1975/1976 12. Spieltag: BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena 1:2
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 12. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Hinrunde |
Ansetzung | BSG Chemie Leipzig - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Georg-Schwarz-Sportpark in Leipzig |
Zeit | Sa. 13.12.1975 13:00 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Horst Di Carlo (Burgstädt) |
Ergebnis | 1:2 |
Tore |
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Aufstellungen
- Leipzig (grün-weiß)
- Siegfried Stötzner
- Bernd Trunzer
- Wolfgang Lischke, Helmut Lück, Lothar Höhne
- Lothar Paul, Karl-Heinz Herrmann, Frank Baum
- Rainer Srodecki, Bernd Hubert (66. Frank Meschwitz), Michael Meyer
Trainer: Karl Schäffner
- Jena (weiß-blau)
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
- Udo Korn (46. Peter Ducke), Lothar Kurbjuweit, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald
- Klaus Schröder, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Der FC Carl Zeiss hatte mit Chemie viel Mühe
Schon vor dem Pausenpfiff lief sich Jenas Routinier Peter Ducke warm. Die taktische Variante des FC Carl Zeiss, für einen Stürmer mit Korn einen zusätzlichen Mittelfeldspieler aufzubieten und Irmscher als hängenden Mittelstürmer operieren zu lassen, war nicht aufgegangen. Zwar schufen sich die Jenaer im Mittelfeld ein Übergewicht, doch dabei beließen sie es. Kein Zug zum Tor, indiskutable Flanken und Schüsse (Kurbjuweit, Schröder) brachten selbst die abstiegsbedrohten Chemiker nicht in Gefahr. Wenn Stötzner nach 55 Minuten bei einem Flachschuß von Schröder erstmals (!) energisch eingreifen mußte, sagt es einiges über das Spiel der Saalestädter bis dahin aus.
Mit der Einwechslung von Ducke (aber erneut unbeherrscht) änderte sich das Bild, weil der Peter mit seiner Ballsicherheit, mit Gefühl für die Kombination ein gutes Pendant zu Eberhard Vogel wurde. Auch Irmscher kam jetzt merklich besser zurecht. "Jetzt hatte man eine Anspielmöglichkeit", meinte der zweifache Torschütze. Beim ersten kostete es ihn keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu schieben (wo war Lischke?), beim zweiten gewann er ein 50-Meter-Laufduell gegen den Rechtsverteidiger, nahm den mustergültigen Paß von Irmscher auf und ließ dem herausstürmenden Stötzner keine Chance. "Lischke stand verkehrt, hätte die Innenbahn nehmen müssen", kritisierte Chemie-Mannschaftsleiter Manfred Walter.
"Einen Punkt hätten wir verdient gehabt", sagte Sektionsleiter Hans-Günter Hänsel ein wenig enttäuscht. Aus einer klugen, abwartenden Stellung konterten die Chemiker vor der Pause geschickt, besaßen bei einem Heber von Paul noch eine Möglichkeit (42.). Trunzer und Baum, mit vielen geglückten Soli, inszenierten die Angriffe, die allerdings zumeist scheiterten, weil nur der lauffreudige Meyer im Angriff für größere Unruhe sorgte, Hubert und Srodecki kaum in Erscheinung traten.
Der FC Carl Zeiss gewann am Ende nicht unverdient, weil er sich doch mehr um das Spiel bemühte, aber er merkte, daß er gerade auswärts doch arg zu kämpfen hat, nach einem neuen Stil suchen muß. Für Chemie machte trotz der prekären Situation das Spiel wieder Mut, "weil die Kampfkraft vorhanden ist", so Manfred Walter.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Di Carlo versuchte, alles zu pfeifen, legte auf Vorteil keinen Wert. Er war damit gut beraten. Allerdings hätte er "Gelb" eher ziehen müssen. Übersah ein Handspiel von Sengewald (35.), wodurch im Chemie-Strafraum eine gefährliche Situation entstand.
(Jürgen Nöldner in "Die Neue Fußballwoche" vom 16. Dezember 1975)
Junioren : 2:4 , Tore : Wilde , Faber / Töpfer 2 , Raab (F) , Köhler
Jena : Zimmermann , Menge , Rode , Birnkammerer (Weise) , Goretzki , Krause , Töpfer , Köberlein , Schmied , Raab , Köhler (Trocha) / Tr.:Thomale