1972/1973 21. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 2:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 21. Spieltag |
Saison | Saison 1972/1973, Rückrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt |
Zeit | Sa. 19.05.1973 15:00 Uhr |
Zuschauer | 12.000 |
Schiedsrichter | Wolfgang Riedel (Berlin) |
Ergebnis | 2:2 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Erfurt
- Klaus Reßler
- Siegfried Nathow(46.), Hans-Joachim Teich, Horst Kiesewetter, Wilhelm Laslop
- Günter Wolff, Franz Egel (71. Joachim Bilsing), Rüdiger Schnuphase
- Wolfgang Dummer (46. Horst Weißhaupt), Hans-Günter Schröder, Erhard Meyer
Trainer: Siegfried Vollrath
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Helmut Stein
- Gerhardt Hoppe, Ulrich Göhr (36. Peter Rock), Lothar Kurbjuweit
- Konrad Weise, Dieter Scheitler, Rainer Schlutter
- Gerd Struppert, Norbert Schumann, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Derby ohne jeden Höhepunkt
Im 27. Thüringenderby gab es am Sonnabend das siebente Remis zwischen beiden Kontrahenten. Wer allerdings aus der Tatsache, daß vier Tore in diesem Spiel fielen, die Schlußfolgerung ableitet, ein abwechslungsreiches Treffen habe stattgefunden, der irrt gewaltig...
Der Gast aus Jena (ohne den ganz leicht verletzten Ducke) beherrschte in der Anfangsphase eindeutig das Geschehen, operierte dynamischer und lauffreudiger, während die Akteure des FC Rot-Weiß unter völliger Verkrampfung litten. "Erst mit dem Ausgleichstreffer löste sich die Beklommenheit, wurden alle agiler und spielfreudiger, steigerte sich jeder Akteur", meinte Erfurts Cheftrainer Siegfried Vollrath. Mit zehn Spielern (Nathow wurde kurz nach der Pause wegen Festhaltens von Weise des Feldes verwiesen, nachdem er in der ersten Halbzeit bereits die gelbe Karte wegen wiederholter Fouls an Vogel zu Gesicht bekam) zog mehr Ordnung und Rohe in die Reihen der Blumenstädter ein, die jetzt versuchten, weiträumiger, zwingender zu Werke zu gehen. Unverständlicherweise erholte sich die erfahrene Jenaer Elf vom Schock der beiden Weißhaupt-Tore nicht mehr, obwohl sie in den letzten 10 Minuten einem vollen Punktgewinn nahe war.
"Meine Mannschaft bot in den zweiten 45 Minuten eine katastrophale Leistung, weil sie nicht verstand, ihren zahlenmäßigen Vorteil zu nutzen. Von routinierten Leuten wie Vogel, Stein oder Schlutter muß man einfach erwarten, daß sie einen Gegner bezwingen, der kaum mehr als seinen guten Willen in die Waagschale zu werfen hat", schimpfte Cheftrainer Hans Meyer in der Kabine.
In dieser Partie ohne jegliche Höhepunkte, in der sich das Geschehen meist im dichtgedrängten Mittelfeld abspielte, unterstrich der FC Carl Zeiss dennoch (wenn auch nur andeutungsweise) seine gewachsene Auswärtsstärke, "Wir sind insgesamt stabiler geworden, trumpfen selbstbewußter auf als in früheren Jahren. Allerdings ist ein Mangel unübersehbar: Die Mannschaft vermag ihre Überlegenheit nicht zu nutzen, wenn sie den Kontrahenten sicher im Griff hat. In dieser Beziehung ist uns Dynamo Dresden voraus.", resümierte Hans Meyer die Bilanz auf fremden Plätzen. Auch in Erfurt zogen die Jenaer ihre Kreise, gefielen mit einigen gekonnten Angriffszügen, sahen immer dann gut aus, wenn die Rot-Weiß-Abwehr mit diagonalen Pässen förmlich überspielt wurde. Doch im Endeffekt reichte es nur zu diesem Remis! "Wir deckten zu unkonzentriert, jeder wollte stürmen", begründete Lothar Kurbjuweit die Punkteteilung. Zufrieden war eigentlich nur Horst Weißhaupt. "Wenn man eingewechselt wird und zwei Tore schießt, dann darf man wohl froh sein", sagte er nach Spielschluß.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Riedel war meist auf Ballhöhe, entschied resolut. Die Zusammenarbeit mit den Assistenten an den Linien klappte vorzüglich.
(Otto Schaefer in "Die Neue Fußballwoche" vom 22. Mai 1973)
Junioren-OL : Erfurt : Jena 0:4 , Tore : Molata 2 (2HE) , Werner 2