1950/1951 02. Spieltag: BSG Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Zeitz 5:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DS-Liga Staffel Süd, 2. Spieltag |
Saison | Saison 1950/1951, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Carl Zeiss Jena - BSG Chemie Zeitz |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 09.09.1950 16:00 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Herbert Goldacker (Leipzig) |
Ergebnis | 5:0 (1:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (blau)
- Heinz Grünbeck
- Waldemar Neuendorf, Günter Weber
- Werner Jakob, Karl Oehler, Bernhard Schipphorst
- Günter Breternitz, Gottfried Sorm, Helmut Speerschneider, Wolfgang Fischer, Günter Vollandt
Trainer : Hans Carl
- Zeitz (weiß-rot)
- Dreyer
- Acthun, Rydz
- Klose, Emus, Pillau
- Neumann, Gräber, Ephefer, Liebig, Jacob
Trainer : ?
Spielbericht
Kampfgeist allein genügt nicht
Die Saalestadt Jena darf das Recht für sich in Anspruch nehmen, Thüringens gepflegteste Sportstätte zu besitzen. Das herrlich gelegene Ernst-Abbe-Stadion hat eine Rasenfläche erhalten, die als vorbildlich zu bezeichnen ist. Tribüne und Ränge sind tadellos in Ordnung. Nach dem eindrucksvollen Start in Chemnitz gewannen die Einheimischen auch im zweiten Spiel gegen die kampfstarke Zeitzer Elf klarer als die kühnsten Optimisten erwartet hatten. Dabei stand diesmal außer den verletzten Sturmassen Neupert und Becker auch Lindig nicht zur Verfügung. Mannschaftsleiter Malter nahm Weber in die Verteidigung.
Entscheidender Spielfaktor war die einwandfrei arbeitende Hintermannschaft, die in dem stark verbesserten Grünbeck einen hervorragenden Torwart besitzt. Er und Mittelläufer Oehler sicherten während der Drangperiode der Gäste den Sieg. Sehr gut war auch der rechte Läufer Jakob, der allerdings auf das gefährliche Kurzpaßspiel in der eigenen Hälfte verzichten muß. Im Sturm überraschte die Neuerwerbung Speerschneider durch sein druckvolles Spiel angenehm. Auch die rechte Angriffsseite Breternitz-Sorm wußte zu gefallen.
Bei durchaus verteiltem Spiel und einem positiven Eckenverhältnis von 9:6 mußte Zeitz eine derartig klare Niederlage hinnehmen. Beste Leute das Schlußdreieck und der rechte Läufer Klose.
Anfangs stürmische Angriffe der Gastgeber, die sofort zwei Ecken erzwingen. Nach und nach verteiltes Spiel, aus dem heraus in der 20. Minute überraschend das erste Tor fällt. Speerschneider schießt unhaltbar ein.
Nach dem Wechsel erscheinen die Jenaer umgruppiert. Weber spielt Außenläufer und Schipphorst verteidigt. Nun werden die Einheimischen klar überlegen, und bereits in der 55. Minute ist das Spiel entschieden. Zunächst schießt Acthun, von Speerschneider hart bedrängt, ein Eigentor, und in der gleichen Minute köpft der bis dahin ziemlich farblose Vollandt eine Flanke von Breternitz im Fallen herrlich ein. Noch einmal bekommen die Zeitzer Auftrieb, aber an Grünbeck und Oehler scheitern auch die wohlgemeintesten Angriffe. Als Speerschneider sich für die Vorlage zum ersten Tor revanchiert und Breternitz gekonnt in Szene setzt, schießt dieser zum 4:0 ein. Bei einem der Zeitzer Angriffe trennt Jakob Ephefer korrekt vom Ball. Unverständlicherweise gibt Schiedsrichter Goldacker Elfmeter. Doch der von Acthun scharf getretene Ball wird von Grünbeck gut gehalten. Mit dem Abpfiff fällt das fünfte Tor für Jena durch Speerschneider.
(Weigel in "Die Neue Fußballwoche" vom 12. September 1950)