1952/1953 04. Spieltag: BSG Zentra Wismut Aue - BSG Motor Jena 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 4. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Zentra Wismut Aue - BSG Motor Jena |
Ort | Otto-Grotewohl-Stadion in Aue |
Zeit | So. 05.10.1952 15:30 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Walter Schaub (Leipzig) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore |
|
Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Aue (blau)
- Kurt Steinbach
- Helmuth Geuthner, Heinz Reich
- Paul Süß, Johannes Löffler, Heinz Weißflog
- Martin Fritsch, Siegfried Wolf, Willi Tröger, Armin Günther, Friedhold Schüller
Trainer: Karl Dittes
- Jena (weiß-rot)
- Wolfgang Brünner
- Georg Buschner, Bernhard Schipphorst
- Harry Heiner, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
- Johannes Gessner, Hans Ziehn, Dieter Streller, Gerhard Frank, Karl Schnieke
Trainer: ohne
Spielbericht
Jenas Kondition noch nicht ausreichend
Dieses Treffen lieferte erneut den Beweis, daß der Neuling sein Leistungsniveau gegenüber den Spielen in der DS-Liga wesentlich gehoben hat. Es war erstaunlich, wie die Elf in der ersten Hälfte mit schnellen und präzisen Kombinationen das Mittelfeld beherrschte. Daß aber die Kondition noch nicht ausreichend ist, zeigte sich in den zweiten 45 Minuten, als sich die Auer endlich gefunden hatten und mit ihren blitzschnellen Durchbrüchen und nunmehr zweckmäßigen Kombinationen nach und nach immer mehr eine klare Feldüberlegenheit erkämpften. Bei dem wirklich ausgezeichneten Können und der technischen Veranlagung der Jenaer fiel aber ihre Härte, die sie in das Spiel trugen, als sie auf die Verliererstraße kamen, unangenehm auf. Der durch den Regen aufgeweichte und glatte Boden stellte an die Spieler erhebliche physische Anforderungen.
Wenn die Wismut-Elf ihre Anhänger in der ersten Hälfte stark enttäuschte, so lag das nicht etwa an dem Fehlen von Naecke und Karl Wolf, die zwecks Schonung (Naecke Verletzung, Karl Wolf wegen seines Leistenbruches) nicht aufgestellt waren, sondern die gesamte Mannschaft spielte während dieser Zeit weit unter ihrer sonstigen Form.
Die Jenaer boten dagegen in dieser Zeit eine ansprechende Leistung. Durch ihre Einsatzfreude, ihre größere Schnelligkeit und nicht zuletzt durch ihre ausgezeichneten flüssigen Kombinationen bei ständigem Positionswechsel beherrschten sie das Mittelfeld. Was ihnen aber fehlte, war die notwendige Durchschlagskraft vor allem im Innensturm, so daß Steinbach nur wenig beschäftigt wurde.
Mit Beginn der zweiten Hälfte kam langsam System in das Spiel der Auer. Der Aufbau aus der Läuferreihe heraus wurde immer besser, und der Sturm, der sich auf die Notwendigkeit flüssiger Kombinationen besann, wurde immer gefährlicher mit seinen blitzschnellen Durchbrüchen, bei denen Tröger, der in der 51. Minute einen Foul-Elfmeter verschossen hatte, es verstand, durch ständigen Stellungswechsel sich seinen Bewachern zu entziehen. Langsam, aber sicher gewann die Wismut-Elf mehr und mehr die Oberhand. Ein Durchbruch des rechten Flügels führte in der 82. Spielminute zu einem Gewühl vor dem Jenaer Tor, aus dem heraus Siegfried Wolf unhaltbar für Brünner einschoß. Als dann Brünner in der 85. Minute einen von Tröger scharf geschossenen Ball im Hinwerfen wohl gehalten, aber wieder aus den Händen verloren hatte, war Günther zur Stelle und stellte mit dem zweiten Treffer den Sieg sicher, der unter Zugrundelegung des gesamten Spielablaufes verdient war.
Während in den Auer Reihen Löffler, Tröger und der immer wieder unermüdliche Günther besonders gefielen, waren die Besten bei Jena Oehler, Schnieke, Frank, Ziehn und nicht zuletzt Brünner. Abgesehen von den gegen Schluß von den Jenaern, wie schon erwähnt, ins Spiel getragenen Härten, verlief das Treffen unter der einwandfreien Leitung von Schiedsrichter Schaub (Leipzig) in durchaus anständigem sportlichen Rahmen.
(Walter Treue in "Die Neue Fußballwoche" vom 8. Oktober 1953)
Reserven : 0:0