1973/1974 03. Spieltag: BSG Sachsenring Zwickau - FC Carl Zeiss Jena 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 3. Spieltag |
Saison | Saison 1973/1974, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Sachsenring Zwickau - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georgi-Dimitroff-Stadion in Zwickau |
Zeit | Sa. 25.08.1973 15:00 Uhr |
Zuschauer | 20.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 2:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Zwickau
- Jürgen Croy
- Peter Henschel
- Roland Stemmler, Heini Krieger, Heinz Wohlrabe
- Dieter Leuschner, Joachim Schykowski, Heinz Dietzsch
- Ludwig Blank, Gerd Schellenberg, Andreas Reichelt (70. Hartmut Rentzsch)
Trainer: Karl-Heinz Kluge
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Bernd Bransch
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Martin Goebel, Harald Irmscher, Rainer Schlutter
- Norbert Schumann (71. Harry Kunze), Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Im Schlagabtausch zum 2:1 sogar eine Hand mehr "drin"
Vielsagend warf er uns beim Marsch aus der Kabine zu: "Wir haben uns was vorgenommen." Peter Henschel (von der FUWO zum Spieler des Tages gewählt), seit zwei Spieltagen Glaubitz-Nachfolger auf der Libero-Position, hatte nicht zuviel versprochen. 0:2, 1:2 hieß es jeweils in den Heimspielen der Vorjahre gegen den prominenten Kontrahenten. Und niemand hätte es überrascht, wären abermals die stark besetzten Jenaer mit beiden Punkten in die Saale-Stadt zurückgekehrt. Aber es kam anders. Der Überraschungs-Spitzenreiter blieb überraschend Sieger. Und man muß wohl Alois Glaubitz zustimmen, "bei einer derartigen Leistung unserer Elf der Ehrgeizigen kann ich trotz Gleichwertigkeit im Spiel nur von einem verdienten Erfolg sprechen."
Die 20000 hatten einen Kampf auf Biegen oder Brechen erhofft, und sie wurden diesbezüglich auch nicht enttäuscht. Aber Sachsenring stellte den Gast mit Bransch als Libero nicht nur zum Kampf, man forderte ihn auch zum spielerischen Vergleich.
An Croy richtete sich nicht nur die tatendurstige Abwehrkette auf, in der Henschel-Krieger ein blendend harmonierendes Stopperpaar, in der Stemmler, Wohlrabe energische Zerstörer und aggressive Dränger abgaben. An Croy, der von Beginn an bei Schüssen Vogels, Branschs (!) toll reagierte und goldrichtig stand, wuchs die gesamte Elf. Am gefälligtsen zeigte sich der Fortschritt wohl im Mittelfeld, wo Schykowski (6. Oberligaspiel) Irmscher keinerlei Vorteile überließ, wo Dietzsch leichtes Plus gegen Goebel herausholte und Leuschner Schlutter sogar in die Verfolgerrolle drängte.
Leuschner und der ständig vorstoßende Henschel schufen die größten Überraschungsmomente. Mit dem antrittsschnellen und zweikampfhärter gewordenen Schellenberg hielten sie die Partie stets offen, wenngleich die größere Zahl an Angriffen, Chancen und Ecken bei den Gästen lag. Da wurden Vogels Abseitstor (2.), dessen Kopfball-Hechtsprung nach Irmschers Eingabe (19.), P. Duckes Direktschuß und Branschs wie Kurbjuweits Hinterhalt-Raketen (25., 39., 42.) nicht minder torgefährlich von Leuschner (11., den Schuß holte Blochwitz glänzend aus der Ecke), Reichelt (27.), Leuschner (31.)und Schellenberg beantwortet. "Ein hochdramatisches, wechselvolles Spiel, bei ausgeglichener Leistung", lobte DFV-Generalsekretär Günter Schneider zu Recht.
Als selbst Karl-Heinz Kluge in dieser Tempohatz bei drückender Schwüle einen Kräfteabfall seiner beuformierten Truppe erwartete, überraschte diese mit verstärktem Konterspiel aus der nun dichteren Abwehr. Binnen fünf Minuten folgte ein Schlagabtausch (in Toren), bei dem Sachsenring sogar eine Hand mehr im Spiel hatte.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Eine korrekte Leistung in dem temposcharfen, zweikampfharten Spiel.
(Horst Friedemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 28. August 1973)
Junioren : Zwickau : Jena 0:0
Jena : Claus , Schilling , Oevermann , Förster , Wenig , Neuber (Semmer) , Werner , Noack , Molata , Brauer (Schmid) , Töpfer / Tr .: Thomale