1975/1976 FDGB-Pokal 2. Hauptrunde: BSG Motor Suhl - FC Carl Zeiss Jena 0:3
Spieldaten | |
Wettbewerb | FDGB-Pokal, 2. Hauptrunde |
Saison | Saison 1975/1976 |
Ansetzung | BSG Motor Suhl - FC Carl Zeiss Jena |
Ort | Sportpark der Freundschaft in Suhl |
Zeit | Sa. 04.10.1975 14:00 Uhr |
Zuschauer | 5.000 |
Schiedsrichter | Adolf Prokop (Erfurt) |
Ergebnis | 0:3 |
Tore |
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Aufstellungen
- Suhl (weiß)
- Walter Richter
- Rudi Koska
- Bernd Junge, Wieland Kühn, Eckhardt Rössler
- Erhard Mosert, Bernd Baptistella (46. Peter Einecke), Jochen Feist
- Klaus-Dieter Boelssen, Reiner Müller, Gerd Schellhase
Trainer: Helmut Beulich
- Jena (gelb-blau)
- Hans-Ulrich Grapenthin
- Helmut Stein
- Gert Brauer, Udo Korn, Ulrich Göhr (46. Rainer Schlutter)
- Lothar Kurbjuweit, Harald Irmscher, Dietmar Sengewald
- Klaus Schröder, Peter Ducke (74. Uwe Neuber), Eberhard Vogel
Trainer: Hans Meyer
Spielbericht
Nach dem Wechsel stärker engagiert
Hans Meyer ging zur Pause recht ungehalten zur Kabine und rückte dort offensichtlich einiges gerade. "Sicherlich hat die Truppe in den letzten Tagen einiges hinter sich", bemerkte er. "Aber mit etwas mehr Konzentration und Engagement wären wir bis zur Pause nicht so in Schwierigkeiten geraten." Denn davon hatten die Gäste in der ersten Hälfte eine ganze Menge.
Der Liga-Vertreter starb nämlich keinesfalls an Herzdrücken. Der frühe Rückstand, Vogel hatte einen Fehler von Rössler resolut genutzt, trieb die Platzherren respektlos in die Offensive und das taten sie mit Geschick (Mosert, Boelssen, Feist) und großer Laufbereitschaft (Schellhase, Koska, Baptistella, Kühn), und erzwangen so in diesem abwechslungsreichen turbulenten Spiel gut eine Stunde Gleichwertigkeit.
"Wenn wir nur einige unserer Chancen genutzt hätten. Die Jenaer hätten auch ganz anders aus sich herausgehen müssen", haderte am Ende Dieter Boelssen. Die von den Gastgebern ausgelassenen Möglichkeiten rüttelten Jena - bei ihnen pausierte Weise wegen einer Innenbanddehnung - endgültig auf. Nun bekamen Grapenthin und Stein gleichwertige Mitstreiter in Vogel, Irmscher, Kurbjuweit, Sengewald, Ducke und Schlutter, der nach seiner Verletzungspause erstmalig wieder mitwirkte und sich "völlig in Ordnung" fühlte. Peter Ducke aber, durch einen Bluterguß im Oberschenkel behindert, wollte trotzdem nicht "bevor das Spiel entschieden ist" vom Platz. Und die führte er schließlich selbst mit einem Solo am linken Flügel herbei. Seine raffinierte Eingabe a la Marseille brauchte Kurbjuweit aus wenigen Metern nur noch einzuköpfen.
(Klaus Thiemann in "Die Neue Fußballwoche" vom 7. Oktober 1975)