1956 18. Spieltag: BSG Chemie Wolfen - SC Motor Jena 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Liga, 18. Spieltag |
Saison | Saison 1956, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Chemie Agfa Wolfen - SC Motor Jena |
Ort | Stadion an der Jahnstraße in Wolfen |
Zeit | So. 09.09.1956 16:00 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Erich Franke (Jahnsdorf) |
Ergebnis | 1:1 (0:0) |
Tore |
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Aufstellungen
- Wolfen (grün)
- Schreiber
- Nohl, Büchner, Thärichen
- Merkel, Riediger
- Erdmann, Ernst, Dreißig, Hähnel, Wawrzyniak (66. Geilen)
Trainer: Melzer
- Jena (weiß-schwarz/rot)
- Wolfgang Brünner
- Georg Buschner, Karl Oehler, Rolf Hüfner
- Günter Rahm, Siegfried Woitzat
- Helmut Müller, Roland Ducke, Walter Eglmeyer, Gerhard Pfeiffer, Horst Kirsch
Trainer: Hans Warg
Spielbericht
Der Ball wieder Jenas schnellster Spieler
Wenn in der vergangenen Zeit berechtigt von einem Formtief des SC Motor Jena gesprochen wurde, so muß man nach dem Wolfener Spiel feststellen, daß dies nun stark im Zurückgehen begriffen ist. Die Motor-Elf hat großen Eindruck hinterlassen, das kann man behaupten, ohne dabei in die Gefahr zu kommen, in Superlativen zu schwelgen. Was diese elf Spieler auf dem Rasen boten, das zeugt von großem individuellen Können und sehr gutem Spielverständnis. Ohne viel Solospiel wurde der Ball direkt gepaßt nach dem Motto "Der Ball ist der schnellste Spieler". Dabei kamen die Pässe mit großer Genauigkeit. Unterstützt wurden sie jedoch dadurch, daß ihnen die Chemie-Elf zuviel freien Raum ließ, was natürlich weidlich ausgenutzt wurde. Mit zurückhängendem Außen und einem defensiven Eglmeyer als Mittelstürmer hatten sie immer wieder Anspielstationen, von wo aus die Angriffe in Szene gesetzt wurden. Bei einer weniger aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr, wie sie in diesem Spiel die Hintermannschaft von Chemie darstellte, hätten sie unbedingt Erfolg gehabt. So fand sich immer wieder ein Bein, das im richtigen Moment die Gefahr bannte.
Wie gut die Chemie-Elf technisch mithalten kann, ist bekannt. Nicht mehr übersehen kann man jedoch die nun schon wochenlang anhaltende Sturmschwäche. Bis zum Strafraum wird noch gut gespielt, dann ist es jedoch aus. Bis zur 59. Minute wogte somit der spannende Kampf unentschieden auf und ab; da gelang es Ducke, kurz hinter der Strafraumgrenze den Ball so anzuschneiden, daß er unhaltbar neben dem linken Pfosten ins Tor sprang. Danach sah Jena wie der sichere Sieger aus. Der Traum wurde jedoch zerstört, als Dreißig in der 80. Minute in die Gasse stürmte und zum Ausgleich einschoß.
(Walter Fleischer in "Die Neue Fußball-Woche" vom 11. September 1956)
Reserven : 0:1