1953/1954 19. Spieltag: BSG Motor Hennigsdorf - BSG Motor Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Liga, 19. Spieltag |
Saison | Saison 1953/1954, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Motor Hennigsdorf - BSG Motor Jena |
Ort | Hans-Beimler-Sportplatz in Hennigsdorf |
Zeit | So. 07.02.1954 15:00 Uhr |
Zuschauer | 2.500 |
Schiedsrichter | Töllner (Rostock) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Hennigsdorf
- Brust
- Oberländer, Lüthy, Müller
- Krämer, Conrad
- Röstel, Klose, Bauer, Dose (63. Borowicz), Brinkmann
Trainer: Meier
- Jena
- Rolf Jahn
- Harry Heiner, Karl Oehler, Waldemar Neuendorf
- Hans Ziehn, Wolfgang Fischer
- Karl Schnieke, Helmut Flämmich, Rolf Hüfner, Günter Rahm, Siegfried Woitzat
Trainer: Hermann Schüßler
Spielbericht
Der Sieg für Tabellenletzten war doch so nahe!
Ein objektives Publikum und korrekte, faire Mannschaften waren vorhanden, so daß es normalerweise zu keinen Zwischenfällen hätte kommen können. Aber wie so oft im Leben, kam es einmal anders. Nachdem die erste Halbzeit mit leichten Vorteilen für Jena abgerollt war, begann der zweite Teil mit ungestümen Angriffen des Gastgebers, der durch einen Sieg einen entscheidenden Schritt zur Beseitigung seiner Abstiegssorgen getan hätte. Die Gäste-Abwehr war in dieser Drangperiode völlig durcheinander. Planlos wurden die Bälle abgewehrt, so daß auch der eigene Sturm keine Entlastung bringen konnte. Daß es aber zu keinen Torerfolgen kam, lag wohl in der Hauptsache an den schußschwachen Hennigsdorfer Stürmern. Mehr als einmal lag den Besuchern der Torruf auf den Lippen, wenn nach herrlichen Steilpässen und gut durchdachten Flanken höchste Gefahr im Jenaer Torraum war.
Zu diesem Zeitpunkt kam der eingangs erwähnte Zwischenfall. Der Hennigsdorfer Dose weilte am Spielfeldrand, um sich seine verletzte Hand verbinden zu lassen. Zur gleichen Zeit ging Röstel (Hennigsdorf) vom Platz, um gegen Borowicz ausgewechselt zu werden. Neun Hennigsdorfer waren nur auf dem Spielfeld. Borowicz kam herein, meldete sich und spielte. Kurz danach wurde an der Strafraumgrenze von Jena für Hennigsdorf ein Freistoß gegeben. Bevor dieser ausgeführt wurde, kam der verletzte Dose wieder herein. (Er war wie so oft der Spielmacher.) Plötzlich unterbrach Schiedsrichter Töllner das Spiel, da vonseiten Jenas die weitere Teilnahme Doses am Spiel angezweifelt wurde. Vier Minuten wurde das Spiel unterbrochen. Heftige Diskussionen entbrannten am Tatort, wobei zu vermerken ist, daß sich die Zuschauer sehr diszipliniert verhielten. Nach längerem Hin und Her entschied der Unparteiische folgendermaßen: Dose mußte das Feld wieder verlassen und der ausgewechselte Röstel seinen alten Platz einnehmen. Eine Maßnahme, die uns vollkommen unverständlich erscheint.
Der Angriffsspitze beraubt, gelang Hennigsdorf keine Verbesserung des Resultats. Ebensowenig war aber Jena in der Lage, das goldene Tor zu erzielen, da in der Folge das Spiel zu sehr auf Schnieke eingestellt war, der in Lüthy einen ausgezeichneten Bewacher fand.
(Wolfgang Liedtke in "Die Neue Fußballwoche" vom 9. Februar 1954)
Reserven : 1:1