1975/1976 14. Spieltag: FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue 2:0
Spieldaten | |
Wettbewerb | DDR-Oberliga, 14. Spieltag |
Saison | Saison 1975/1976, Rückrunde |
Ansetzung | FC Carl Zeiss Jena - BSG Wismut Aue |
Ort | Ernst-Abbe-Sportfeld |
Zeit | Sa. 07.02.1976 14:30 Uhr |
Zuschauer | 4.000 |
Schiedsrichter | Manfred Bahrs (Leipzig) |
Ergebnis | 2:0 |
Tore | |
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Aufstellungen
- Jena
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Konrad Weise, Lothar Kurbjuweit
- Ulrich Oevermann, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald
- Klaus Schröder, Peter Ducke (72. Martin Trocha), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
- Aue
- Detlef Zimmer
- Frank Espig
- Günter Seinig, Lothar Schmiedel, Wolfgang Höll
- Jürgen Körner (46. Klaus Hartmann), Konrad Schaller, Holger Erler
- Hans-Jürgen Thomas, Dieter Schüßler, Jürgen Escher
Trainer: Bringfried Müller
Spielbericht
Glanzleistungen beider Torhüter
Dem 42. Derby zwischen den alteingesessenen Rivalen fehlte erfreulicherweise jeglicher Hauch von Langeweile oder gar totaler Überlegenheit des Gastgebers, der sicherlich von vielen erwartet wurde. Zweifellos war diese Szene in der 5. Minute dafür sehr bedeutungsvoll: Weiter Flugball von Schüßler auf den sich halbrechts unglaublich schnell lösenden Thomas, der Weise regelrecht stehenließ und vom verbissen nachsetzenden Vorstopper erst kurz vor dem Strafraum zu Fall gebracht werden konnte. Frühzeitig bekam Jena die Konterqualitäten der Erzgebirgler zu spüren, und damit war dem Trend zu einer gewissen Sorglosigkeit bereits die Spitze genommen!
Im Erfolg des FC Carl Zeiss spiegelt sich die größere Ausgewogenheit und technische Abgeklärtheit auf tückisch glattem Schneeboden wider. Tempoverzögerungen in einigen Phasen erklären sich damit: Auf diesem Geläuf war in erster Linie Sicherheit gefragt! Brauer, Weise, Sengewald und Vogel bemühten sich darum mit spürbarer Wirkung und nach dem 2:0 des Linksaußen auch mit jener Lockerheit, die spielerische Vorteile garantierte. "Darüberhinaus bestätigte sich der Eindruck aus unseren Vorbereitungsspielen, daß die Deckung wieder altgewohnte Stabilität und Geschlossenheit aufweist", schätzte Assistenztrainer Bernd Stange ein. Keine Frage: Jena ringt mit gesundem Selbstvertrauen um den Verbleib in der Ligaspitze!
Wer dahingehend spekuliert, Aue mit seinen zahlreichen noch unerfahrenen Akteuren wie Höll, J. Körner oder Hartmann zum Spielball eigenen Erfolgsstrebens machen zu können, irrt mächtig! Alle Aktionen der Gäste waren von bemerkenswerter taktischer Abstimmung gekennzeichnet, obgleich mit Schaller ("Leider stellten sich bei mir schon wieder schnell Schmerzen im Bein ein") einer der Träger des Wismut-Spiels unter dem normalen Limit blieb. Doch Schüßler, 90 Minuten lang ohne Stillstand, Erler oder der sich im Dribbling mehrfach aus der eigenen Deckung lösende Espig sorgten dafür, daß sich Jena niemals in Sicherheit wiegen durfte. Vor allem dann nicht, wenn der links wie rechts auf seine Chance zum Sprint lauernde Thomas in Ballbesitz kam. "Grapenthins unbestreitbare Klasse zeigte sich, als ich zweimal frei vor ihm auftauchte, jedoch niemals eine Lücke fand", urteilte der Wismut-Flügelstürmer später. In das Lob über ausgezeichnete Leistungen bezog Wolfgang Blochwitz, Jenas Exnationaltorhüter, zu recht auch Detlef Zimmer ein. "Seine Reaktionen, insbesondere bei Hinterhaltsschüssen, waren verblüffend." In der Tat.
Zum Schiedsrichterkollektiv: Bahrs tendierte nach dem Wechsel zu einigen kleinlichen Freistoßentscheidungen, die dem Spielfluß nicht förderlich waren. Dazu bestand bei der Fairneß beider Kontrahenten unseres Ermessens nach kein Anlaß.
(Dieter Buchspieß in "Die Neue Fußballwoche" vom 10. Februar 1976)
Junioren : 2:1 , Tore : Raab 2 / Süß
Jena : Zimmermann , Weise , Kulb , Birnkammerer , Goretzky , Krause , Töpfer , Köberlein , Schmid (Voigt) , Raab , Lengert / TR.: Thomale