1973/1974 17. Spieltag: BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena 0:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 17. Spieltag |
Saison | Saison 1973/1974, Rückrunde |
Ansetzung | BSG Wismut Aue - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Otto-Grotewohl-Stadion in Aue |
Zeit | Sa. 16.02.1974 15:00 Uhr |
Zuschauer | 10.000 |
Schiedsrichter | Adolf Prokop (Erfurt) |
Ergebnis | 0:0 |
Tore |
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Andere Spiele oder Berichte |
Aufstellungen
- Aue
- Ulrich Ebert
- Frank Espig
- Alfons Babik, Dietmar Pohl, Lothar Schmiedel
- Günter Seinig, Holger Erler, Konrad Schaller
- Ernst Einsiedel, Thomas Teubner, Jürgen Escher
Trainer: Bringfried Müller
- Jena
- Wolfgang Blochwitz
- Bernd Bransch
- Ulrich Göhr, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Martin Goebel, Rainer Schlutter
- Norbert Schumann, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Jena am Rande einer Niederlage
Bei strahlendem Sonnenschein wurde es für den Spitzenreiter alles andere als ein gemütlicher Ausflug ins Erzgebirge; denn die Wismut-Elf, die sich in prächtiger Verfassung präsentierte, lieferte der Ducke-Elf eine jederzeit gleichwertige Partie und verdiente sich vollauf diesen Punktgewinn. "Wir wurden bis zum Schluß gefordert und standen in den letzten sechs Spielen - vier Siege, zwei Remis - wohl noch nie so dicht vor einer Niederlage", bekannte Konrad Weise, der sich mit dem langen Wismut-Mittelstürmer Teubner packende Duelle geliefert hatte. Imponierend bei den Erzgebirglern, daß sie den Tabellenführer nicht nur zum Kampf, sondern darüber hinaus auch zum Spiel stellten und bis zum Schluß das enorm hohe Tempo voll mithielten.
Nur in der Startphase besaßen die Gäste Vorteile, als sie ihre ganze Cleverneß und Erfahrung auszuspielen wußten und mit zielstrebigen, wuchtigen und variabel aufgezogenen Angriffen überzeugten. "Mein Kopfball hätte etwas tiefer gehen müssen, vielleicht wäre es dann besser gelaufen", meinte Eberhard Vogel, der in der achten Minute nur die Latte getroffen hatte, danach weitere Gelegenheiten, wie Ducke und Schumann ungenutzt ließ. So verpuffte die beste Jenaer Zeit ohne Torerfolg, die Wismut-Abwehr festigte sich (Schmiedel gegen Ducke, Babik gegen Vogel), Espig organisierte immer umsichtiger seine Nebenleute, und über Pohl, Schaller und Erler wurden wirkungsvolle Gegenschläge inszeniert. Imponierend, wie taktisch geschickt die Gastgeber dabei zu Werke gingen, indem sie immer mehr Jenaer Abwehrspieler zur Unterstützung des eigenen Angriffs herauslockten, um dann blitzschnell die Konterschläge anzubringen. Vor allem der geschwinde Escher, aber auch Einsiedel und Teubner nutzten ihre Bewegungsfreiheit weidlich und stießen gefährlich in die lückenhafte Gäste-Abwehr. Einmal mußte Blochwitz gegen Teubner Kopf und Kragen riskieren (19.), dann besaßen Einsiedel und Escher noch einige Möglichkeiten, die sich allerdings nach der Pause erschöpften. Danach erwies sich nämlich der Jenaer Abwehrblock in diesem unerhört packenden, temperamentvollen und schnellen Spiel ebenso sattelfest wie der auf der Gegenseite. Vogel hatte die letzte Möglichkeit unmittelbar nach dem Wechsel, aber Schaller holte seinen straffen Schuß, aus zehn Metern abgegeben, mit dem Kopf von der Linie. "Die Abwehr überzeugte, vorn aber sahen wir schon weitaus besser aus", meinte Hans Meyer. "Wir hatten uns mehr vorgenommen, aber nach dieser Wismut-Leistung ist auch ein Remis für uns ein Erfolg."
Zum Schiedsrichterkollektiv: Prokop operierte laufstark und mit klaren Entscheidungen. Das Tor von Einsiedel (32.) mußte er anullieren, da vorher die Abseitsfahne von Linienrichter Bahrs gekommen war.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 19. Februar 1974)
Junioren : Aue : Jena 1:3 , Tore : Escher / Semmer 2, Weise
Jena : Zimmermann , Schilling , Oevermann , Henniger , Förster , Neuber , Werner (Töpfer) , Noack , Molata , Semmer , Weise / Tr.: Thomale