1974/1975 09. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa 2:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 9. Spieltag |
Saison | Saison 1974/1975, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Stahl Riesa |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 19.10.1974 14:30 Uhr |
Zuschauer | 7.000 |
Schiedsrichter | Klaus Scheurell (Berlin) |
Ergebnis | 2:1 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Ulrich Göhr, Lothar Kurbjuweit
- Harald Irmscher, Ulrich Oevermann, Rainer Schlutter
- Peter Ducke, Norbert Schumann, Eberhard Vogel
Trainer: i. V. Bernd Stange
- Riesa
- Wolfgang Scharf
- Reinhard Hauptmann
- Matthias Blaseck, Klaus Schlutt, Eberhard Lippmann
- Wolfgang Schremmer, Bernd Runge, Johann Ehl
- Werner Hartmann (53. Wolfram Meinert), Thomas Börner, Lothar Paul
Trainer: Günter Guttmann
Spielbericht
Der Blitzstart fand keine Fortsetzung
Vier Tage vor der Europapokalbewährung des FC Carl Zeiss gegen Benfica Lissabon waren die tüchtigen Riesaer der rechte Prüfungsgegner! Während Klubvorsitzender Hilmar Ahnert und Trainer Hans Meyer zur Spielbeobachtung bei Benfica-FC Porto weilten, hatte der daheim verantwortliche Trainer Bernd Stange mit seinen Jungen gegen Stahl kein leichtes Spiel. Davon konnte sich auch Benfica-Trainer Milorad Pavic überzeugen, der sich auf der Tribüne des Ernst-Abbe-Stadions seine Notizen machte. "Von diesem Gegner wurde Jena tüchtig gefordert. Das war mir gerade im Hinblick auf das Mittwoch-Spiel gar nicht so recht. Wir werden sehen, ob wir Jena auch in kämpferischer Beziehung so Paroli bieten können."
Schon vor der Begegnung des Zweiten mit dem Dritten unserer Oberliga hatte Riesas Trainer Guttmann angedeutet: "Wir wollen Jena fordern, und zwar so, daß es für Benfica ein guter Test werden kann. dabei möchten wir das Spielerische betonen." Aus dem guten Vorsatz wurde die Tat. Der Blitzstart der Jenaer mit dem schnellen Kopfball-Führungstor Steins nach Ducke-Ecke (15:2 Ecken gab es insgesamt für den FDGB-Pokalsieger) fand keine Fortsetzung.
Anfangs schien der FC Carl Zeiss den Gast an die Wand spielen zu wollen. Ducke, Vogel, Irmscher, Schlutter inszenierten einen gefährlichen Flügelangriff nach dem anderen. Stein schaltete sich ebenso gut vorn mit ein wie Kurbjuweit. Göhr vertrat Weise, der noch für das Europapokalspiel geschont werden sollte, als Vorstopper recht ordentlich. Und mit dem erstmaligen Einsatz des 17jährigen Oevermann hatten die Jenaer Verantwortlichen einen guten Griff getan. "Solange die Kraft reichte, und das war bis zur letzten Viertelstunde, muß er unbedingt lobend erwähnt werden." Mit diesem Urteil Bernd Stanges konnten wir übereinstimmen. Aber auch damit: "Nach gutem Beginn verwerteten wir eine Fülle von Chancen nicht. Das sowie die außerordentlich kluge Gegenwehr der spielerisch vorangekommenen Riesaer ließ uns später nicht mehr so souverän auftrumpfen."
Tatsächlich, die starke Riesaer Gegenwehr ließ Jena unsicher werden, so daß Vogels Kopfballtreffer in der 73. Minute wie eine Erlösung wirkte. Daß dann das dritte Kopfballtor dieser Begegnung durch Runge für Riesa nach Freistoß von Paul erzielt, in die Phase der mehr und mehr nachlassenden Jenaer Konzentration platzte, darf als ein Warnschuß im Hinblick auf das Benfica-Spiel angesehen werden.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Es gab eine gute Abstimmung, und Scheurell war auch sehr aufmerksam. In dem Bemühen, unauffällig zu leiten, ließ der Unparteiische dann in der Hektik der zweiten Halbzeit einige Male die nötige Konsequenz vermissen.
(Günter Bonse in "Die Neue Fußballwoche" vom 22. Oktober 1974)
Junioren : Jena : Riesa 1:0 , Tor : Werner
Jena : Zimmermann , Höche , Förster , Schakau , Schilling , Krause , Töpfer , Trocha , Werner , Noack , Lengert (Andreas Weise) /Tr.: Thomale