1975/1976 13. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg 1:1
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 13. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Hinrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Magdeburg |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 20.12.1975 13:00 Uhr |
Zuschauer | 9.000 |
Schiedsrichter | Rudi Glöckner (Markranstädt) |
Ergebnis | 1:1 |
Tore |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Lothar Kurbjuweit
- Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
- Harald Irmscher, Dietmar Sengewald, Rainer Schlutter
- Klaus Schröder, Peter Ducke, Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Magdeburg
- Bernd Dorendorf
- Manfred Zapf
- Bernd Sandrock, Klaus Decker, Detlef Raugust
- Wolfgang Seguin, Axel Tyll, Wolfgang Steinbach
- Joachim Streich, Jürgen Sparwasser, Martin Hoffmann
Trainer: Heinz Krügel
Spielbericht
Jena besaß Chancen für zwei Siege
Die Vorzeichen standen auf Sturm. Für Meister wie Vizemeister, denen zwischen 23. August und 20. Dezember 1975 schon viele Felle wegschwammen. Vor zwölf Monaten kämpften beide in Jena (3:1 für den Gastgeber) um die Spitze. Heuer um den Anschluß zu ihr. Gewinnen zu müssen, das war die Faust im Nacken, hier wie da. Mit dieser Aufgabe blieb über die volle Distanz aber allein der FC Carl Zeiss beschäftigt, während der Titelverteidiger doch mehr auf das Unentschieden aus war. "Magdeburg ist heute sicherlich zufriedener als wir", resümierte Zeiss-Trainer Bernd Stange nach dem Abpfiff. Ein wahres Wort.
Hans Meyer verzichtete auf den Einsatz von Stein ("Zu risikovoll bei diesem hartgefrorenem und glattem Boden zugleich", so der Cheftrainer). Kurbjuweit gab dafür einen energischen Libero ab. Rückte er nach vorn auf, offenbarten sich seine Mängel in der Schußtechnik. Damit vermochten die Thüringer allerdings insgesamt keinen Staat zu machen. Sie schossen zwar viel, doch häufig zu unkonzentriert und ungenau. Dennoch, und hier bedingten sich Ursache und Wirkung: Jena erspielte sich gleich ein halbes Dutzend Chancen, die förmlich nach Toren riefen (Schlutter, Vogel, Wachter, Sengewald, Schröder). Daraus konnte man normalerweise zwei Siege machen! Andererseits verblüffte es, wie Magdeburg durch die ungestüme Angriffswucht der Hausherren fast ständig in der eigenen Hälfte festgenagelt wurde, Chance auf Chance zuließ. Ein kurzes Aufflackern des spielerischen Könnens nach dem Ausgleich, damit hatte es schon sein Bewenden.
Ein Kriterium erfolgreichen Spiels ist die überlegene Zweikampfgestaltung, Hier waren die Zeiss-Städter eindeutig im Vorteil. In den "Pärchen-Duellen" vermochten sich nur der junge Sandrock und Steinbach gegen Vogel und Schlutter gut aus der Affäre zu ziehen. Ansonsten dominierten die Jenaer leicht bis souverän. Gewiß, Pommerenkes Fehlen (Knöchelverstauchung) minderte sofort die präzise Zuspielquote auf die Angriffsspitzen. Was andererseits kein Freibrief für spartanische Enthaltsamkeit zu sein brauchte, so von Streich und Sparwasser demonstriert. Weise zwang Sparwasser oft genug zum erfolglosen Nachsetzen. Geburtstagskind Wachter (Glückwunsch zum 24.!) gestattete Streich auch höchstens zwei, drei anspruchsvolle Aktionen. Blieb Hoffmann aus dem Auswahlspieler-Trio, der wenigstens noch an der Torvorbereitung zum Ausgleichstreffer beteiligt war. Stürmte Sandrock nach vorn, mußte Jena auf der Hut sein. Ansonsten viel Leerlauf beim Meister, viel Hast und Nervosität, wo genaue Pässe auf den Mann, nicht planloses Wegschlagen, das einzig richtige Konzept gewesen wäre. Eine faire Partie mit Durchschnittsformat. Sie entsprach dem derzeitigen Niveaurückstand beider Mannschaften zur Spitze.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Das schwierige Terrain zwang Glöckner zu vielen, überlegten Pfiffen. Einige Einwurfentscheidungen riefen Widerspruch hervor.
(Günter Simon in "Die Neue Fußballwoche" vom 23. Dezember 1975)
Junioren : 2:1 , Tore :Goretzky , Töpfer / ET (Rode)
Jena : Meisel , Weise , Rode , Menge , Goretzky , Krause , Töpfer , Köberlein (Vogt) , Schmied , Raab , Köhler (Birnkammmerer) / Tr.: Thomale