1967/1968 FDGB-Pokal Viertelfinale: ASG Vorwärts Stralsund - FC Carl Zeiss Jena 0:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, Viertelfinale |
Saison | Saison 1967/1968 |
Ansetzung | ASG Vorwärts Stralsund - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Stadion der Freundschaft in Stralsund |
Zeit | Mi. 01.05.1968 16:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Kurt Halas (Berlin) |
Ergebnis | 0:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Stralsund (rot-weiß)
- Günter Pagel
- Erhard Haubold, Sepp Wiedemann, Klaus Exner, Horst Strohm
- Günter Baltrusch, Jürgen Renn
- Klaus Sonntag, Klaus Marowski, Erhard Schmidt, Karl-Heinz Henning
- Trainer: Hans Säckel
- Jena (weiß-blau)
- Wolfgang Blochwitz
- Heinz Marx (46. Udo Preuße), Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Gerd Brunner, Rainer Schlutter
- Helmut Stein, Peter Ducke, Dieter Scheitler, Roland Ducke
Trainer: Georg Buschner
Spielbericht
Vorwärts lange ebenbürtig
Neuer Zuschauerrekord in Stralsund. 12000 in einem überfüllten "Stadion der Freundschaft". Ein großer Bahnhof für den Oberligaspitzenreiter. Und für die "süße Garnitur" sorgten die Werktätigen des VEB Backwaren Stralsund, dessen Meister Herbert Reiprich und Eckhard Radke zwei Prachttorten mit dem Zeiss-Wahrzeichen und dem Rathaus Stralsund beiden Mannschaften überreichten. Ein objektives Publikum, zwei Trainer die am Ende einander anerkennend die Hände reichten. Ja, wenn diese FDGB-Pokalspiele immer solch glanzvolle Fußballfeste wären!
Während die kleinen Kajütboote gemächlich im Strelasund schaukelten, suchte der FC Carl Zeiss in den anfangs stürmischen Stralsunder Fußballwellen den rettenden Hafen. Jena brauchte lange Zeit. Die Elf wurde von der ehrgeizigen, elanvollen Vorwärts-Mannschaft immer wieder zum Kampf herausgefordert, mußte ihn annehmen, ohne selbst die eigene spielerische Klasse sichtbar ausspielen zu können. Zwischen zwei Meisterschaftsspielen fand der Titelbewerber diesmal nicht seinen Rhythmus, besaß er auch nicht die mannschaftliche Ausgewogenheit, gab es vorn wie hinten einige schwache Punkte (P. Ducke, Stein, Schlutter, Marx).
Die Angriffs- und Spielfeldvorteile täuschten nicht darüber hinweg. Kapitän R. Ducke leistete ein ansehnliches Pensum im Mittelfeld, bestach mit einigen sehenswerten Pässen. Doch fiel ihm wie seinen Mannschaftskameraden ein Stein vom Herzen, als Schlutter eine Unkonzentriertheit in der Vorwärts-Deckung mit einem platzierten Schuß nutzte. Brunners Kopfball nach einer Flanke R. Duckes war dann nur noch der I-Punkt.
"Wir sind in manchen Oberligaspielen nicht so gefordert worden!" Mit diesem Kompliment verabschiedete sich Georg Buschner von seinem Kollegen Hans Säckel, der seinerseits bekannte: "Ich muß allen meinen Spielern für ihre kämpferische Leistung und taktische Disziplin danken. In den letzten 15 Minuten besaßen wir jedoch nicht mehr genügend Kraft." Und Scheitler, Jenas Stürmer, der selbst vor Jahren bei Vorwärts spielte, gestand anerkennend: "Wir wollten uns keineswegs schonen, schnell zwei Tore vorlegen. Doch es gelang nicht. Alle Achtung vor dieser Steigerung. In dieser Form könnte Vorwärts gewiß bald zu einer Spitzenmannschaft der Nord-Staffel werden. Mir haben Marowski, Sonntag und Exner am besten gefallen."
(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 7. Mai 1968)