1975/1976 FDGB-Pokal Achtelfinale Hinspiel: BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena 1:2

Aus FCC-Wiki - Wiki vom FC Carl Zeiss Jena
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Spieldaten
Wettbewerb FDGB-Pokal, Achtelfinale, Hinspiel
Saison Saison 1975/1976
Ansetzung BSG Stahl Riesa - FC Carl Zeiss Jena
Ort Stadion der Stahlwerker in Riesa
Zeit Sa. 22.11.1975 13:30 Uhr
Zuschauer 5.100
Schiedsrichter Rudi Glöckner (Markranstädt)
Ergebnis 1:2
Tore
Andere Spiele
oder Berichte

Aufstellungen

Riesa (blau)
Wolfgang Scharf
Reinhard Hauptmann
Eberhard Lippmann, Klaus Schlutt, Volkmar Raabe
Wolfgang Schremmer, Bernd Runge, Matthias Blaseck (56. Roland Freyer)
Wolfram Meinert, Thomas Börner, Wolfgang Schröder

Trainer: Günter Guttmann

Jena (blau-gelb)
Hans-Ulrich Grapenthin
Helmut Stein
Gert Brauer, Konrad Weise, Andreas Wachter
Uwe Neuber, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald (64. Peter Ducke), Lothar Kurbjuweit
Klaus Schröder, Eberhard Vogel

Trainer: Hans Meyer

Spielbericht

Eifer kontra Risikolosigkeit

Riesas Libero Reinhard Hauptmann trieb seine Elf pausenlos nach vorn, stürmte, sorgte im Angriffsdruck für manches Überraschungsmoment und sah endlich beim vierten Versuch die einstudierte Freistoßvariante mit Erfolg belohnt. Runge knallte durch die Mauer den Ball ins Netz: 1:1 in der 82. Minute. Aber dann ließ zum Entsetzen seiner Kameraden Torwart Scharf Schröders Schuß aus 14 m passieren: 1:2, alle Mühen waren vergeblich. Doch sollte niemand von einem glücklichen Jenaer Sieg sprechen.

Wohl besaß die Stahl-Elf über weite Phasen die Initiative, aber sie wurde schon im Mittelfeld von den Jenaern konsequent in den Angriffsabsichten gestört. Die Gäste zeigten gegenüber dem unmittelbaren Tabellennachbarn viel Respekt und setzten Risikolosigkeit über alles. Und daß Routiniers wie Stein, Weise, Kurbjuweit dies zu praktizieren wissen, steht außer Zweifel. "Ich war enttäuscht, daß Jena mit solchem Abwehrriegel hier auftrat", sagte Riesas Trainer Günter Guttmann. "Aber noch mehr über unser einfallsloses Anrennen", fuhr er fort. Tatsächlich, Stahl war zu sehr von "blindem" Eifer erfüllt.

Die Jenaer taten für das Spiel insgesamt wenig, aber sie sparten mit ihren Kräften, operierten rationeller, "waren ballsicherer", wie "Matz" Vogel kommentierte, und nutzten zumindest zwei der zahlreichen, vom anstürmenden Gastgeber gebotenen Konterchancen. Obendrein traf Vogel noch einmal den Pfosten (84.).

(Wolf Hempel in "Die Neue Fußballwoche" vom 25. November 1975)