Sirch, Maximilian Schütt, Abou Ballo
- Zak Piplica (90. Jesse Sierck), Riccardo Grym (, 67.), Farid Abderrahmane (78. Julian Weigel)
- Osman Atilgan (78. Linus Zimmer), Djamal Ziane, Tobias Dombrowa (60. Ryan-Segon Adigo)
- Trainer: Almedin Civa
Spielbericht
FCC VERLIERT IN DER NACHSPIELZEIT GEGEN LOK LEIPZIG
Durch ein Tor in der 11. Minute der Nachspielzeit gibt Jena das Spiel, trotz Platzverweis gegen die Gäste, noch aus der Hand. Der FC Carl Zeiss Jena steht damit nach vier Regionalligaspielen mit gerade einmal zwei Punkten da. Dabei hatte die Begegnung zunächst einen sehr erfreulichen Verlauf genommen.
Jenas Trainer Rene Klingbeil hatte die Mannschaft im Vergleich zur 1:2 Niederlage gegen Babelsberg auf vier Positionen verändert. Während es Verkamp und Hoppe aufgrund von Verletzungen nicht in den Spieltagskader schafften, rotierten mit Richter und Endres die beiden offensiven Außenbahnspieler auf die Bank. Für die vier starteten Kleeschätzky, Halili, Krauß und Muiomo. Und diese Wechsel zeigten sofort Wirkung. Schon in der vierten Minute, gab es die erste Doppelchance für unseren FCC zu verzeichnen. Zunächst konnte Loks Schlußmann Niclas Müller, der im Laufe der Partie noch eine entscheidene Rolle einnehmen würde, einen Schuß von Lukas Lämmel parieren, ehe er in der zweiten Welle eine Krauß Flanke herunterpflückte. Nur zwei Minuten später war es Elias Löder, der in eine flache Hereingabe von Krauß hinein rutschte und den Ball nur knapp am Tor vorbei setzte. Weitere zwei Minuten waren vergangen, als eben jener Elias Löder den größten Teil der 5026 Fans im Ernst- Abbe- Sportfeld in Begeisterung versetzte. Eine schöne Hereingabe von Jonathan Muiomo landete auf dem Kopf von Löder und fand von dort den Weg ins Tor.
Auch nach der Führung blieb der FCC die spielbestimmende Mannschaft und lies die Gäste aus Probstheida kaum ins Spiel kommen. In der 13. Minute drang Fynn Kleeschätzky über die linke Seite in die Hälfte des Gegners ein und bediente mustergültig Jonathan Muiomo, dessen Direktabnahme zunächst an den Pfosten und von dort aus der Gefahrenzone knallte. Unsere Männer drückten den Gästen ihr Spiel weiter auf, ließen der Lok keinen Platz sich zu entfalten. In der 18. Minute wurde dann erneut gejubelt. Die Tormelodie ertönte aus den Boxen, die Mannschaft begab sich zur Ausführung des nächsten Anstoßes in die eigene Hälfte. Nach einem schönen Solo von Ken Gipson über die rechte Seite flankte dieser schön an den Fünfmeterraum der Leipziger, wo Jan Dahlke am höchsten sprang. Das Leder flog zurück an die Strafraumgrenze, wo Elias Löder sofort abzog und das verdiente 2:0 erzielte. Es vergingen Minuten, ehe Schiedsrichter Henry Müller deutlich vermittelte, dass er nicht auf Tor, sondern auf Freistoß für die Gäste entschieden hatte. Nach seiner Auffassung war Gästekeeper Niclas Müller von Dahlke behindert worden. Diese Sicht auf die Situation hatte der Schiedsrichter allerdings exklusiv.
Für die Gäste war diese Situation der Startschuss in die Partie. So kamen sie nach 22 Minuten erstmals vor das Gehäuse von Kevin Kunz - und konnten diesen prompt überwinden. Eine weite Flanke von Sirch wurde von Jenas Halili unterlaufen, Loks Atilgan stieg höher als Gipson und köpfte zum Ausgleich ein. Ein Tor aus dem Nichts, wie auch Gästetrainer Almedin Civa nach dem Spiel in die Mikrophone der Pressevertreter diktierte. Von da an egalisierten sich beide Teams in der ersten Halbzeit zunehmend. Eine erste Chance das Spiel zu drehen, hatten die Gäste allerdings in der 38. Minute, als Kunz zunächst in höchster Not klären musste, ehe Atilgan das Leder am langen Pfosten ins Toraus beförderte.
Die letzten Minuten der ersten Halbzeit verstrichen, bis die Teams vom Schiedsrichtergespann zur Halbzeit-Erfrischung gebeten wurden. Die 15-minütige Pause nutzte der Thüringer Fußball-Verband, um die nächste Runde im Thüringen Pokal auszulosen. Am Wochenende um den 9.9. reist der FCC zum Auswärtsspiel bei Blau-Weiß Neustadt.
Als beide Teams ohne Wechsel aus der Kabine kamen, pfiff Schiedsrichter Henry Müller nach Freigabe des MDR zur zweiten Halbzeit an. Und auch in diesem zweiten Durchgang sollte es nicht lange dauern, bis das erste Tor fiel. Die Lok kommt auf der rechten Angriffsseite viel zu leicht nach vorn. Die flache Hereingabe in den Strafraum wird von Atilgan, der im Laufduell von Gipson nicht entscheidend gestört werden konnte, mit dem Fuß eingeschoben. So gingen die Gäste in der 50. Minute vor dem eigenen Fanblock in Führung.
Als die Partie gerade ziemlich genau eine Stunde alt war, führte Lok einen Freistoß schnell aus. Doppeltorschütze Atilgan wurde in den Lauf geschickt, konnte das Leder aber nicht vor dem aus dem Kasten geeilten Kunz erreichen. Trotzdem springt der Leipziger Außenbahnspieler in den Zweikampf, trifft Kunz am Kopf und fordert anschließend zunächst einen Elfmeter für sich. Mit der anschließenden gelben Karte schien Atilgan zu diesem Zeitpunkt noch gut bedient. Viel bitterer hingegen endete diese Situation für Torhüter Kunz, der mit einer Platzwunde (Trainer Rene Klingbeil erwähnte auf der PK, dass diese mit 20 Stichen genäht wurde) ausgewechselt werden musste. FCC Eigengewächs Maximus Babke kam zu seiner Premiere in der Regionalliga. Nach weiteren Wechseln auf beiden Seiten nahm die Begegnung ab der 67. Minute wieder richtig Fahrt auf. Nach einem rüden Foul von Lok Antreiber Grym an Endres sieht der Leipziger die Ampelkarte und muss das Feld verlassen. Mehr als 20 Minuten Zeit sollten unseren Jungs also bleiben, um in dieser Partie zumindest noch den Ausgleich zu erzielen.
Was folgte, war ein unsägliches Schauspiel zweier Hauptprotagonisten der Partie, die zufällig beide den Nachnamen Müller tragen. Während der Gästekeeper jede Situation nutzte, um möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen, den Ball bei Abschlägen meist 20, gerne auch mehr als 30 Sekunden durch den Strafraum trug, jeden Abschlag rauszögerte, bis auch wirklich der letzte Fan auf der Tribüne seinen Unmut geäußert hatte, machte Schiedsrichter Henry Müller keinerlei Anstalten, ihn für diese Unsportlichkeit zu ermahnen oder gar mit einer Karte zu bestrafen. Unmittelbar nachdem Atilgan in der 74. Minute Glück hat, dass er nach einer Schwalbe Grym nicht in die Kabine folgen muss, köpft der heute als Linksverteidiger agierende Kleeschätzky einen Kopfball an die Latte.
In der Folge versuchte Jena immer wieder über die Flügel nach vorn zu kommen, schlug Flanke um Flanke in den Strafraum. In der 84. Minute war es dann mal wieder Maximilian Krauß, der auf seine ganz besondere Art den Ball bis zur Grundlinie trug und in die Mitte flankte. Der folgende Abpraller landete vor den Füßen von Elias Löder, der volley abzog und das Leder zum 2:2-Ausgleich in die Maschen drückte. In der Folge wollte Jena das Siegtor, hatte mit Endres, Zank und Richter beste Möglichkeiten, konnte diese aber nicht zur Führung verwerten.
Auch in der siebenminütigen Nachspielzeit ist Jena das aktivere Team. Als Torhüter Müller bei einem seiner Abschläge mal wieder viel zu lange braucht, wird er, völlig unnötig, von einem Gegenstand aus der Nordtribüne am Fuß getroffen. Verständlicherweise nutzte er auch diese Aktion, um die Leipziger dem Auswärtspunkt im Ernst- Abbe-Sportfeld näher zu bringen. Das er damit noch die nötigen Sekunden zum Siegtor rausholen würde, kann ihm in diesem Moment nicht bewusst gewesen sein. Doch so kam es. Als in der 101. Minute, also der 11. Minute der Nachspielzeit, Loks Ziane in Jenas Spielhälfte ohne ersichtlichen Grund zu Boden geht, entschied Schiedsrichter Müller auf Freistoß für die Lok. Was folgte, war die Ansage von Loks Trainer Civa, der seinen Spielern entgegen brüllte, doch mit dem Ball zur Eckfahne zu gehen, um den Punkt nach Hause zu retten. Doch diese übten sich nach der Ansage des Schiedsrichters, nach dieser Aktion ohnehin abzupfeifen, in Anarchie. Verteidiger Ballo brachte den Freistoß in den Strafraum, wo Ziane nahezu ungedeckt an den Ball kam und am machtlosen Babke vorbei ins Netz beförderte. Spieler, Verantwortliche und Fans von Lok Leipzig feierten gemeinsam am Gästeblock. Die Partie wurde nicht wieder angepfiffen.
Ein Teil der Jenaer Mannschaft sank umgehend zu Boden, ein anderer Teil redete auf Schiedsrichter Henry Müller ein. Dass dieser durchaus eine Aktie an der Jenaer Niederlage des heutigen Tages hatte, ist unbestreitbar. Allerdings war es auch zu leicht, wie die Lok zu ihren Toren kam.
Bis Freitag haben Klinge und sein Trainerteam jetzt Zeit, diesen Spielverlauf aus den Köpfen der Spieler zu bekommen. Dann ist die Zeiss-Elf beim BFC Dynamo gefordert.
--Jenajena