1952/1953 29. Spieltag: BSG Motor Jena - BSG Wismut Aue 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 29. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Motor Jena - BSG Wismut Aue |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 22.03.1953 16:00 Uhr |
Zuschauer | 18.000 |
Schiedsrichter | Heinz Wolf (Bautzen) |
Ergebnis | 1:2 (1:2) |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-schwarz/rot)
- Rolf Jahn (11. Wolfgang Brünner)
- Harry Heiner, Karl Oehler, Bernhard Schipphorst
- Hans Ziehn, Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Gerhard Frank, Georg Buschner, Siegfried Woitzat, Karl Schnieke
Trainer: Bernhard Schipphorst
- Aue (rot)
- Kurt Steinbach
- Johannes Löffler, Helmuth Geuthner, Siegfried Naecke
- Paul Süß, Heinz Weißflog
- Kurt Viertel, Karl Wolf, Heinz Glaser, Armin Günther, Siegfried Wolf
Trainer: Karl Dittes
Spielbericht
Das Abwehrbollwerk wurde gesprengt
Wohl nie hatte Jena einem Spiel mit so viel gespannter Erwartung entgegengesehen, wie diesem Treffen. Leider wurden aber die 18000 Zuschauer von den Leistungen beider Mannschaften stark enttäuscht, da beide Kollektive zu stark kampfbetont spielten. Die Folge war eine ernsthafte Gesichtsverletzung des Torwartes Jahn, die diesen in der 11. Minute zum Ausscheiden zwang. Ein drittes Tor, das Viertel zwei Minuten vor Schluß mit Kopfstoß erzielte, fand mit Recht keine Anerkennung, da Günther in Abseitsstellung gelaufen war. Aue war mit einem Aufgebot an Zuschauern in Jena vertreten, und selbst der verletzte Schüller saß mit Gipsverband auf der Tribüne und freute sich natürlich über den Sieg seiner Mannschaft.
Aue war sofort im Bilde und trug seine Angriffe über die schnellen Flügel in den Jenaer Strafraum, wo die Abwehr (Heiner) längst nicht den sicheren Eindruck machte, wie in den vorhergehenden Spielen. Das war überhaupt die große Enttäuschung für die Motor-Anhänger, daß sich das sonstige Bollwerk diesmal so leicht ausmanövrieren ließ; denn an beiden Toren der Gäste waren die Abwehrspieler nicht ganz schuldlos. Das Schmerzenskind der Jenaer aber war wieder der Sturm, der jeden Zusammenhang vermissen ließ und einfach nicht die Mittel fand, die schnelle und auch schlagsichere Wismut-Abwehr mit dem unverwüstlichen Geuthner im Zentrum zu durchbrechen. Dazu kam, daß die Auer Spieler in allen ihren Spielhandlungen weit schneller waren und in Einzelkämpfen stets siegreich blieben.
Im ganzen gesehen fehlte dem Spiel die große Linie. Das mußte vor allem von der zweiten Halbzeit gesagt werden, als Motor fast ständig mit sechs Stürmern im Angriff lag und Wismut mit weiten und gezielten Abschlägen der massierten Abwehr den Vorsprung verteidigte. Die Jenaer Stürmer (besonders Schnieke) versuchten es nun mit Weitschüssen, die aber alle knapp am Tor vorbeigingen oder in den Armen von Steinbach landeten. Buschner, war in diesem Spiel nicht der Angriffsführer, der seinen Mitspielern den Weg zum Tor öffnen konnte, da er fast ständig den Ball an einen Gegenspieler verlor. Aue war mit seinem Drei-Mann-Sturm noch gefährlich, da er mit blitzschnellem Flankenwechsel oft Verwirrung in die weit aufgerückte Motor-Abwehr brachte.
(Fritz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 24. März 1953)
Reserven : 1:1
A-Jugend Motor Jena : Jacob , Barth , Friel , Wollmann , Sittig , Kraft , Albrecht , Jütjens , Stoll , Carl II , Gocht , Weber
B-Jugend Motor Jena : Funkenberg , Köppe , Schauer , Weiß , Kaufmann , Stehr , Steger , Herzog , Raitsch , Löser , Crence , Hergert , Carl III