1967/1968 01. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 2:1

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Spieldaten
Wettbewerb DDR-Oberliga, 1. Spieltag
Saison Saison 1967/1968, Hinrunde
Ansetzung FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena
Ort Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt
Zeit Sa. 12.08.1967 15 Uhr
Zuschauer 30.000
Schiedsrichter Rudi Glöckner (Markranstädt)
Ergebnis 2:1
Tore
  • 1:0 Meyer (1.)
  • 2:0 Stieler (6.)
  • 2:1 R. Ducke (56.)
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Erfurt
Horst Weigang
Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Harald Wehner, Gerhard Franke
Klaus Tittmann (66. ), Rainer Trölitzsch
Rainer Knobloch, Gerd Stieler, Ehrhard Meyer, Manfed Gratz
Trainer: Martin Schwendler
Trikotfarben
Trikotfarben
Trikotfarben
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Jena
Wolfgang Blochwitz
Udo Preuße, Peter Rock, Werner Krauß, Jürgen Werner
Heinz Marx, Winfried Patzer
Rainer Schlutter, Helmut Stein, Dieter Scheitler, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner

Spielbericht

Weigang hielt im großem Stil

Die beiden Nationaltorhüter Horst Weigang und Wolfgang Blochwitz verließen sichtlich erleichtert vor Spielbeginn die Schiedsrichterkabine. Die Erläuterung Rudi Glöckners zur neu eingeführten sogenannten 4-Schritt-Regel-Änderung stimmten sie vollauf zu. Die Gewitterwolken, die über der Blumenstadt heraufdräuten, verzogen wohl, indes sich über der Jenaer Elf eine eiskalte Dusche entlud. Sie währte nur ganze sechs Minuten, da hatten Meyer und Stieler praktisch für vollendete Tatsachen gesorgt. Jenas Abwehr, die wie gelähmt, träg-pomadig, den kraftvollen Steilangriffen Erfurts zusah, brauchte geraume Zeit, ehe wieder Ruhe und Übersicht regierten. Marx und Rock fanden sich zuerst, gaben ihrem Angriff jenen Rückhalt, der später zu recht einhelligen Feldvorteilen führte. Aber diese Überlegenheit trog oft genug. Die Gastgeber zeigten sich taktisch clever genug, nach dem 2:0-Vorsprung nichts Leichtfertiges zu riskieren. Nicht etwa, daß man auf Halten spielte, aber nun vermochte man doch, mit einem erheblich größeren Sicherheitsfaktor aus der verstärkten Abwehr heraus zu spielen.

Jena übertraf die Erfurter, was die Zahl der Angriffe betrifft, ohne Zweifel klar. Indes schon in der Gefährlichkeit zeigte sich Erfurt ebenbürtig. Knobloch, Stieler, Meyer und Trölitzsch, der im Mittelfeld überlegt den Ball hielt und im geeigneten Zeitpunkt zum Angriff blies, verlangten Rock und seinen Nebenleuten alles ab. In zwei Szenen konnte Stieler sogar nur noch durch Aktionen gebremst werden, die dem Repertoire der Ringer entstammten. Leicht hätte sonst die Torausbeute der Erfurter noch höher ausfallen können, aber der Doppelschlag zu Beginn reichte trotz des Nachlassens der Gastgeber. Jena drängte unaufhörlich, aber dem Angriff fehlten druckvolle, entschlossene Aktionen gleichermaßen wie konstruktive Unterstützung aus der zweiten Reihe. Schlutter kurbelte emsig, ging dabei äußerst klug und besonnen zu Werke. R. Ducke bedankte sich beim Anschlußtreffer "eiskalt", jedoch dieser klare Kopf fehlte Stein und Scheitler.

Betont aber werden muß, daß Weigang wie ein Teufelskerl hielt. Keinen schwachen Moment gönnte er den Gästen. Auf der Linie wie im Winkelverkürzen blieb er Meister. Im Duell der Nationaltorhüter siegte er eindrucksvoll. Gegenüber Blochwitz wirkte er sicherer, reaktionsschneller.

Daß die Partie einsatzbetont geführt wurde, überrascht wohl niemand. Indes dürfte Erfurts Trainer Martin Schwendler zwei seiner Spieler ernste Worte sagen: Tittmann und Weiß. Weiß provozierte einen Ausschluß, als er gegen Stein nachtrat (kam mit einer Verwarnung davon), Tittmann mußte vom Platz (66.), weil er dem am Boden liegenden Werner unbeherrscht in die Füße trat. So kam der Rot-Weiß-Sieg noch in zusätzliche Gefahr.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Glöckners konsequente Art beeindruckte. Er bewahrte stets Autorität und Sicherheit.

(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 15. August 1967)

Reserven : 3:1 - Jena : Fritzsche ; Meister , L.Meyer , Pfannschmidt , Greiner , Ufert , Negraschuß , Ludwitzak , Hadersbeck , Wuttke , Urban - Tore : Hesse , Kappes , Heintz / Wuttke