1973/1974 01. Spieltag: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena 0:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 1. Spieltag |
Saison | Saison 1973/1974, Hinrunde |
Ansetzung | FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Erfurt |
Zeit | Sa. 18.08.1973 15:00 Uhr |
Zuschauer | 22.000 |
Schiedsrichter | Heinz Einbeck (Berlin) |
Ergebnis | 0:3 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Erfurt
- Wolfgang Benkert
- Albert Krebs
- Hans-Joachim Teich, Franz Egel, Willi Laslop
- Günter Wolff (55. Harald Schramm), Rüdiger Schnuphase, Ehrhardt Meyer
- Horst Weißhaupt, Hans-Günther Schröder, Lutz Lindemann
Trainer: Gerhard Bäßler
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Helmut Stein
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Martin Goebel, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
- Norbert Schumann, Peter Ducke (82. Harry Kunze), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Den Blumenstädtern drohte gar ein Debakel
Das 28. Thüringen-Derby lockte die Zuschauer in Scharen. Ein Sieg, aber zumindest ein Unentschieden war der geheime Wunsch des Rot-Weiß-Anhangs. Doch daraus wurde nichts.
"Jena war einfach eine Nummer zu groß für uns", resümierte Gerhard Bäßler nach dem Abpfiff. Vielleicht auch zwei, würde der neutrale Beobachter hinzufügen. Der Gastgeber kam über einige Ansatze in seinem Spiel nicht hinaus. Die Abwehr war zu leicht verwundbar, gestattete dem Jenaer Sturm so gut wie alles. Im Mittelfeld konnten sich die Blumenstädter kaum in Szene setzen. Meyer, vom jungen Goebel ausgeschaltet, und vor allem Schnuphase, konnten nie entscheidend ins Spielgeschehen eingreifen. Ja, der junge Nationalmannschaftskandidat Schnuphase stand eindeutig im Schatten Irmschers, konnte seine Kreise kaum einengen. Damit war das Erfurter Spiel zu sehr dem Zufall überlassen. Die Zeiss-Abwehr wurde vor keinerlei Probleme gestellt. Eine einzige Chance durch Teich (71.) sagt wohl alles über die Qualität des Rot-Weiß-Spiels an diesem Tage aus.
Ganz anders dagegen die Jenaer. Nach einem ersten Abtasten fanden sie zu ihren gefährlichen Konterattacken. "Meine Mannschaft hat die auf der Sowjetunion-Reise gezeigten Leistungen bestätigt, hat eine Stunde lang annähernd den Fußball, wie ich ihn mir vorstelle, geboten" urteilte Hans Meyer. Aus einer sicheren Abwehr heraus, Blochwitz wurde kaum auf eine schwere Probe gestellt, inszenierte der Vizemeister über Weise, der sich mit seinem Tor selbst ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bereitete, Schlutter und Irmscher gefährliche Angriffe. P. Ducke und Vogel (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt) ließen sich in ihrem Tatendrang kaum bremsen. Hätten die Jenaer ihre Chancen konzentrierter genutzt, wäre der Gastgeber um eine noch höhere Niederlage kaum herumgekommen. Sie hätte, das stellten nicht einmal die Rot-Weiß-Fans in Zweifel, sogar dem Spielverlauf entsprochen. "Wir erwarteten eine härtere Gegenwehr. Daß sie ausblieb, darüber sind wir nicht böse", freute sich der stark auftrumpfende Konrad Weise. In dieser Verfassung ist mit den Gästen im Meisterschaftsrennen zu rechnen, "wenngleich wir erst abwarten müssen, wie sich die Elf gegen härtere Gegener aus der Affäre zieht", schränkte Trainer Hans Meyer ein.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Einbeck, stets auf Ballhöhe entscheidend, hatte mit dem Treffen keine Schwierigkeiten. Für Wolff wäre wegen groben Foulspiels allerdings eine gelbe Karte angebracht gewesen.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 21. August 1973)
Junioren : Erfurt : Jena 1:3 , Tore : Brand / Neuber , Molata , Werner
Jena : Claus , Schmidt , Oevermann , Henniger , Förster , Neuber , Schmid (Müller) , Noack , Molata , Semmer , Weise (Werner) / Tr.:Thomale