1968/1969 06. Spieltag: 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 6. Spieltag |
Saison | Saison 1968/1969, Hinrunde |
Ansetzung | 1. FC Magdeburg - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Ernst-Grube-Stadion in Magdeburg |
Zeit | Sa. 21.09.1968 15:00 Uhr |
Zuschauer | 11.000 |
Schiedsrichter | Kurt Halas (Berlin) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Aufstellungen
- Magdeburg (grün-weiß)
- Hans-Georg Moldenhauer
- Günter Kubisch, Manfred Zapf, Günter Fronzeck, Jörg Ohm
- Heinz Steinborn, Wolfgang Seguin
- Rainer Geschke, Hans-Joachim Walter, Jürgen Sparwasser, Wolfgang Abraham
- Trainer: Heinz Krügel
- Jena (weiß-blau)
- Wolfgang Blochwitz
- Udo Preuße, Peter Rock, Michael Strempel, Jürgen Werner
- Harald Irmscher, Heinz Marx, Rainer Schlutter, Peter Ducke
- Dieter Scheitler, Werner Krauß
- Trainer: Georg Buschner
Spielbericht
Übertriebene Sicherheit
Die bestimmenden Faktoren in dieser tempostarken Partie waren Einsatzbereitschaft, Kampf um jeden Ball und faire Härte, welche die spielerischen Akzente eindeutig in den Hintergrund treten ließen. Ja, man kann sogar sagen, daß das ungemein risikolose Handeln - vor allem von Jena - fast jeden spielerischen Ansatz bereits im Keime erstickte. So blieben Spielzüge über mehrere Stationen sowie Direktkombinationen oder gelungene Soloeinlagen völlig aus. Wenn man dabei bedenkt, daß beide Kontrahenten zu unseren renommierten Vertretungen zählen, war dies von der Substanz her einfach zu wenig, was dem Publikum geboten wurde.
Es begann damit, daß die ungemein defensiv gestaffelten Gäste, mit einem übertriebenen Sicherheitsprinzip spielend, die Bälle aus der eigenen Abwehr - selbst ohne Bedrängnis - zumeist nur planlos wegschlugen (Preuße, Rock, Werner). Zwar erhöhte das die Stabilität der eigenen Abwehr, aber der Spielfluß wurde dadurch völlig unterbunden. Im Mittelfeld hingen Schlutter und Irmscher fast völlig in der Luft, flogen doch die Bälle nur so über sie hinweg. So groß auch das läuferische Bemühen von Schlutter war, so eifrig sich auch Irmscher um einen spielerischen Zuschnitt bemühte, zumeist waren sie allein auf weiter Flur. Von den Angriffsspitzen Scheitler und P. Ducke, die durch das fast ununterbrochene Anstürmen der Gastgeber oftmals viel freien Raum hatten, ließ zwar Scheitler gute Ansätze erkennen, doch vor dem letzten energischen Dribbling scheute auch er zurück. So eine Minute vor der Pause, als er nur noch Fronzeck als Gegenspieler vor sich hatte. "Es fehlte die Ruhe und Übersicht in unserem Spiel", kommentierte Roland Ducke, der wegen einer Oberschenkelzerrung zuschauen mußte.
Die Gastgeber hatten ihre besten Szenen in der Anfangsphase, als sie noch voller Feuer und Elan stürmten. Da strahlte vor allem Sparwasser, wenn er auf die Flügel ausbrach, Gefahr aus. Auch Zapf und Seguin drückten mächtig aus der zweiten Reihe nach. Aber als Geschke nach einem Freistoß von Sparwasser eine gute Möglichkeit vergab (37.), anschließend Werner und P. Ducke (!) zweimal auf der Linie retteten, verlor das Anrennen der Elbestädter immer mehr an Wucht, Einfallsreichtum und Geradlinigkeit. Außerdem wurden beide Außenstürmer, Abraham und Geschke, von der Zeiss-Abwehr sicher beherrscht. Der kleine explosive Walter, zumeist hoch angespielt, bekam natürlich gegen den langen Marx keinen Ball, und auch Sparwassers Wirkung gegen Strempel war gering.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Halas hatte nicht immer eine glückliche Hand. So übersah er ein klares Handspiel von Fronzeck im Strafraum. Auch die Zusammenarbeit mit seinen Linienrichtern klappte nicht.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 24. September 1968)
Junioren : 5:0 - Jena : Benkert , Pogorzelski , Rummler , Struppert , Müller , K.Weise , Wachter , M. Richter , Nößler (Maerz) , E.Weisse (Lütz) , Danz - Tore : Mewes 2 , Pommerenke , Decker , Ulrich