1950/1951 FDGB-Pokal 1. Hauptrunde: BSG Fortschritt Eilenburg - BSG Carl Zeiss Jena 0:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, 1. Hauptrunde |
Saison | Saison 1950/1951 |
Ansetzung | BSG Chemie Eilenburg - BSG Carl Zeiss Jena |
Ort | Bürgergarten in Eilenburg |
Zeit | Sa. 05.08.1950 16:00 Uhr |
Zuschauer | 3.000 |
Schiedsrichter | Köhler (Leipzig) |
Ergebnis | 0:1 (0:1) |
Tore |
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Aufstellungen
- Eilenburg (schwarze Hose,weißes Hemd)
- Weber
- Lose, Wolf
- Löser, Weiser, Hanisch
- Teschner, Gräubner, Meuche, Piekarek, Buch
- Jena (blaue Hose,weißes Hemd)
- Heinz Grünbeck
- Waldemar Neuendorf, Bernhard Schipphorst
- Kurt Lindig, Karl Oehler, Werner Jakob
- Günter Breternitz, Gottfried Sorm, Horst Neupert, Wolfgang Fischer, Günter Vollandt
Spielbericht
Klassearmes Spiel in Eilenburg
Enttäuscht verließen die Zuschauer bei Schluß des Spieles die Kampfbahn. Sie waren gekommen, um ihrer Elf in einem scharfen Pokalkampf gegen Zeiß-Jena den Rücken zu stärken, und erlebten ein nur klassearmes Spiel, bar aller Höhepunkte. Während Eilenburg auf den rechten Standardverteidiger Dorniden verzichten mußte, der in Jena in der Studentenauswahl mitwirkte, erschienen die Thüringer Gäste ohne den Läufer Weber, der ebenfalls in der Studentenschaft-Elf eingesetzt war, und ohne Becker, der noch immer an seiner Muskelverletzung laboriert. Der Sieg fiel verdient an Zeiß-Jena. Die Thüringer zeigten streckenweise guten Kombinationsfußball, verstanden es aber nicht, die Überlegenheit in zählbare Erfolge umzuwerten. Vor dem Tor wirkte der Angriff zu unentschlossen, obwohl der überall auftauchende Neupert seine Nebenleute gut einsetzte. Anscheinend steckte allen Gästen noch das schwere Mittwochspiel gegen Einheit-Meerane, das 4:2 gewonnen wurde, in den Knochen. Dem Eilenburger Angriff fehlte der Zusammenhalt. Nur in der zweiten Halbzeit ließ der Sturm hin und wieder nette Angriffe erkennen, im großen und ganzen aber blieb sein Spiel nur Stückwerk.
Zeiß-Jena beginnt sofort mit energischen Angriffen, die aber im gut arbeitenden Abwehrriegel hängenbleiben. Das den Sieg bedeutende Tor fällt bereits in der 27. Minute durch einen groben Abwehrfehler von Lose, der über den Ball schlägt. Fischer erkennt die Situation und schießt am Schlußmann Weber vorbei zum 1:0 ein. Im zweiten Abschnitt scheint es, als wollten die Eilenburger die Wendung erzwingen. Mehrere Male spielt sich der talentierte Meuche trickreich durch, seine Schüsse verfehlen aber knapp das Ziel. Grünbeck im Tor von Jena hatte nur wenig Arbeit. Sein Können verrät er in der 75. Minute, als er einen aus der Mitte kommenden hart getretenen Ball in letzter Sekunde durch Hochreißen der Arme über die Latte lenkt.
Wie sein Gegenüber Weber, der seinen 36. Geburtstag feierte, (die neue Fu-Wo gratuliert nachträglich), beherrschte Grünbeck jederzeit den Strafraum und strahlte auf seine Vorderleute die notwendige Ruhe aus. Neben ihm ragten bei Jena noch Neupert und Neuendorf heraus. Bei Eilenburg hatte Linksaußen Buch einen besonders schwarzen Tag. Allerdings machte es ihm sein Gegenspieler Neuendorf besonders schwer und ließ ihm keinen Meter freien Raum. Ueberdurchschnittliches zeigten von den Einheimischen nur Gräubner und Meuche.
(Gerhard Teich in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. August 1950)