1951/1952 4. Endspiel: BSG Motor Jena - BSG Empor Lauter 0:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Liga, 4. Endspiel |
Saison | Saison 1951/1952 |
Ansetzung | BSG Motor Jena - BSG Empor Lauter |
Ort | Sportplatz am Königsweg in Magdeburg |
Zeit | Di. 02.07.1952 |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Köpcke (Wusterhausen) |
Ergebnis | 0:3 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Rolf Jahn
- Hans Ratzmann (46. Werner Jakob), Bernhard Schipphorst
- Wolfgang Fischer, Karl Oehler, Martin Kindl
- Gerhard Gödecke, Hans Ziehn, Dieter Streller, Helmut Flämmich, Rudolf Carl
Trainer: Kurt Findeisen
- Lauter
- Hermann Roth
- Ernst Wüst, Konrad Schubert
- Hans Meyer, Rudolf Hertzsch, Rudolf Schneider
- Henri Stützer, Walter Espig, Joachim Vogel, Walter Hartmann, Alfred Gebhardt
Trainer:
Spielbericht
DS-Liga-Entscheidung nach viertem Spiel
Bis in die späten Abendstunden hinein hielt die hochsommerliche Hitze an und stellte an beide Mannschaften außerordentliche hohe physische Anforderungen. Auf Grund der starken Beanspruchung von Motor jena in den letzten Tagen vor der Pause mußten die Lauterer zwangsläufig das Spielgeschehen diktieren, was sich auch außer 15 Minuten der 2. Halbzeit ganz klar herausstellte. Zu abgekämpft waren die Jenaer, um den mit sehr großem Einsatz vorgetragenen Aktionen von Lauter Einhalt gebieten zu können. Besonders in der Hintermannschaft wurden, bedingt durch mangelnde Kondition, erhebliche Fehler gemacht, die wiederholt gefährliche Situationen vor dem Tor der Thüringer heraufbeschworen. Lediglich Oehler hielt das schnelle Tempo von Lauter mit. Er war in der Abwehr der herausragende Spieler, der immer wieder die durchgebrochenen Stürmer stoppen konnte. Während Lauter mit sehr starker Unterstützung der Außenläufer und vorbildlichem Einsatz besonders von Vogel ständig die Spielführung übernahm, war das Angriffsspiel der Jenaer zu sehr auf Streller zugeschnitten, der in der 1. Halbzeit noch einige große Momente hatte, dann aber derart abfiel, daß er gegen Hertzsch in der 2. halbzeit überhaupt keinen Ball mehr sah. Schnell die beiden Außenläufer von Motor Jena, die aber beide den Ball viel zu lange trieben, so daß sich die Abwehr von Lauter schon frühzeitig auf die Flankenbälle einstellen konnte. Die Hintermannschaft von Lauter zeigte ein vorbildliches Stellungsspiel und hatte, begründet auf der schwachen Sturmleistung von Motor Jena, genügend Zeit, den eigenen Angriff zu unterstützen.
Bedauerlich war, daß sich der Mittelstürmer von Lauter, Vogel, bei einem Zusammenprall mit Torhüter Jahn einen Bänderriß zuzog, der ihn für längere Zeit zum Pausieren zwingen wird. Dabei wurde aber das Spiel in einem ausgezeichneten sportlichen Geist durchgeführt, so daß die zu kleinliche Regelauslegung von Schiedsrichter Köpcke nicht unbedingt erforderlich gewesen ist. Der tapfere Unterlegene war der erste, der mit freundschaftlichem Händedruck den neuen Meister der DS-Liga zu seinem Erfolg gratulierte, der nach viermaligem Anlauf nun auf dem "letzten Drücker" dieser Saison ermittelt wurde.
(Fritz Blücher in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. Juli 1952)