1952/1953 11. Spieltag: BSG Motor Jena - SG Volkspolizei Dresden 0:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 11. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Motor Jena -SG Volkspolizei Dresden |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | So. 16.11.1952 14:00 Uhr |
Zuschauer | 15.000 |
Schiedsrichter | Lothar Green (Limbach) |
Ergebnis | 0:3 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Wolfgang Brünner
- Georg Buschner, Bernhard Schipphorst
- Harry Heiner, Karl Oehler, Wolfgang Fischer
- Gerhard Gödecke, Hans Ziehn (46. Dieter Streller), Siegfried Woitzat, Gerhard Frank, Karl Schnieke
Trainer: Schipphorst
- Dresden
- Heinz Klemm
- Manfred Michael, Erhard Haufe
- Kurt Fischer, Herbert Schoen, Günther Usemann
- Günther Thorhauer, Günther Schröter, Gerhard Hänsicke, Rudi Moebius, Johannes Matzen
Trainer: Paul Döring
Spielbericht
Schneller, technisch reifer, elastischer!
Vergeblich warteten 15000 Jenaer in diesem Spiel auf ein Tor ihrer Mannschaft, und so stark sie diese auch anfeuerten, diesmal fanden die Stürmer kein Loch in der gegnerischen Deckung. Dabei hatte der VP-Trainer Döring keine Sonderbewachung für Jenas Torjäger und Spielmacher Schnieke angeordnet, sondern in starker kollektiver Zusammenarbeit der gesamten Elf wurden auch die kritischen Drangperioden der Jenaer ohne Verlusttreffer überstanden. Das Spiel zeigte, daß die Volkspolizisten wieder groß in Form sind. Jena hatte in der zweiten Halbzeit für Ziehn Streller eingesetzt, ohne aber damit dem Sturm mehr Durchschlagskraft zu geben.
Spannung und Dramatik waren die Merkmale dieses technisch auf hoher Stufe stehenden Oberligatreffens. Wenn auch der Sieg der Dresdener durchaus in Ordnung ging, so wird doch das 3:0 der großen kämpferischen Leistung der Jenaer nicht ganz gerecht; denn vor allem in den letzten Minuten vor der Pause und in den Schlußminuten hatte die Motor-Elf starke Druckperioden, in denen die Dresdener Abwehr alles Können aufbieten mußte, um Erfolge der Blau-Weißen zu verhindern. Der stets wechselvolle Spielverlauf brachte viele Höhepunkte und packende Zweikämpfe. Gegen Herbert Schoen konnte der junge Jenaer Mittelstürmer Woitzat seine Gefährlichkeit nur andeuten, da ihm der routinierte Dresdener nur wenig Spielraum ließ. Matzen, Dresdens schneller Linksaußen, konnte sich gegen Buschner nur schwer durchsetzen. Erfolgreicher dagegen war Thorhauer am rechten Flügel, der dem Mannschaftsführer Motors, Schipphorst, öfters davonlief. Nicht immer fair blieben die Zweikämpfe zwischen Gödicke und Usemann, bei denen Green oft eingreifen mußte. Trotz des starken körperlichen Einsatzes blieb das Geschehen auf dem grünen Rasen aber immer in den Grenzen des Erlaubten.
Die bessere mannschaftliche Leistung zeigte ohne Zweifel die VP-Elf. Ihre größere Schnelligkeit, bessere Ballbehandlung sowie ihre elastischere Spielweise waren die Grundlagen des Erfolges. Motor Jena war im Feldspiel durchaus nicht schlechter, aber dem Sturm fehlte die Entschlossenheit im Strafraum.
Reserven: 1:3. Die Volkspolizei siegte auf Grund stärkerer Kondition.
(Fritz Hillmer in "Die Neue Fußballwoche" vom 18. November 1952)