1967/1968 14. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 1:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 1967/1968, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 24.02.1968 15 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Leipzig) |
Ergebnis | 1:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena (weiß-blau/weiß)
- Wolfgang Blochwitz
- Heinz Marx, Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Gerd Brunner (46. Werner Krauß), Rainer Schlutter
- Helmut Stein, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke
- Trainer: Georg Buschner
- Erfurt (rot-weiß/rot)
- Horst Weigang
- Dieter Weiß, Rudi Dittrich, Harald Wehner, Gerhard Franke
- Franz Egel, Manfred Schuster
- Rainer Knobloch, Rainer Trölitzsch, Erwin Seifert, Gerd Stieler (70. Hans-Günter Schröder)
- Trainer: Martin Schwendler
Spielbericht
Revanche geglückt
Einen Tag vor dem Start zur zweiten Halbserie warf Petrus so ziemlich alle taktischen Pläne von Georg Buschner durcheinander. Er sorgte völlig unverhofft für eine Schneedecke, die Hilmar Ahnert, der langjährige Jenaer Verteidiger, zu dem pessimistischen Ausspruch verleitete: "Das ist Erfurter Boden. Es wird ein hübsches, rundes Unentschieden geben."
Der kampfkräftige Rivale entpuppte sich einmal mehr in diesem stimmungsvollen Thüringen-Derby als unbequemer Widerpart. Martin Schwendler hatte ein taktisches Konzept geschneidert, das er dem Meister in spe enger und enger zu ziehen trachtete. 78 bange Minuten mühten sich die Jenaer, diese Fessel abzustreifen, mehr als einmal stöhnten die 12000 auf. Die Jenaer, ob so manch verpatzter Chance (Weigang zeigte sich allerdings in blendender Verfassung), die 2000 Schlachtenbummler aus der Blumenstadt, als drei kreuzgefährliche Gegenzüge um Haaresbreite schiefgingen. Knobloch-Seifert nämlich lagen stets auf der Lauer. So lange Trölitzsch (1. Halbzeit) als Paß-Lieferant dienen konnte, mußten Rock/Strempel höllisch aufpassen. Die klare Feldüberlegenheit beschwor die Gefahr schneller Durchbrüche geradezu herauf. Und in der 40. Minute vermochte Werner den frei durchgebrochenen Knobloch nur zu stoppen, indem er flugs eine Anleihe bei der Jenaer Ringergarde aufnahm. Ihm brachte es eine Verwarnung, Erfurt um eine riesige Torchance.
Diese wenigen Szenen vermochten die Jenaer Überlegenheit über weite Strecken nicht zu beeinträchtigen. Zwar fand man mit übertriebenen Dribblings (P. Ducke), betonten Kurzpaß-Passagen nicht die rechte Einstellung zu Boden und Gegner, der trotz Sonderbewachung unaufhörlich kurbelnde Schlutter, der kraftvoll-dynamisch nachrückende Rock sorgten aber mit R. Ducke und den drei Angriffsspitzen Stein, P. Ducke, Scheitler für soviel Druck und Torgelegenheiten, daß der knappe 1:0-Erfolg letztlich hinreichend gerechtfertigt wurde.
Die Erfurter Waffe, ihre Doppelspitze Seifert-Knobloch, wurde stumpf, als W. Krauß ins Spiel kam und mit frischen Kräften das Werk Brunners fortsetzte, Erfurts Umschaltstation Trölitzsch auszuschalten. Da weder Egel und Schuster, die sich in ihrer Bewacherrolle für R. Ducke und Schlutter erschöpften, noch einer der Verteidiger Trölitzsch entlasten konnte, fand Jenas Ansturm kaum noch Unterbrechungen. Der hohen Belastung konnte die Gäste-Abwehr auf die Dauer nicht erfolgreich standhalten.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Glöckner unterband energisch jede Unsauberkeit, ließ sich durch Publikumsproteste auch von unpopulären Entscheidungen nicht abbringen. Eine einwandfreie Leistung.
(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 27. Februar 1968)
Reserven : 0:1 - Jena : Keller , Franke , Störzner , Schmidt , Rosenbaum , Pfannenschmidt , Freitag , Dreier , Grothe , Hadersbeck , Brambor - Tor : Wesche