1952/1953 32. Spieltag: BSG Stahl Thale - BSG Motor Jena 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 32. Spieltag |
Saison | Saison 1952/1953, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Stahl Thale - BSG Motor Jena |
Ort | Sportpark in Thale |
Zeit | So. 19.04.1953 16:00 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Walter Reinhardt (Berlin) |
Ergebnis | 2:1 (0:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Thale (grün)
- Heinz Bernhardt
- Willi Geyert, Otto Trolldenier, Hans Grützemann
- Walter Klapproth, Helmut Feuerberg
- Heinz Bake (46. Günter Weitkuhn), Gerhard Apel, Hellmuth, Kurt Weichler, Alfred Helm
Trainer: Blanke
- Jena (rot-weiß)
- Wolfgang Brünner
- Harry Heiner, Karl Oehler, Bernhard Schipphorst
- Wolfgang Fischer, Heinz Sänger
- Johannes Gessner (60. Gerhard Gödecke), Gerhard Frank, Georg Buschner, Hans Ziehn, Siegfried Woitzat
Trainer: Bernhard Schipphorst
Spielbericht
Mit Weitkuhn lief der Sturm zügiger
Beim 9. Anlauf gelang nun am Sonntag den Harzstädter noch auf eigenem Platz der heiß erwartete 13. Sieg, der einfach nicht kommen wollte. Auch am Sonntag hieß es trotz teilweise drückender Überlegenheit von Thale bis 20 Minuten vor Schluß noch 0:0. Einen Foulelfmeter(Hellmuth), der den Platzbesitzern zugesprochen wurde, konnte der ausgezeichnete Schlußmann der Thüringer, Brünner, unschädlich machen. Er bewahrte seine Elf vor einer höheren Niederlage.
Nach der Bravourleistung am Vorsonntag bot Motor Jena in Thale nur eine sehr schwache Leistung. Von Beginn an war sofort eine Überlegenheit der Einheimischen zu verspüren, die die thüringischen Gäste in die eigene Hälfte drängten. Aber der zu umständliche und engmaschig wirkende Angriff konnte trotz Überlegenheit keine zählbaren Erfolge erzielen. Die Jenaer hatten wieder Buschner als Vorstopper eingesetzt, und die Halbstürmer erhielten zuerst von Trainer Schipphorst den Auftrag, defensiv zu spielen, später aber mehr und mehr offensiv zu operieren. Allerdings wurde diese Anweisung nicht befolgt, und die Hintermannschaft hatte wenig Entlastung. Mittelstürmer Hellmuth kurvte in der ersten Halbzeit auf linksaußen herum, während Helm in der Mitte umherwirbelte. Aber die vielköpfige Abwehr der Jenaer brachte die Stahlwerker zur Verzweiflung. Der Senior der Thalenser und rechte Verteidiger Geiert wollte es dann seinen Stürmern vormachen. Aus zwanzig Meter Entfernung setzte er einen Scharfschuß aufs Tor, der aber um Zentimeter über die Latte strich. Feuerberg war bei den Thalensern wieder der Dreh- und Angelpunkt seiner Elf. Weichler hätte in der ersten Halbzeit schneller abgeben müssen. Er wurde dann aber im zweiten Spielabschnitt wesentlich besser.
Nach der Pause nahm Trainer Blanke für Bake den am Bein bandagierten Weitkuhn herein, und von nun an lief das Sturmspiel etwas gefälliger. Bei den Gästen machte sich das Fehlen des an einer Meniskusverletzung laborierenden Angriffsdirigenten Schnieke sehr bemerkbar. Die 20 Minuten vor Schluß getätigte Hereinnahme von Goedecke für Geßner brachte auch keine Wendung mehr. Goedecke allerdings war es vorbehalten, zwei Minuten vor dem Abpfiff den Anschlußtreffer zu erzielen. In der 71. Minute, nachdem das Eckenverhältnis von 8:2 die Überlegenheit der Harzstädter deutlich zum Ausdruck gebracht hatte, war es Hellmuth, der unter tosendem Beifall den Torreigen eröffnete. Eine von Klapproth kommende Vorlage schoß er zum 1:0 ein. Drei Minuten später konnte Helm seine Farben mit 2:0 in Führung bringen. Dann fiel der schon erwähnte Anschlußtreffer der Jenaer, bei dem der ruhig wirkende ausgezeichnete Schlußmann Bernhardt den Ball Goedecke genau auf den Fuß legte, so daß dieser nur zu vollenden brauchte.
(Gerhard Teich in "Die Neue Fußballwoche" vom 21. April 1953)
Reserven : 0:1